Wirb eine bunte Truppe Abenteurer an! Finde die bestmögliche Kombo an Mitgliedern verschiedenster Herkunft und Profession. Beeindrucke die anderen Gilden mit Reichtum, Kampfstärke, Magie- und Technikfähigkeit und gehe so in die Geschichte YROs ein!

Die schwedische Band Ystad Rock Orchestra war das einzige, was ich im Netz unter der Abkürzung YRO finden konnte. Aber mit Musik hat das hier vorliegende Kartenspiel wahrlich nichts zu tun. Vielmehr geht es um Gilden, die Abenteurer für ihre Sache rekrutieren, um zur Legende zu werden. Was allerdings ganz genau ihre Sache ist, konnte ich nicht so recht herausfinden. Was ich aber als Erkenntnis gewonnen habe: YRO ist wahrlich ein Kleinod, das durch seine Spieltiefe und den tollen Anime-Illustrationen zu gefallen weiß.

Schnelle Vorbereitung, kurze Regeln

YRO ist super schnell spielbereit, da hierzu lediglich die etwa einhundert Spielkarten zu mischen sind, Spielbrett und Spielerboards mit entsprechenden Marker auszustatten und bereit gelegt werden müssen. Los geht es für alle mit fünf Handkarten und pro Runde mit sechs Phasen, die reihum auszuführen sind. Die Abenteurer haben jeweils eine  Professionen und Herkunft. Sie sind entweder Krieger, Händler, Techniker, Forscher, Magier oder Diplomat und stammen von der Insel des Sonnenaufgangs, dem Waldkonvent, wandernden Markt, der Minenkompanie, schwebenden Stadt oder gehören zum Orden der Drachenritter.

Wer zu Beginn der Phase 1 mit seiner Kartenhand nicht zufrieden ist, darf beliebig viele abwerfen und auf fünf nachziehen. Dann dürfen bis zu zwei Abenteurer rekrutiert, also für ihre Kosten in die eigene Auslage gelegt werden. Wer nur einen auslegt, zahlt den um eins verringerten Preis, und wer in dieser Phase quasi passen möchte, der bekommt stattdessen zwei Münzen. Die Legeregeln sind super simpel, da nur angrenzend an bereits ausgespielte Karten gelegt und das maximale Raster von 3x3 Karten nicht überschritten werden darf. Etwaige Rekrutierungseffekte werden jetzt einmalig ausgelöst, danach nicht mehr. Einen Verbindungsbonus bekommt, wer eine Reihe oder Spalte aus genau drei Abenteurern mit gleicher Herkunft oder Profession legt.

In Phase 3 wird die Kampfstärke der Abenteurer, die an vorderster Front stehen, untereinander verglichen. Je nach Spielerzahl gibt es dann zwischen fünf und einem Siegpunkt. Die Kampfstärke und der Vergleich untereinander kann sich nach jeder Runde ändern. Es findet also kein richtiger Kampf statt, bei dem man Karten, Geld oder Siegpunkte verlieren kann, sondern lediglich ein Messen der Stärke.

Danach folgt die Produktionsphase, bei der Magie und Technik erzeugt werden. Manche Spieleffekte sind stärker, je höher die erreichte Stufe für Magie und Technik sind. Es folgen noch die Einkommens- und Siegpunkte-Phasen, die durch entsprechende Symbole auf den Karten ausgelöst werden. Diese letzten drei Phasen werden in jeder Runde aktiviert. Das Spiel endet, sobald eine Gilde vierzig oder mehr Siegpunkte oder neun Abenteurer rekrutiert hat und somit das 3x3-Raster vollständig ist. 

Spieletester

Fazit

YRO macht es den Spielern leicht, Regeln und Ablauf schnell zu verinnerlichen. Die wunderschönen Anime-Charaktere und hochwertigen Doppel-Layer-Boards begeistern zusätzlich und vermitteln uns ein wertiges Kleinod. Durch das mögliche Austauschen der Kartenhand zu Beginn einer Runde hat man meist genügend Spielraum, um eine entsprechende Engine für Magie- und Technik sowie Siegpunkte und Geld aufzubauen.

Auch der Verbindungsbonus ist nicht zu verachten, man sollte sich aber nicht zu sehr darauf versteifen und anderes vernachlässigen, denn den Bonus gibt es nur einmal. Um einen Verbindungsbonus auf einen Blick zu erkennen, sind die Abenteurerkarten mit entsprechenden Farbbalken und farbigen Symbolen bedruckt. Liegen diese in einer Reihe oder Spalte aus, kann der Bonus problemlos erkannt und aktiviert werden.

YRO macht vieles richtig, es ist ein feines, schnelles und ansprechendes Kartenspiel, welches auch nach einigen Partien nichts von seinem hohen Wiederspielreiz verliert. Die zusätzlichen Varianten als Solospiel oder die Draft-Möglichkeiten zu Beginn einer Runde, wenn neue Karten reihum ausgesucht werden, garantieren ebenfalls Kurzweil. Und wer immer noch nicht genug hat, der kann die Quests ausprobieren, bei denen immer nur einer die drei Siegpunkte kassiert.

Als einziger Negativpunkt muss ich die fehlende Möglichkeit erwähnen, bereits ausgelegte Karten durch neue ersetzen zu können. Manchmal kommen passendere Charaktere einfach zu einem ungünstigen Zeitpunkt, wenn ein Feld des Rasters bereits belegt ist. Da hätte ich mir gewünscht, eine Karte austauschen zu dürfen, auch wenn das mit einem Tempoverlust einhergehen könnte.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Material erstklassig
  • wunderschöne Illustrationen im Anime-Style
  • eingängiger Spielablauf mit einfachen Regeln
  • leicht verständliche Ikonografie
  • toll gestaltete Magnetspielbox
  • Varianten für Solo, Draft und Quests

Minus

  • glücklastig
  • keine Möglichkeiten, bereits gelegte Karten auszutauschen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 29,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2025
Autor: Masato Uesugi
Zubehör:

1 Spielbrett

102 Abenteuerkarten

8 Questkarten

68 Münzen

20 Marker

5 Gilden-Tableaus

1 Spielanleitung

 

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