Recht untypisch für den Verlag Piatnik hat das ausgezeichnete Spiel Golden Horn (österreichischer Spielepreis "Spiel der Spiele" 2013) eine Erweiterung bekommen. Sie hört auf den Namen "Dominio da Mar", zu Deutsch "Herrschaft des Meeres". Google Translate schlägt als Übersetzung "Domäne des März" vor, was aber keinen Sinn ergibt und auch nicht zum Spielgeschehen passen würde.
In Golden Horn verschiffen die Spieler Waren zwischen Venedig und Konstantinopel. In der vorliegenden Erweiterung wird das Frachtangebot um Personen erweitert: Eroberer und Bauern! Sie kommen ins Spiel, wenn bei der Nachfüllung der Häfen einer der neuen Würfel gezogen wird. Anfangs gibt es im Spiel nur Eroberer, erst wenn diese nicht mehr vorrätig sind kommen Bauern ins Spiel. Wer an der Reihe ist und in See sticht, kann nun statt Waren alle Eroberer und/oder Bauern des Hafens in sein Schiff laden. Die Überfahrt ist für Eroberer eine sichere Sache, sie sind vor Piraten geschützt. Bauern hingegen müssen sich vor Überfällen fürchten.
Wer genügend Personen gesammelt hat, darf diese gegen ein Herrschaftsgebiet einlösen. Diese Tafeln zählen am Spielende, abhängig vom Kaufpreis, zwischen drei und zwölf Siegpunkten. Als zusätzliche Endbedingung wurde eingeführt, dass das Spiel endet, wenn alle Herrschaftsgebiete vergeben sind.
Spieletester
Fazit
Ob man mit den Eroberern erfolgreich ist oder nicht, hängt ein wenig vom Glück respektive der Zahl im Hafen verfügbarer Personen ab. Mitunter reicht eine einzige Fahrt mit drei Eroberern aus, um ein sechs Punkte schweres Herrschaftsgebiet zu ergattern; eine Punktezahl, für die es normalerweise vier verschiedenfarbige Waren (und somit vier Fahrten, dafür hat man Beiladung) oder sechs beliebige Würfel braucht.
Je mehr Spieler am Werk sind, desto härter sind die Herrschaftsgebiete umkämpft. Zu zweit kommt es praktisch nicht dazu, dass der Vorrat an Erobererfiguren ausgeht und die schwächeren Bauern eingreifen müssen. Zu viert kann das jedoch schon mal passieren, wenn ein oder zwei Spieler Figuren bunkern. Aber wenn sie sich da nicht ins eigene Fleisch schneiden, denn pro Spielzug darf man nur ein Gebiet kapern und ein "Ende"-Ruf eines mit Waren breit aufgestellten Spielers ist schnell mal passiert...
Ich stehe der Erweiterung gespalten gegenüber: Ja, man hat einen neuen taktischen Weg, der für viele Punkte gut sein kann. Aber gezielt darauf zu spielen ist schwierig. Mitunter ist es gewinnbringender ein großes Warenkontingent zu laden und die Siegpunkt hierfür zu nehmen, als sich mit einem Eroberer übers Meer zu quälen.
Plus
- fügt sich nahtlos ins Spielgeschehen ein
Minus
-
stark spielerzahlabhängig
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Details
5 Herrschaftsgebiete-Tafeln,
20 Erobererfiguren,
8 weiße Würfel,
8 schwarze Würfel,
1 Spielanleitung
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