Coloretto Amazonas

Gute Spiele benötigen eine Erweiterung oder Fortsetzung! Das sagt zumindest das Marketing. Aber wie gut sind solche Spin Offs wirklich? Wir betrachten hier Coloretto Amazonas.
Brehms Tierleben


Früher gab es bei Coloretto nur Chamäleons. Bei Coloretto Amazonas haben wir, ganz im Stile von Zooloretto, einen ganzen Zoo vor uns! Jeder Tierart ist eine Farbe zugeordnet, in den verschiedenen Farben sollen möglichst lange Reihen gebildet werden. Klar, dass die lieben Mitspieler etwas dagegen haben und mich ständig sabotieren. Es gilt, trotz der Widrigkeiten möglichst viele Punkte zu ergattern.

Spielablauf

Jeder Spieler bildet vor sich Reihen von Tieren. Reihenkarten definieren, in welcher Reihenfolge die Farben zu liegen haben. Dies ist nämlich für den weiteren Spielverlauf wichtig, da punkteträchtige Reihen stärker geschützte Plätze zugewiesen werden; später mehr dazu.

Wer an die Reihe kommt, spielt eine seiner drei Handkarten aus und zieht am Ende des Zuges eine Karte nach. Entweder man legt die ausgespielte Karte bei sich selbst an, oder man gibt sie einem Mitspieler. Jetzt kommt die Krux an der Sache: Jeder Spieler darf jedes Tier nur einmal in seiner Reihe haben! Soll ein Tier das zweite Mal angelegt werden, gibt es zwei Optionen. Die eine besagt, dass sowohl die neue als auch die schon liegende Karte entfernt werden müssen. Mitspieler, die mit einer Karte zwangsbeglückt werden, haben aber eine zweite Möglichkeit zur Wahl: Man lehnt die neue Karte ab, die bereits liegende bleibt an ihrem Platz liegen. Stattdessen opfert man eine Karte in einer direkt benachbarten Reihe.

3, 2, 1 - meins!

Man kann eine Reihe vor Übergriffen in Sicherheit bringen, wenn sie von jeder dazugehörigen Rasse eine Karte enthält. Dieser Stapel wird zur Seite gelegt und man kann eine neue Reihe in dieser Farbe beginnen. Allerdings endet das Spiel sofort, wenn ein Spieler zwei oder drei (je nach Spielerzahl) Stapel sichern konnte.

Nun folgt die Abrechnung: Jede Reihe, egal ob unfertig ausliegend oder als fertiger Stapel gesichert, wird in Punkte umgerechnet. Einzelne Karten zählen hierbei einen Punkt, zwei Karten drei Punkte, drei Karten sechs Punkte... bis hin zu sechs Karten, die 21 Punkte garantieren. Hinzugezählt werden Punkte für Bonuskarten. Ich habe die Bonuskarten noch nicht erklärt? Na dann hole ich das an dieser Stelle nach: Wer als Erster einen Stapel einer Farbe sichern kann, bekommt die entsprechende Bonuskarte. Die Anzahl der Bonuspunkte entspricht dabei der Anzahl der Tierarten, die zu dieser Reihe gehören. Das sind drei bis sechs Stück.
Wer in der Addition die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Spieletester

01.10.2016

Fazit

Die Ausstattung des Spiels ist für ein Kartenspiel gut. Auch die Spielanleitung lässt keine Wünsche offen. Schnell hat man das Prinzip verstanden und kann losspielen.

Ein großes Problem hat Coloretto Amazonas: Ohne passende/mit vielen doppelten Karten kann ich nur destruktiv spielen bzw. nur wenige Punkte generieren. Das macht weder mir noch den Mitspielern viel Spaß. Außerdem vermisse ich das Original-Coloretto-Gefühl. Dieses Spin Off sieht für mich daher marketinggetrieben aus.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schnell verstandenes Spielprinzip
  • gute Ausstattung

Minus

  • stark glücksgesteuert
  • lässt das Coloretto-Gefühl vermissen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2005
Verlag: Abacus Spiele
Genre: Karten
Zubehör:

90 Tierkarten
16 Reihenkarten
4 Bonuskarten
1 Schutzkarte
1 Übersichtskarte
1 Spielanleitung

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