Blindes Huhn

A für Albert, E für Edith, D für Domberger und B für Pucher. Will man die mit A bis E bezeichneten Startkartensets namentlich zuteilen ist Improvisation nötig.
Aber das sollte man zumindest versuchen, schließlich hat auch jedes Huhn ihr ganz persönliches Namensschild auf der Hühnerkarte. Die Spieleschmiede machte es möglich. Statt Adelstiteln kauft man sich einen Namen, warum nicht. Nur das blinde Huhn hat kein Schild, könnte es aber ohnehin nicht lesen.
Jeder Spieler bekommt seine acht Startkarten und legt sie offen farbsortiert vor sich aus. Jedem der fünf Sets fehlt eine Farbe, die Summe der Hühnerwerte ist bei allen Sets gleich. Das ist wichtig, denn der Wert eines Huhns ist pures Geld und wird für die Bezahlung des Auktionators verwendet.
Auktionator?
Ja,den gibt es, der Gewinner der Auktion übernimmt stets diesen begehrten Job. 

Der Auktionator zieht die obersten drei Karten vom Nachziehstapel. Darin finden sich gut gemischt die Hühnerkarten, goldene Körner und blinde Hühner. In die zuunterst liegenden neun Karten wurde die Spielende-Karte eingemischt. 
Der Auktionator kennt alle drei Karten im Angebot, ob er eine oder zwei bei der Auktion offen anbietet bleibt ihm überlassen. Eine bleibt auf jeden Fall verdeckt. Auch den Startpreis, er selbst darf nicht passen, muss er festlegen. Die anderen Spieler geben reihum einmal ein höheres Gebot ab oder passen. Der Höchstbietende bekommt den Zuschlag, zahlt den Preis mit Karten aus seiner Auslage an den Auktionator und erst dann stellt sich heraus ob das ersteigerte Paket zufriedenstellend ist oder ob man sich mit den verdeckten Karten eine oder zwei Nieten eingehandelt hat. Hühnerkarten legt man offen in die eigene Auslage, blinde Hühner und goldene Körner stapelt man verdeckt daneben. Auch der Auktionator sortiert den Kaufpreis in seine Auslage.

An dieser Stelle ist ein Blick auf die Wertung am Spielende, es tritt sofort ein wenn die Spielende-Karte bei den drei vom Auktionator gezogenen Karten ist, nötig. Es werden dann pro Hühnerfarbe die Mehrheiten bestimmt. Der Spieler mit den meisten Karten einer Farbe bekommt acht Punkte, der nächste bekommt vier Punkte. Bei Gleichstand gibt es Punkteteilung. Danach bestimmt jeder Spieler drei Farben seiner Auslage und addiert alle Hühneraugen, sorry, es sind ja Karten und keine Würfel, also alle Hühnerwerte zu seinen Mehrheitspunkten. Nun trennt man noch den Dotter vom Eiklar beziehungsweise die goldenen Körner von den blinden Hühnern im verdeckten Sammelstapel. Jedes Goldkorn bringt zwei Punkte, jedes blinde Huhn neben einem Goldkorn bringt drei Punkte, jedes überzählige blinde Huhn schlägt sich mit drei Minuspunkten in der Wertung nieder. 

Das war’s, der Punktebeste ist Sieger. 
Die unterschiedlichen Wertungen erzeugen die Strategie.
Viele Karten in der Auslage bringen Punkte bei der farblichen Mehrheitswertung.
Hohe Werte in der Auslage bringen Punkte bei der Reihenwertung.
Goldene Körner sind immer gut, passend viele blinde Hühner sind super.
Überzählige blinde Hühner sind blöd.

Der Auktionator sollte bei der Auktionseröffnung schon gut überlegen welche Karten er offen anbietet. Noch wichtiger ist was er unter der Decke verhökert.
Und mit welchem Preis er startet.
Hier darf und soll geblufft werden.
Bleibt man als Auktionator mit zwei verdeckten blinden Hühnern durch ein überhöhtes Anfangsgebot auf den Karten sitzen hat man was falsch gemacht. Das Geld wird dann in die Tischmitte gezahlt und reihum sucht sich jeder Spieler eine Hühnerkarte aus.

Spieletester

13.04.2016

Fazit

Blindes Huhn ist ein nettes Spiel.
Die Altersangabe ab 10 Jahren ist für mich etwas hoch angesetzt, eigentlich gibt es kaum eine Einstiegshürde. Einzig die Preispolitik als Auktionator muss in den ersten Partien entwickelt werden.
Dann ist alles klar. Leider geht diese klare Struktur ein wenig zu Lasten des Langzeitspielspaßes. Nimmt man Blindes Huhn aber als das was es ist, ein kleines Spielchen bei dem auch Neulinge schnell mitmischen können, hat es doch seine bleibende Berechtigung im Spielschrank.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Schnell erlernt
  • Klare Struktur
  • Nett illustriert

Minus

  • Die Mäuse und Habichte auf den Karten werden zwar erwähnt, aber nur insofern, als sie im Grundspiel keine Bedeutung haben. Na und?!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 18,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Ostia Spiele
Grafiker: Jenny Seib
Zubehör:

40 Startkarten (5 Sätze zu je 8 Karten), 45 Hühnerkarten  in den Werten 1-4 in 5 Farben, 12 Karten goldenes Korn, 12 Karten blindes Huhn, 1 Spielende-Karte, Spielanleitung

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