Clever! Richtig oder Falsch? das Spiel

Das Fazit sei gleich vorweggenommen: Weder der Spielablauf noch die Aufgabenstellungen können begeistern. Dieses Spiel reiht sich leider nahtlos in die Serie jener Quiz-Spiele, die einen langweiligen Abend noch langweiliger machen … ausgenommen sei davon die unbeabsichtigte Komik, die in so mancher Frage steckt.

Der Ablauf

Die Spieler laufen mit ihrem Pöppel gemächlich einer Spirale entlang, um in ihr Innerstes zu gelangen. Dort angekommen, endet das Spiel. Der Weg dorthin führt über verschiedenfarbige Felder. Je nach Farbe ist eine leichte, mittlere oder schwierige Frage zu beantworten. Für leichte darf man ein Feld vorziehen, für mittlere zwei und für schwere Fragen ebenso zwei, nur darf man zusätzlich würfeln, wenn man möchte, um weitere 1-4 Felder weiter zu ziehen. Dann gibt es weiters Felder, die den Spieler eine bestimmte Anzahl an Feldern ohne seinem Zutun weiterkommen lassen, und andere, die ihn wieder nach hinten fallen lassen.

Die Antwort wird per Plättchen gegeben: Man darf sein Plättchen mit der Antwort "Richtig", "Falsch" oder "Weiß nicht" legen, um dann gemeinsam umzudrehen und die Antwort auf der Rückseite der Fragenkarte zu lesen.

Die Fragen

Soweit der monotone Spielablauf. Nun seien hier exemplarisch einige der Fragen angeführt. Aus der Kategorie leicht stammen beispielsweise diese Fragen:

• „Tulpen werden in der Schweiz angebaut“. Hier ist die Lösung „Falsch“ – es gibt also keine Tulpen in der Schweiz.
• „Mit dem Fallschirm springt man aus einem Flugzeug“ ist hingegen „Richtig: Dank eines Fallschirms bewegt man sich langsam der Erde zu.“
• „Wolle wird von Kühen gewonnen“ – das das falsch ist war vorherzusehen. „Sie kommt von Schafen“ ist die etwas magere Erklärung.
• „Ein Jahrhundert hat 500 Jahre“

Aus der Kategorie Mittel stammen folgende Fragen:

• „Kanaldeckel sind immer rund“ – Die hier als „Richtig“ bezeichnete Lösung irritiert mich sehr – ich frage ich was hier in Wien zuhauf Eckiges in der Straße eingelassen ist?!
• „Bein Eier-Picken zu Ostern geht das Ei mit der dünneren Schale zu Bruch, das andere bleibt heil.“ Abgesehen davon, dass es in Österreich Eierpecken heißt, wird die Antwort betont pseudowissenschaftlich gegeben: „Richtig: Beim Eierpicken erfährt die minimal schwächere Eierschale beim Aufprall eine Schädigungsinitiierung. Das Ei geht kaputt.“
• Kniffliger wird es schon hier: „Wird großer Ballast von einem Floß geworfen, steigt der Wasserspiegel des Gewässers“. Leider ist die auf der Rückseite abgedruckte Antwort nicht korrekt („Richtig: Solange sich unser Ballast auf dem Floß befindet, verdrängt er eine Wassermenge. Wird der Ballast nun ins Wasser gelassen, ist die gesamte Gewichtskraft des Floßes geringer und so auch das verdrängte Wasservolumen“) – Es wird hier nämlich außer Acht gelassen, dass der Gegenstand selbst wieder eine Oberfläche und Masse hat, somit die Gesamtwirkung auf das Wasser gleich bleibt.

Aus der Kategorie Schwer stammen schlussendlich folgende Behauptungen:

• „Bei Durchfall helfen Cola und Salzstangen“ – was, wie wir alten Hausmittelverwender wissen, richtig ist.
• „Frauen frieren mehr und schneller als Männer“ – das auch diese Behauptung wahr ist wissen wir aus unserer Lebenserfahrung.
• „Blondierte Haare werden im Chlorwasser grün“ – das wäre mir im Schwimmbad noch nicht aufgefallen, ist jedoch laut Antwort „Richtig“.
• Schlussendlich kann man aber doch noch etwas lernen: „Die Bezeichnung Kaiserschnitt geht auf die Geburt des römischen Staatschefs Gaius Julius Caesar zurück“, was richtig ist. Caesar „sei sogar der erste Mensch überhaupt gewesen, der durch diesen Eingriff auf die Welt geholt wurde“.