Of dreams and shadows

… unsere Welt schwebt in großer Gefahr. Der Friede zwischen dem fruchtbaren Albion und dem gebirgigem Dragova ist brüchig. Das Vielvölker-Königreich Erui ist zu uneins, um sich gegen die kommenden Gefahren zu wappnen. Und die tapferen Tyr stellen den Kampf um Beute und Ehre vor alles andere. Nein, die Reiche der Menschen sind zu sehr mit ihren eigenen Problemen und Rivalitäten beschäftigt. Sie erkennen die dunklen Zeichen nicht.

Die wahre Bedrohung ist weit schrecklicher als Speer und Schild. Sie ist vielseitig und manifestiert sich in mehreren Gestalten zugleich.

Bitte, tapfere Recken, erhöht mein Flehen und stellt euch der Dunkelheit entegen. Doch seid gewarnt, es wäre töricht von euch alleine loszuziehen. Zu zahlreich sind die Schrecken, die auf euch lauern. Ihr seid nicht allein, zahlreiche Orden haben sich gegen die Finsternis verschworen. Bringt ihnen mein Anliegen vor und sie werden sich euch anschließen, in dem letzten Kampf, in dem euer Versagen unser aller Untergang bedeutet …

Of Dreams and Shadows ist ein kooperatives Abenteuerbrettspiel. Mit bis zu fünf Mitspielern müsst ihr euch einer von drei dunklen Mächten stellen, die ihr selbst wählen dürft. Ihr könnt dabei aus einem Repertoire von acht Helden wählen. Die Helden sind sehr abwechslungsreich und bringen ihre eigene einzigartige Spezialfähigkeit, Ausrüstung und Eigenschaftswerte mit sich.

Spielablauf

Der Spielablauf lässt sich in zwei Akte unterteilen. Der erste Akt repräsentiert die Vorbereitung auf den großen Kampf gegen euren gewählten Gegner. Ihr erkundet die Karte, löst Quests, um an spezielle Gegenstände zu gelangen, die euch im finalen Kampf unterstützen, und versucht Verbündete zu rekrutieren und an bessere Ausrüstung und Fähigkeiten zu gelangen.

Der zweite Akt ist vollends dem Endkampf gewidmet. Hier geht es nicht mehr darum Quests abzuschließen, sondern ausschließlich darum, den Einfluss eures Gegenspielers zu vermindern und einen geeigneten Moment für den Bosskampf zu finden. Im Endkampf steht ihr nicht nur eurem Endgegner gegenüber, sondern auch noch einigen seiner Verbündeten.

Beide Akte bestehen aus fünf Runden, die in Phasen unterteilt sind. Im ersten Akt sind es die Aktions-, Kampf-, Szenario- und Eventphase. Im zweiten Akt fällt die Szenariophase weg. In der Aktionsphase darf man drei Aktionen pro Held ausführen. Dazu gehört z.B.: auf der Karte bewegen, rasten, einen Zauber wirken, Ausrüstung kaufen oder einmal pro Aktionsphase seine Spezialaktion einsetzen.

In der Kampfphase muss jeder Held gegen die gegnerischen Kreaturen kämpfen, die sich auf seinem Feld befinden. Befinden sich zwei oder mehr Helden auf einem Feld mit gegnerischen Kreaturen, darf man auch gemeinsam gegen diese kämpfen. Jeder Spieler darf dabei einen Angriffswurf werfen und berechnet danach den Schaden, den er seinem Feind zufügt. Danach müssen sich die Helden gegen den Gegenangriff verteidigen, diesmal mit einem Würfelwurf, der bestimmt, wie viel Schaden der jeweilige Held erhält. Dieses Prozedere wird fortgesetzt, bis entweder alle Gegner oder alle Helden auf den umstrittenen Feldern besiegt wurden. Falls einer der Helden stirbt, darf der kontrollierende Spieler einmalig einen neuen Helden ins Spiel bringen - mit den Voraussetzungen, dass das Spiel noch in Akt eins ist und es noch verfügbare Helden gibt. Sind alle Kämpfe ausgetragen, geht es weiter in die Szenariophase.

Hier zieht jeder Spieler eine Szenariokarte von einem der fünf Stapel. Er zieht von dem Stapel, der die gleiche Farbe aufweist wie das Feld, auf dem sich sein Held befindet. Befindet sich außerdem ein Szenariomarker auf seinem Feld, darf er zwischen dem entsprechenden Stapel mit der gleichen Farbe oder dem Szenariostapel wählen. Er gibt die ausgewählte Karte einem seiner Mitspieler, welcher die Karte anschließend vorliest. Die meisten Szenarien laufen auf einen Eigenschaftstest und /oder eine Entscheidung des Helden hinaus. Je nach getroffener Entscheidung oder gelungenem oder misslungenem Test liest der Erzähler das jeweilige Ereignis vor und die Anweisungen werden abgehandelt.

In der Eventphase wird eine Eventkarte gezogen und deren Event ausgetragen. Hier werden neue Kreaturen und Schattenmarker (diese bringen der Gruppe gegen Ende negative Effekte und sollten so bald wie möglich wieder entfernt werden) auf der Karte verteilt. Am Ende dieser Phase wird der Schicksalsmarker um eins erhöht und damit die nächste Runde eingeleitet.

Der Spielablauf verläuft sehr flüssig, es kommt zu keinen langen Würfelorgien. Man plant und interagiert viel mit seinen Mitspielern. Es gilt die Horden von Bestien auszudünnen, die sich wie die Schattenmarker auf der Karte ausbreiten und den Spielern spätestens in Akt zwei das Leben zur Hölle machen. Außerdem sollten so viele Szenarien wie möglich erledigt werden, um gut auf den nächsten Akt vorbereitet zu sein. All das erfordert eine Menge Koordination und Organisation seitens der Spieler.

Ausstattung

Das Spiel kommt mit einer unglaublichen Fülle an Material. Es gibt einen großen Pool an Szenario- und Ausrüstungskarten, um den Wiederspielwert zu erhöhen. Besonders die Szenariokarten sind sehr unterhaltsam geschrieben und bauen die Atmosphäre des Spiels auf. Leider ist die Szenariophase auf den ersten Akt beschränk, denn die Szenarien sind eindeutig eine Stärke des Spiels.

Das Spielmaterial weist eine hohe Qualität auf und das Design ist wirklich hervorragend gelungen. Von den verschiedenen Fantasiekreaturen über die Heldenkarten bis zu den Gegenspielern, die Artworks sind durch die Bank gelungen und verleihen dem Spiel eine besonders bedrohliche Atmosphäre.

Spieletester

27.04.2017

Fazit

Das Spiel hat mich und meine Spielgruppe augenblicklich in seinen Bann gezogen. Die Geschichten der einzelnen Gegenspieler sind spannend, die Bedrohungen glaubhaft. Of Dreams and Shadows vermag es, dank seiner vielen düsteren Szenarienkarten sofort eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Dank der Fülle und Menge an Gegnern, Szenarien und Helden ist der Wiederspielwert, besonders für Fantasiebegeisterte, hoch. Einzig und allein die Begrenzung der Szenariophase auf den ersten Akt und damit auf nur fünf Runden konnten wir nicht nachvollziehen. Denn die Szenariophase ist der beste Teil des Spiels. Alles in allem aber ein sehr gelungenes Fantasie-Abenteuerspiel. Wir freuen uns auf mehr.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • unglaublich schönes Design
  • atmosphärische Quests
  • flüssiger Spielverlauf

Minus

  • zu kurze Questphase

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 120 bis 180 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Gordon Alford
Autor: Gordon Alford
Zubehör:

  • ein Spielbrett
  • ein Regelbuch
  • ein Storybuch
  • 41 Charakterkarten
  • 100 Szenariokarten
  • 48 Ressourcenkarten
  • 40 "Affliction"-Karten
  • 15 Eventkarten
  • 6 Story-Ende Karten
  • 72 Figurenmarker (stehend)
  • 95 Marker

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