Minerva

Die Spieler übernehmen in Minerva die Rolle von Statthaltern im Heiligen römischen Reich. Durch den Bau von diversen Gebäuden wollen sie Ruhm einheimsen und dadurch am Ende die meisten Siegpunkte sammeln. Wem dies wohl gelingen mag?
Die Auslage mit ihren Gebäuden

Ausgehend von einem Forum, das bekanntermaßen Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens einer römischen Stadt darstellte, baut jeder Spieler eine Stadt auf. Dafür hat er sechs Runden lang Zeit. In jeder Runde kann man so viele Züge machen, wie man will bzw. wie man sich leisten kann. In diesen Zügen kann man Gebäude aus der allgemeinen Auslage oder Wohngebäude aus dem eigenen Vorrat errichten, wenn man die notwendigen Rohstoffe abgibt. Manche Gebäude haben einen sofortigen Effekt, bei anderen muss man einen Assistenten einsetzen, um den Effekt zu aktivieren. Auf diese Weise kann man neue Rohstoffen erhalten, Kultur schaffen oder Ruhm erwerben, aber auch Tauschgeschäfte sind möglich. Eine Spezialstellung haben die Tempel, die am Spielende Punkte bringen, wenn man gewisse Bedingungen erfüllt.


Was zählt all das Geld? Was tun mit dem Ruhm?

Geld benötigt man, um neue Assistenten anzuwerben. Diese erlauben wiederum, Gebäude ein weiteres Mal zu aktivieren und deren Effekte zu nutzen.
Kultur gibt es in mehreren Kategorien. Hat man in einer Kategorie eine bestimmte Anzahl gesammelt, erhält man das dazugehörige Siegpunktplättchen. Ruhm kann ebenfalls Punkte bringen, wie viele entscheidet die Mehrheitsverteilung am Rundenende.

Ist das römische Reich am Ende? Das Spiel auf jeden Fall.

Nach der sechsten Runde endet das Spiel. Neben den während des Spiels aus Ruhm und Kultur gesammelten Siegpunkten errechnet man die Siegpunkte für Tempel. Übrige Rohstoffe und Geld werden ebenfalls in Siegpunkte umgerechnet, was aber nur untergeordnete Rolle spielt. Gewinner ist, wer in Summe die meisten Punkte erzielen konnte.

Spiel gegen dich selbst

Dank spezieller Regeln ist das Spiel auch solitär zu spielen. Ziel ist es hier, möglichst viele Punkte zu erreichen.

Spieletester

13.05.2016

Fazit

Schon anhand der Spielanleitung für das Solitärspiel sieht man, dass Minerva eine Lernkurve besitzt. „Anfangs sollte man 40 Punkte erreichen", heißt es hier. Die erreichbaren Stufen reichen aber bis „80+", also mehr als dem Doppelten der Beginnerpunktezahl. Dabei ist der prinzipelle Vorgang des "Lege ein Plättchen, nutze dessen Effekte" keineswegs neu. Aber es gibt einfach so viele Details und Rädchen, die es zu beachten gilt, die schlussendlich einen Quantensprung in der erreichten Zahl an Siegpunkten bedeuten.

An dieser Stelle sei die Spielanleitung gelobt, die alles tadellos erklärt. Sie enthält etliche Beispiele, die allerdings besser vom Fließtext getrennt hätten werden sollen (z.B. durch kursive Schrift). Apropos andere Schrift: Das Spiel hat seinen Ursprung in Japan, entsprechend sind die Namen in den Bannern der Gebäudeplättchen für uns nicht lesbar. Aber oberhalb ist zusätzlich der englische Name aufgedruckt. Keine Sorge: Die Namen tun für das Spiel nichts zur Sache, das komplette Spiel ist sprachneutral gestaltet.

Liebhaber taktischer Spiele sollten unbedingt einen Blick auf Minerva werfen. Es bietet einen schnellen Einstieg (auf gerade mal fünf A5-Seiten ist der komplette Ablauf inkl. Beispielen erklärt!) und lässt trotzdem viele Partien Zeit, um alle Facetten des Spiels auszuloten. Dazu gibt es noch den Solo-Modus. Herz, was willst du mehr?!

Die namensgebende römische Göttin Minerva war übrigens die Beschützerin von Gewerbe und Handwerk, aber auch der Dichter und Lehrer (und somit der Weisheit). Mit Kaiser Augustus stieg sie zur Göttin auf, die die Geschicke des Staates lenkt.
Die Weisheit wird oft mit der Eule assoziiert, die Eule der Minerva wurde viele Jahrhunderte später von der Geheimgesellschaft der Illuminaten als ihr Symbol ausgewählt. Sie ist u.a. auch auf der 1 Dollar-Banknote zu finden.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Schneller Einstieg
  • vorbildliche Spielanleitung
  • viele taktische Details, die es zu entdecken gilt

Minus

  • Beginner müssen gegen Profis behutsam eingeführt werden
  • dünne Plättchen
  • schlechte Stanzbögen

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Besucherkommentare

Walla | 08.02.2022

Hallo, kann mir jemand helfen. Suche die Deutsche Spieleanleitung von Minerva. Dankeschön für eure Antworten.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Okazu Brand
Grafiker: Ryo Nyamo
Genre: Legen
Zubehör:

8 Startgebäudeplättchen
4 Forumsplättchen
20 Tempelplättchen
66 Gebäudeplättchen
36 Wohngebäudeplättchen
6 Rundenplättchen
4 Reihenfolgeplättchen
24 Kulturplättchen
16 Ruhmesplättchen
96 Münzen
20 Assistentenchips
108 Rohstoffchips
27 Ruhmeschips
4 Spielübersichten (ausschließlich japanisch)
1 Spielanleitung inkl. Kopiervorlage für Wertungsblätter

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