Cavemen playing with fire

Schenkt man der Spielanleitung Glauben, so sind die Odynauten spielsüchtige Außerirdische. Diese sind in der irdischen Steinzeit gelandet, wo sie sich einen Spaß daraus machen, in den Höhlen der Mitspieler das Feuer auszulöschen. Wer kann sein Feuer beschützen?

In drei Spalten liegen Feuer- und Höhlenkarten aus, links, rechts und dazwischen können sich die Höhlenbewohner tummeln. Doch das tun sie erst nach und nach, am Beginn ist die Gegend nämlich komplett ausgestorben…

Wer an die Reihe kommt, kann mit eventuell ausliegenden Karten Aktionen ausführen; das heißt Bewegungen machen, wenn man dabei auf andere Karten trifft diese angreifen, oder das siegbringende Auslöschen des Feuers bewerkstelligen.
Anschließend darf man bis zu drei seiner fünf Handkarten ins Spiel bringen. Bewohner kann man nur angrenzend zu eigenen Höhlen- oder Feuerkarten einsetzen, dies geschieht stets als verdeckte Karte; erst bei Angriffen gibt man Preis, welcher Charakter sich darunter versteckt. Von diesen gibt es sieben Verschiedene, jeder hat andere Fähigkeiten und besiegt eine andere Gruppe von gegnerischen Charakteren.
Man kann aber nicht nur Höhlenbewohner ins Spiel bringen, sondern auch Höhlenkarten; und das sind immerhin 50% des Kartendecks! Bringt man eine Höhle ins Spiel, so ersetzt man damit eine Höhle des Mitspielers. Dies bringt einem größere Auswahl beim Einsetzen neuer Charaktere und schränkt den anderen entsprechend weit ein.

Egal ob Unterlegener im Kampf oder ersetzte Höhle: Die Karten sammeln sich als Ablagestapel. Die Ablage kann nur dann als Nachziehstapel reaktiviert werden, wenn man bestimmte Karten im Kampf verliert. Gespielt wird so lange, bis eine Figur ein gegnerisches Feuer erreicht und löscht. Dies bedeutet den Sieg!
Erwähnenswert ist noch die Spielvariante, in der die Charakterkarten immer wieder zwischen aufgedeckt und verdeckt wechseln. Dies verlangt den Spielern mehr Fingerspitzengefühl beim Einsetzen der Charaktere ab, aber sonst läuft alles wie gehabt.

Spieletester

18.03.2013

Fazit

Bei Cavemen playing with fire, zu Deutsch „Höhlenmenschen spielen mit Feuer“, ins Spiel zu finden, ist nicht so einfach. Schuld daran sind die verschiedenen Charaktere, die einem mit ihrer Aktionsvielfalt in der Anleitung erschlagen (6 von 17 Seiten). Wer es aber mal mit Learning by Doing probiert, wird sehen: So schlimm, wie man im ersten Augenblick denken mag, ist es gar nicht. Natürlich benötigt man einige Partien, um den optimalen Einsatz der Figuren herauszufinden, aber das ist OK. Schon eher störend ist der eklatante Startspielervorteil: Wer sofort ein paar gegnerische Höhlen in seine eigenen umwandelt, behält einen gewissen Vorteil meist über die ganze Partie. Wir haben uns darauf geeinigt, dass der Startspieler in seinem ersten Zug nur zwei statt drei Aktionen ausführen darf, um dieses Manko auszugleichen. In der Anleitung gibt es die eine oder andere Unzulänglichkeit, so ist etwa die Siegbedingung (!) nicht gut erklärt. Nur in der generellen Spielzielbeschreibung steht, was eigentlich Sinn der Sache ist. Doch wie genau lösche ich ein Feuer aus? Erst aus dem Abschnitt mit den Charaktereigenschaften kann man zwischen den Zeilen (!) herauslesen, dass das Löschen ein Schritt nach dem Erreichen der gegnerischen Grundreihe ist. Die Regeln zur Reaktivierung des Ablagestapels als Nachziehstapel werfen eine Frage auf, die unbeantwortet bleibt: Was tun, wenn die Sonderregeln greifen und der eine Charakter (Zippy) vom Dino gefressen wurde und der andere (Ballsy) wegen eines Angriffs durch den gegnerischen Zippy im Ablagestapel liegt? Praktisch hat man nun keinen Charakter mehr, der die Bildung eines Nachziehstapels initiieren würde… Somit istCavemen playing with fire ein Spiel, das beim Lesen der Anleitung den einen oder anderen verwirrt oder gar einschüchtert. Im Spielfluss gibt es viele Glücksmomente (gezogene eigene Karten, verdeckt liegende Karten des Gegners,…), die ein taktisches Spielen stark erschweren. Hieraus resultiert ein sehr flacher Spannungsbogen, der mich nicht sonderlich begeistern konnte.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Autor: Steffan Ros
Grafiker: Uco Egmond
Genre: Strategie
Zubehör:

50 Karten, 1 Anleitung

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