Was brodelt da denn in eurem Labor? Etliche Tränke blubbern da geradezu vor sich her, angebunden an komplex wirkende Maschinen, angetrieben lediglich von eurem Grips. Doch Vorsicht ist geboten, denn einige eurer Kreationen scheinen nicht gerade allzu stabil, der Gefahr-O-Mat schreit auf. Schafft ihr es noch rechtzeitig euer Forschungsziel zu erfüllen bevor ihr mit euren Machenschaften geradewegs in die Luft fliegt?
Neueste Errungenschaften; und diese vollkommen in Euren Händen
In Palm Lab habt ihr, im wahrsten Sinne des Wortes, alles selbst im Griff, denn der Clou dieses Werks liegt darin, dass es theoretisch nicht einmal einen Tisch bräuchte - lediglich eure Hände und einige der beiliegenden Karten. Diese weisen sowohl auf der Vorder- als auch Rückseite je zwei gespiegelte Hälften auf mit unterschiedlichen Effekten, wobei ihr im Verlauf einer Partie Karten verbessert und diese dementsprechend verdreht in euer Deck legt. Üblicherweise dürft ihr euch die obersten drei Karten ansehen und eine der obersten beiden nutzen, danach wird sie ganz nach hinten zurückgesteckt oder, je nach Funktionsweise dieser, neunzig Grad versetzt als Ressource eingefügt.
Grundsätzlich handelt es sich bei diesem Nachfolger von Palm Island um ein Soloerlebnis, jedoch kann durch ein zweites, identes Kartenset auch eine kooperative Version gespielt werden, in welcher somit doppelt so viele Hände versuchen ihre Ziele zu erfüllen. Aber was genau ist denn nun das Ziel überhaupt?
Diese können von Spiel zu Spiel variieren, denn eine Hand voll Sonderkarten ermöglichen es mehr Variation einzubringen, so gibt es drei unterschiedlichste Zielkarten, die es zu erfüllen gilt, sobald man sie als oberste Karte des Decks auffindet. Wurden sämtliche Teile erfüllt? Glückwunsch, ihr habt das Spiel für euch entschieden! Neben den Zielkarten selbst gibt es aber auch die Gefahr-O-Mat-Karte, welche, je häufiger ein Ziel nicht erfüllt wurde, einen höheren Alarm aufzeigt. Man verliert, falls die höchste Stufe überschritten werden würde. Zusätzlich finden sich weiters Karten deren Hinzufügen beziehungsweise Entfernen das Spiel leichter oder eben schwerer gestalten, diese betitelt als Minions, welche für ihre Unterstützung sozusagen bezahlt werden können, jedoch sich nicht endlos in euerm Deck befinden werden. Nicht zu vergessen sind aber auch die zwei Sets an doppelseitigen Herausforderungskarten, welche Errungenschaften aufzeigen, welche ihr versuchen könnt in den Spielen zu erhalten.
Spieletester
Fazit
Nach dem Nobelpreis greifen
Auch wenn die erste Partie in diesem Werk wohl etwas von einem holprigen Start begleitet sein wird, durch initial recht komplex wirkende Regeln, nimmt die Runde dann doch relativ bald fahrt auf. Hervorsticht hierbei besonders, wie auch im Titelnamen Palm Lab bereits hervorgehoben, die praktikable und platzsparende Spielweise, welche lediglich eure Hände benötigt und nichts weiter; das macht es zu einem perfekten Spiel für unterwegs. Dabei addiert sich der recht fordernde Denksport mit gar nicht mal zu unterschätzenden Abwechslungsreichtum, denn drei verschiedene Grundziele bieten hier jeweils ein unterschiedliches Erlebnis. Aber besonders hervorgestochen sind für uns die zusätzlichen Herausforderungen im Spiel, denn diese erfüllen zu versuchen hat sich, nach einigen Partien, als der wahre Hauptspaß herausgestellt – natürlich ohne dabei im Grundspiel zu scheitern.
So nett das Gesamtkonzept nun aber auch wirken mag, bei genauer Betrachtung hält sich die Praktikabilität dann aber doch in Grenzen… Nicht selten kommt es vor, dass Karten verrutschen, (fast) aus der Hand fallen oder das allgemeine Management in der Handfläche sich als besonders herausfordernd herausstellt. Dies ist dabei als besonders problematisch zu betrachten, da ein Durcheinanderbringen der Karten praktisch die gesamte Partie zerstört – ein wirklich gewaltiges Problem!
Ansonsten, um auch kurz darauf einzugehen, fanden wir die kooperative Version vollkommen unspektakulär. Für uns präsentiert sich Palm Lab als absolutes Solo-Spiel, es zu zweit mit mehreren Decks zu spielen birgt eigentlich keinen wirklichen Gemeinsamkeitsfaktor; da kann man auch gleich jeweils alleine eine Partie spielen.
Plus
- supergut für unterwegs
- recht fordernd
- verschiedene Ziele – gewisser Abwechslungsreichtum
- gewisse Zusatzherausforderung durch Errungenschaften
Minus
- Regelwerk wirkt vor dem ersten Spiel etwas schwierig
- unpraktische Handhabung – man verliert manche Karten (wobei ein Durcheinanderbringen die Spielerfahrung zerstören könnte)
- wenig besondere, kooperative Variante – eher als vollkommenes Solo-Spiel anzusehen
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Details
1 Regelwerk (2-seitig)
66 Karten (in 2 Spieldecks zu je 32 Spiel-Karten sowie 2 Errungenschaftskarten)
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