Defense three kingdoms

Die „Zeit der Drei Reiche” in China war der Zeitabschnitt ca. 208–280 a.D. Wir spielen diesen nach und übernehmen die Rolle der Shu, die sich gegen die Angriffe der Wei und Wu erwehren müssen. Werden wir sie zurückschlagen, oder werden wir überrannt?

Dieses Spiel wird mit englischsprachiger Anleitung geliefert. Eine deutsche Anleitung steht zum Download bereit. Die Kartentexte sind ausschließlich englisch.

Spielaufbau

Prinzipiell ist Defense Three Kingdoms als Solospiel konzipiert. Der Spieler hat vor sich eine Reihe von Verteidigungsstellungen, an denen nach und nach die Angreifer eintreffen. Er selbst hat ein Deck von Unterstützern, die versuchen die Angreifer in die Flucht zu schlagen.
Spielt man zu zweit, übernimmt der zweite Spieler die Koordination der Feinde. Diese greifen dann zwar effektiver an, sind jedoch in ihrer Schlagkraft gedeckelt.

Auf in den Kampf!

Am Beginn jeder Runde werden drei (oder wenn man Pech hat noch mehr) Feindekarten aufgedeckt. Die Karten geben selbst an, ob sie am linken oder am rechten Ende der Verteidigungsanlagen angelegt werden. An jeder Verteidigung kann jedoch nur eine Feindekarte liegen.

Der Spieler hat fünf Verbündete auf der Hand, die er an die Verteidigungsstellungen entsenden kann. Hierbei muss man verschiedene Kartentypen unterscheiden: Charaktere, Formationen und Kriegslist. Eine Kriegslist ist eine einmalige Sache, die nur in dieser Runde wirkt und dann abgeworfen wird.

Charaktere und Formationen sind da schon dauerhafter, sie ziehen in den Kampf und können mehrere Runden oder sogar die komplette Spieldauer überstehen. Wären da nicht die Kämpfe... Man kann übrigens seine Handkarten austauschen, wenn man mit ihnen nicht zufrieden ist. Das geht jedoch zulasten der Staatsmacht.

Ehe es an den bewaffneten Konflikt geht, können Charaktere zu angrenzenden Verteidigungspunkten bewegt werden. Formationen können sich nicht bewegen. Wurde alles bewegt? Dann Action! Bei jedem Angreifer wird seine Stärke mit dem meiner Verteidigung (Grundstärke der Festung plus Formationen und Charaktere) verglichen.

  • Erreiche ich mindest den auf der Feindekarte aufgedruckten Wert, habe ich den Feind besiegt und er ist aus dem Spiel.
  • Ist meine Stärke kleiner als die des Angreifers und hatte ich mindestens einen Charakter zur Verteidigung dabei, verliert meine Staatsmacht den halben Wert des am Feind aufgedruckten Schadens und dieser bleibt im Spiel.
  • Ist meine Stärke kleiner und hatte ich keinen einzigen Charakter zur Verteidung, reduziert sich meine Staatsmacht um den vollen Schadenswert. Der Feind belagert weiter den Verteidigungspunkt.

Egal, wie der Kampf ausgegangen ist: Einer meiner Charaktere scheidet aus... Zum Glück ist der Vorrat der Charaktere nicht begrenzt, wenn sie aufgebraucht wurden wird der Ablagestapel wieder gemischt. Und ein weiteres Glück haben wir: Schlagen wir besonders kräftige Truppen, ziehen sich alle anderen Truppen dieser Fraktion zurück. Aber keine „Sorge”, sie kommen in den folgenden Runden wieder!

Sieg oder Niederlage?

Das Spiel kann auf zwei Arten enden: Entweder besiegt der Spieler alle Feinde und gewinnt, oder die Staatsmacht sinkt auf Null und er verliert.

Spieletester

27.01.2017

Fazit

Ob man bei Defense Three Kingdoms siegreich bleibt oder nicht, ist stark glücksabhängig. Kommen bereits am Beginn, wenn man per Definition erst wenige Verbündete auf die Verteidigungsstellungen ausschicken konnte, viele starke Feinde auf den Plan, schrumpft meine Staatsmacht rasch. Ich kann von Glück reden, wenn eine Karte mit Rückzugsoption dabei ist. Für den Nicht-Asiaten ist es jedoch unmöglich, die fremden Schriftzeichen als Wu oder Wei zu lesen. Man kann nur vergleichen und sich an der Farbe orientieren. In dieser Hinsicht ist die Farbwahl mit dunkelgrün vs. dunkelblau unglücklich, wenn die Lichtverhältnisse nicht optimal sind; Zumindest würde es einem die Farbwahl der Symbole so suggerieren, in Wirklichkeit kann man die Fraktionen nämlich durch blaue und rote Fahnen unterscheiden. Ebenfalls unglücklich ist die Angabe der Spezialeigenschaften, die manche Charaktere und Formationen an der Unterkante der Karte tragen. Sie werden nämlich verdeckt, wenn weitere Karten an denselben Verteidigungspunkt gelegt werden.

Sind am Anfang eher „Jausengegner” im Spiel, ist ein Sieg des Verteidigers deutlich einfacher. Wem es zu einfach ist, der kann ja den Startwert der Staatsmacht tiefer setzen.

Laut Packung ist das Spiel für ein bis zwei Spieler. Wie oben angesprochen, fällt dem zweiten allerdings nur eine  koordinierende Wirkung bei den Feinden zu. Entsprechend hat er viele Wartezeiten zu verzeichnen. Und ein wirkliches Glücksgefühl will bei ihm auch nicht aufkommen, wenn am Ende die Feinde die Oberhand haben. Meine Empfehlung geht also klar in Richtung Solospiel.

Wer sich ein immer wieder anders ablaufendes Spiel für eine Person wünscht, sollte einen genaueren Blick auf Defense Three Kingdoms werfen. Aber Achtung: Für den Inhalt ist es nicht gerade günstig.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Jede Partie läuft anders
  • Ausgang des Spiels wird vom Glück in eine Richtung getrieben

Minus

  • Farben schwer unterscheidbar
  • Zweiter Spieler unterfordert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 10 bis 20 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Kakinotane Firm
Grafiker: hidepp
Zubehör:

36 Verbündetenkarten
16 Feindekarten
7 Festungskarten
1 Staatsmachtkarte
1 Machtmarker
1 Spielanleitung

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