Air Alliance

Mobilität ist ein Phänomen der heutigen Zeit, das eigentlich nicht mehr wegzudenken ist. Speziell die Reise per Flugzeug, vor wenigen Jahren noch exklusiven Personenkreisen vorbehalten, ist heutzutage eine Alltäglichkeit für Jedermann geworden. Mit Air Alliance übernehmen wir die Managerposten konkurrierender Fluggesellschaften, die weniger ein monetäres Ziel verfolgen als vielmehr das Prestige der meisten Flugmeilen transportierter Passagiere.
Vor uns liegt ein Spielplan, der die Welt in einer stilisierten Ansicht mit dem Nordpol als Zentrum zeigt. Über die Kontinente verteilt gibt es vierundzwanzig Flughäfen, unterteilt in vier Gebiete. Es gibt unterschiedliche Arten von Flughäfen, die Unterschiede in der Reihenfolge startender Flugzeuge aufweisen. Zudem darf nicht jede Airline auf jedem Flughafen landen, einige können z.B. nur von neutralen Airlines angeflogen werden. Das bringt uns zu einer wichtigen Sache: Der Allianz von Fluglinien und entsprechenden Codesharing-Flügen (so wie es in der realen Welt tagtäglich der Fall ist).


Der Weg ist das Ziel

Aber wohin führt uns dieser Weg? Das bestimmen die Flugpassagiere, die in der Schlange stehen. Sie wollen von A nach B transportiert werden, egal von wem oder mit welchem Flugzeug. Dabei hat jeder seine Reiseklasse (Economy, Business, First Class) aufgedruckt?! Ja, das tut für den Transport aber nichts zur Sache. Für den transportierenden Spieler ist es aber sehr wohl ein Unterschied, da die transportierten Passagiere voriger Runden die Zugmöglichkeiten folgender Runden beeinflussen. So bringen Fluggäste der First Class viele Flugmeilen, schränken die Aktionsmöglichkeiten in der nächsten Runde aber sehr ein.

Die Aktionen

Sammelt man drei Passagiere mit gleichfarbigen Flugzeugsymbolen, kann man eine Allianz eingehen. In weiterer Folge kann man (sofern man wieder Passagiere mit passenden Symbolen auf seiner Ablage hat) neben eigenen Flugzeugen auch die Flugzeuge dieser Airline benutzen. Zumindest solange, bis die Allianz (meist durch Mitspieler) aufgelöst wird.
Die wichtigste Aktion ist natürlich das Fliegen. Die zuletzt gesammelten Karten bestimmen, wohin man abheben darf. Von wo ein Flieger startet, ist egal (idealerweise entspricht die Flugroute einem Passagierwunsch). Die Reisenden sind aber auch zufrieden, wenn ihre Strecke mit Zwischenlandungen absolviert wird.
Als weitere Aktionsmöglichkeiten stehen das Reservieren von Passagierkarten (die Mitspieler dürfen diese in der nächsten Runde nicht transportieren) und der Tausch von Flugzeugen auf einem Flughafen (Änderung der Startreihenfolge) zur Auswahl.

Spielende


Das Spiel endet, wenn der Passagierkartenstapel aufgebraucht ist. Jeder Spieler addiert die Flugmeilen seiner beförderten Passagiere. Einige von ihnen tragen Symbole, komplette Sets solcher Symbole bringen Bonusmeilen. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt.

Spieletester

02.06.2016

Fazit

Die Idee hinter Air Alliance ist gut: Erfülle Aufträge, indem du deine Flugzeuge klug bewegst und Allianzen ausnutzt. Der Ertrag eines Auftrags ist umgekehrt proportional zu den Flug- und Aktionsmöglichkeiten, die du im nächsten Zug hast. Praktisch ist aber schon das Studium der deutschen Spielanleitung eine Hürde, an der man straucheln kann: Sie ist grammatikalisch total korrekt, aber inhaltlich sehr lückenhaft und/oder verwirrend gekürzt. Es empfiehlt sich ein Abgleich mit der englischen Anleitung, um entsprechende Missstände aufzudecken.

Wie das Spiel bereits von sich aus preisgibt: Je mehr Spieler teilnehmen, deste größer ist der Spielspaß. Zwar kann man dann weniger für die nächste Runde vorausplanen und muss eher auf die aktuelle Auslage reagieren, aber dafür verschwinden unliebsame Aufträge durch die Arbeit von Mitspielern und nicht erst durch das regelmäßig stattfindende "Timeout". Man benötigt also Glück, damit die "richtigen" Passagiere zum richtigen Zeitpunkt ausliegen und meine Flugzeuge abflugbereit sind.

Trotzdem sind als Zielgruppe die Denker und Tüftler unter den Familienspielern adressiert. Es gilt sich hochzuarbeiten, von den beschränkten Flugmöglichkeiten mit eigenen Fliegern hoch zu einem Netzwerk mit neutralen Fluglinien. Ohne diese könnten viele Passagiere nicht an ihren Bestimmungsort gebracht werden.
Jedoch sollte man gewarnt sein: Durch die nur bedingt mögliche Vorausplanung passieren viele Überlegungen erst dann, wenn man an die Reihe kommt. Das verzögert das Spiel und ergibt eine verhältnismäßig lange Spieldauer mit vielen Leerläufen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Nette Flugzeugfiguren und Illustrationen
  • Unverbrauchtes Thema

Minus

  • Sehr schlechte deutsche Spielanleitung
  • Sehr bunt, dadurch manchmal unübersichtlich
  • Viele Leerläufe, wenig Planbarkeit

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Route Eleven
Autor: Akio Nomura
Grafiker: Akio Nomura
Genre: Wirtschaft
Zubehör:

1 Spielbrett
12 Spielsteine
60 Passagierkarten
4 Spielerablagen
4 Übersichtskarten
35 Flugzeuge
1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7400 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2222 Berichte.