Zeit ist Geld. Wohl selten hat ein Sprichwort so exakt zu einem Spiel gepasst wie hier. Es gibt nämlich kein Geld, sondern alles muss mit Zeit bezahlt werden! Schlussendlich ist es unser Ziel, erfolgreich Ausgrabungen durchzuführen. Doch ohne Fleiß kein Preis: Wir müssen zuvor Wissen ansammeln, ehe wir uns auf die Suche machen können. Es gibt zwei Arten von Wissen:
- Allgemeinwissen, das mir bei jeder Ausgrabung nützlich ist
- Spezialwissen, das jeweils an nur einem Ort seine Wirkung entfaltet und für eine Grabung unerlässlich ist
Je mehr Wissen ich habe, desto mehr Ergebnisse wirft meine Grabung in derselben Zeit ab. Wie viel das genau ist, lässt sich mit dem Chronokel (im Prinzip ein Rechenschieber) jederzeit bestimmen. Wissen wird in den Hauptstädten des alten Europa gesammelt, dort gibt es manchmal auch Werkzeug und fleißige Gehilfen zu ergattern. Die Karten geben vor, wo aktuell Wissen zu finden ist und wie viele Wochen man benötigt um es sich anzueignen. Natürlich kostet auch die Reise von Ort zu Ort Zeit, sodass ein Jahr schneller vergeht als es einem lieb ist.
Habe ich mir Wissen angeeignet und mich zur Ausgrabung begeben, muss ich die Grabungsdauer festlegen. Hierbei ist es gut zu wissen, dass jeweils der Spieler als nächster am Zug ist, der auf der Zeitleiste ganz hinten zu finden ist. Liegen Spieler gleichauf, ist der später angekommene am Zug. Somit kann man auch mehrmals hintereinander am Zug sein!
Zurück zur Ausgrabung. Die Dauer der Ausgrabung und mein Wissensstand bestimmen, wie viele Grabungsplättchen ich aus dem Beutel ziehen darf. Doch leider tragen nicht alle Plättchen Fundstücke, sodass man immer wieder umsonst gräbt. Natürlich lässt man das tote Gestein an Ort und Stelle zurück; sprich es wandert zurück in den Beutel. Dieser Umstand bringt es mit sich, dass die Wahrscheinlichkeit immer geringer wird etwas zu finden je später man kommt. Es kann also kein Fehler sein, sich noch mehr Wissen zu holen um profitabler graben zu können. Wenn aber nicht ein anderer in der Zwischenzeit die Grabung plündert! Eine herrliche Zwickmühle...
Am Ende zählen die erbeuteten Artefakte ihren aufgedruckten Wert. Hinzu kommen Punkte für Ausstellungen (diese kann man mit seinen bereits gesammelten Artefakten und bestimmten Karten durchführen) sowie Punkte für spezielle Karten. Zuletzt wird das höchste Wissen in den Grabungsgebieten belohnt. Der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktezahl gewinnt.
Jenseits von Theben ist ein Erlebnis von vorne bis hinten. Das ist wohl mit ein Grund, weshalb das zuerst im Eigenverlag erschienene Spiel nun eine Großauflage bei Queen Games verzeichnen kann. Die Masse geht aber nicht automatisch zu Lasten der Qualität; viel mehr wurde dem Spiel eine tolle Ausstattung spendiert: Spielfiguren aus Holz, Plättchen aus stabiler Pappe und wunderbare Beutel, die mit farblichen Rändern und entsprechenden Motiven den Ausgrabungsstätten zugeordnet sind.
Die Ausgrabungen beinhalten einen nicht zu vernachlässigenden Glücksanteil, halten aber gleichzeitig die Spannung hoch. Lediglich die Anfangsphase, in der alle erst Wissen sammeln müssen, hängt in der Faszination ein wenig zurück.
Die Wertungsmöglichkeiten verlangen den Spielern einiges ab, da die Spezialisierung auf ein oder zwei Gebiete unweigerlich zum Scheitern führt: was weniger weh tut ist die fehlende Möglichkeit für Ausstellungen, die stets ein buntes Spektrum an Ausstellungsstücken verlangen. Schlimm wird es dann, wenn die Möglichkeit auf weitere Punkte immer weiter schwindet - schließlich werden die Gebiete irgendwann abgegrast und nur noch Schutt zu finden sein. Allerdings schieben die Regeln dieser Misere ein wenig den Riegel vor, indem jeder nur 1x pro Jahr in den einzelnen Gebieten schürfen darf.
Spieletester
Fazit
Plus
Minus
Besucherkommentare
Glück und Taktik hübsch vereint. Kommt bei uns als Familienspiel sehr gut an, nur Schade dass ein Jahr nur 52 Wochen hat.
Anfangs schien mir das Spiel etwas zuviel vom Glück beherrscht. Nach ein paar spielen war jedoch klar, dass auch Taktik gefragt ist. Natürlich ist es ärgerlich wenn der andere ständig wertvolle Dinge "ausgräbt" aber durch kluges Zeitmanagement kann man dann vielleicht doch noch gewinnen ;). Im großen und ganzen ein tolles Spiel.
Das Spiel ist nach einer Erklärphase von ca.20 Min. auch von Personen leicht zu lernen, die sich sonst nicht so schnell an neue Regeln gewöhnen.
Bei uns ist es der Hit,wir spielen es oft zu zweit.Aber auch schon mit 6 Leuten ( 2 Einzelpersonen und zwei Pärchen ) auch das war echt gut und witig, wenn die Diskusionen losgehen, was am besten zu machen sei.
Das Spiel hat zwar einen etwas hohen Glücksfaktor der aber durch geschicktes taktieren abgeschwächt werden kann. Durch zu eifriges Kartensammeln (Spezialwissen, Assistenten, Schaufeln - die sind bei uns besonders begehrt) kann es passieren, dass man in einem Spiel nur 1x graben kann da man die vorigen 2 Jahre damit verbracht hat Karten zu "sammeln". Zeitmanagement ist daher das um und auf ;)
Kommentar verfassen
Details
1 Spielplan, 100 Spielkarten, 4 Holzfiguren, 5 Zeitsteine, 5 Stoffbeutel, 155 Grabungsplättchen, 20 Grabungserlaubnisse, 4 Chronokel, 1 Spielregel
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7339 Gesellschaftsspiele-,
1666 Videospielrezensionen
2217 Berichte.