Star Trek: Fleet Captains - Romulan Empire

"Man hält mein Volk für arrogant. Leider ist diese Annahme begründet."
Kimara Cretak, romulanische Senatorin

Im Jahr 2011 begaben sich die Spieler im Auftrag von Starfleet Command und des Klingon High Council auf eine gefahrvolle Reise, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Das Basisspiel
Star Trek: Fleet Captains lieferte alle dazu erforderlichen Grundlagen. Etwas mehr als ein Jahr später liegt mit Romulan Empire die erste Erweiterung vor und gibt einem Spieler die Möglichkeit, als Commander im Auftrag des Romulan Senate eine Flotte gegen die ewigen Widersacher der Föderation und des klingonischen Imperiums zu führen.
Das Regelwerk des atmosphärisch überaus gelungenen Basisspiels Star Trek: Fleet Captains wird durch die Zusatzregeln, mit denen diese erste Erweiterung aufwartet, glücklicherweise kaum angetastet. Die Autoren haben lediglich dort behutsam eingegriffen, wo leichte Änderungen aus taktisch-strategischer Sicht auch tatsächlich Sinn machen.

So werden die Konstruktion von Sternenbasen sowie der Angriff auf gegnerische Schiffe nun mit mehr Siegpunkten belohnt und dehnen den Fokus der Spieler somit auf diese bisher eher wenig attraktiven Bereiche des Spielgeschehens aus. Eine weitere Adaptierung betrifft die Aktivierung der Tarnvorrichtung von Schiffen: Dieser Vorgang muss nun nicht mehr in der Aktionsphase durchgeführt werden, sondern kann gegen Aufwendung von fünf Bewegungspunkten bereits als Bestandteil der Bewegungsphase eingeleitet werden. Dadurch steht nun eine der ohnehin knapp bemessenen Aktionen für die Durchführung anderer wichtiger Maßnahmen zur Verfügung – und das gibt den Flottenkapitänen wiederum größeren Handlungsspielraum bei ihren Entscheidungen.

Das war es auch schon mit den Änderungen! Alle übrigen Zusatzregeln sind tatsächlich als solche zu sehen und ergänzen das Regelwerk des Basisspiels.

Föderation vs Klingonen vs Romulaner
Zu den Schiffen der Föderation und der Klingonen gesellen sich mit dieser Erweiterung nun die Flottenverbände der Romulaner. War das Basisspiel als klassische Zwei-Spieler-Konfrontation konzipiert, so ist es durch die Erweiterung nun drei Spielern möglich, ihre Raumschiffe gegeneinander antreten zu lassen. Und durch die neu ins Spiel gelangenden Saboteure sowie Spionage-Missionen ist es den Autoren gelungen, auch die Zivilisation der Romulaner thematisch überaus stimmig in die Star Trek-Welt einzubetten.

Nach wie vor ist es die Hauptaufgabe der Föderation, fremde Welten und Zivilisationen zu erkunden und jene der Klingonen, diese Welten zu erobern sowie gegnerische Schiffe zu zerstören. Die Romulaner ziehen los, um fremde Zivilisationen zu destabilisieren und die Schiffe anderer Fraktionen zu infiltrieren. Dazu dient eine neue Art von Missions-Karten (Spionage) sowie eine neue Crew-Eigenschaft (Saboteur). Während nur die Romulaner über Saboteure verfügen, liegen der Erweiterung zwei neue Referenzkarten für das Föderationsschiff USS Excelsior sowie den Klingonenkreuzer IKS Kronos bei, die diesen die Möglichkeit zur Erfüllung der neuen Spionage-Missionen bietet. In diesem Bereich mischen also ab sofort alle drei Fraktionen mit – jedoch können die Romulaner den größten Nutzen aus diesen Missionen ziehen.

Wie schon im Basisspiel lässt auch die Erweiterung das Team-Spiel zu (d.h. zwei Spieler je Fraktion). Es können dabei alle drei Zivilisationen ebenso gegeneinander antreten wie jede beliebige Kombination zweier Zivilisationen. In allen Fällen ist dies sowohl im Einzel- als auch im Team-Modus möglich. Dennoch schränkt die Team-Variante die Spieler in ihrem Entscheidungs-Spielraum zu sehr ein und ist daher nicht empfehlenswert.

Transmissions-Interferenz
Unter dieser technischen Bezeichnung liefert die Erweiterung eine überaus fiese Möglichkeit, seine Mitspieler in ihrer strategischen Planung massiv zu stören: ein erfolgreicher Sensoren-Test gegen das Schiff eines Gegners führt dazu, dass dieser eine bisher nicht erfüllte Missions-Karte ungenutzt abwerfen muss. Welche Missions-Karte das ist, entscheidet er jedoch nicht selbst sondern muss diese Wahl dem Angreifer überlassen! Die implementierte Mechanik hinter dieser Aktion (massive Modifikation zu Gunsten des Verteidigers, sollte das Schiff des Angreifers weit entfernt ist) lässt einen solchen erheblichen Eingriff jedoch nur zu, wenn beide Schiffe entweder auf demselben Raumfeld aufeinandertreffen oder ein sehr großes Schiff einen kleinen Aufklärer aus geringer Distanz angreift.



Diese Erweiterung ist nur in englischer Sprache erhältlich. Gute Englischkenntnisse sind absolute Voraussetzung.

Spieletester

12.01.2013

Fazit

Im Grunde genommen hätte es einer Erweiterung nicht bedurft. Und jetzt kommt das große Aber: Natürlich liegt es mehr als nahe, das Star Trek-Universum um jene bedeutenden Spezies zu bereichern, die nun mal für jeden Trekkie das Salz in der Suppe sind. Im vorliegenden Fall verhält es sich tatsächlich so, dass Romulan Empire dem Basisspiel durchaus einige nette Neuerungen hinzufügt. Das die Romulaner definierende Sabotage/Spionage-Element wurde schlüssig in das bestehende Regelwerk implementiert und die neuen Mechanismen verschränken sich einwandfrei mit dem Grundspiel.

Die Tatsache, dass nun auch ein dritter Mitspieler am Tisch Platz nehmen darf, ist das wirklich große Plus dieser Erweiterung! Dadurch erhöht sich die Intensität des Spieles und es wird zudem die Konzentration der Kontrahenten gefördert, da strategische Fehler und Fehleinschätzungen viel eher bestraft werden. Die taktisch-strategische Komponente gewinnt dadurch jedenfalls deutlich an Wert. Es wird interessant zu beobachten sein, wie lange sich dieses spezielle Franchise am Leben erhalten kann und ob es auch den Ferengi, Bajoranern, Cardassianern und den Borg gelingen wird, in diversen Erweiterungen das Licht der Welt zu erblicken. Möge es ihnen gelingen und sie lange und in Frieden leben!
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • nun können auch drei Spieler eigene Fraktionen führen
  • perfekt designte Fähigkeiten der Romulaner-Fraktion

Minus

  • keine bemalten Raumschiff-Modelle

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 38,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Wizkids
Grafiker: Chris Raimo
Genre: Strategie
Zubehör:

12 Raumschiff-Miniaturen, 14 Raumschiff-Referenzkarten, 2 Heimatbasen, eine Kartendeck-Konsole, 10 Raumsystem-Felder, 100 Kommando-Karten, 10 Begegnungs-Karten, 25 Missions-Karten, 3 Landungsteam-Marker, 14 Tarn-Marker, 30 Kontroll-Marker, 12 Sensorscan-Marker, 10 Raumsystem-Marker, 6 Siegpunkte-Marker, 6 Aktions-Marker, 2 sechsseitige Würfel, eine doppelseitige Anleitung

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