Kommt holt das Lasso raus, wir spielen Cowboy und Cowgirl! Bereit die beste Viehzucht im gesamten wilden Westen aufzubauen? Dann kommt nach El Paso, denn hier sind die milchspendenden Hornochsen noch bares Gold wert. Aber eines sollte euch klar sein, ihr seid nicht die einzigen mit dieser Idee!
Von Kühen und Cowboys
Hier dreht sich alles um das Rindvieh, denn es gilt Kühe unterschiedlicher Arten auf der Hand zu halten und mit ihren Zuchtwerten möglichst das Maximum herauszuholen. Doch das ist nur eine der unterschiedlichen Möglichkeiten, um Siegpunkte abzustauben, was alternativ auch über das aktive Sammeln von Arbeitern und Kühen ermöglicht wird, sowie dem Erbauen von Gebäuden, erfüllen von Aufträgen oder dem allgemeinen Horten von Goldmünzen. War das jetzt etwa zu viel Info? Keine Sorge, Great Western Trail: El Paso ist nicht so kompliziert wie es nun scheinen mag…
Im Kern des Spiels liegen die Spielkarten, welche aus diversen Kühen unterschiedlicher Zuchtwerte und diverser Arbeiter bestehen. Ihr bewegt euch über eine Spielfläche aus unterschiedlichen Feldern hinweg, die euch unterschiedlichste Handlungsoptionen bieten und immer wieder veranlassen Kühe aus eurer Hand abzuwerfen, um im Gegenzug Gold zu erhalten. Doch erreicht ihr El Paso müsst ihr möglichst gute Kombinationen auf der Hand halten, sonst geht ihr recht leer aus… Auf eurem Weg könnt dorthin könnt ihr neue Kuharten sammeln, Arbeiter rekrutieren, Gebäude bauen um neue Effekte freizuschalten, Waren (aus einem Zug) an euch reißen, die oftmals neue Möglichkeiten erschließen, oder einfach stur Goldmünzen horten.
Mit jeder Runde über das El Paso-Feld kommt ihr dem Spielende etwas näher, welches je nach Spieleranzahl variable Rundenmengen abdeckt. Weiters erhält euer Charakter dadurch praktisch jedes Mal eine Art Upgrade, und zwar legt ihr, wenn ihr über das Feld zieht, Plättchen von eurem Spielertableau ab. Diese eröffnen neue Hilfsoptionen und diverse andere Optionen, wie eine höhere Anzahl an Handkarten zu haben oder zusätzliche Bewegungsaktionen, die euch einen Vorteil gegenüber den anderen ermöglichen.
Wie ihr seht, herrscht hier ein reger Kuhhandel und nur der allerbeste Cowboy kann sich da durchsetzen. Und falls euch das Ganze verdächtig bekannt erscheint, dann seid ihr am vollkommen richtigen Weg, denn im Grunde handelt es sich hierbei um eine abgespeckte Version von Great Western Trail, und eine noch abgespecktere von Great Western Trail: Argentinien.
Spieletester
Fazit
Alle Wege führen nach El Paso…
…und ähnlich gilt im Spiel mit den unterschiedlichen Siegbedingungen, denn so ziemlich jede Taktik kann hier aufgehen! Wer andere Teile der Great Western Trail-Reihe bereits kennt, für den sollte all das, sowie das Grundkonzept selbst, wohl kaum ein Mysterium sein. Kurz und knackig: Great Western Trail: El Paso ist nämlich eine komplett reduzierte Version von diesen Versionen; ihnen deswegen aber keineswegs hinterher!
Nicht nur sind die Siegesoptionen variabel, auch die Inhalte selbst sind dies, denn durch doppelseitig variierende Effekte und andere Aufbauoptionen in jedem einzelnen Spiel kommt hier nur schwer Monotonie auf. So sind die Inhalte aber gleichsam auch überlegt gestaltet. Highlights hierbei sind speziell das Spielbrett aus Stoff und die zusammenfaltbaren Boxen für die diversen benötigten Plättchen (auch wenn diese teils geradeso hineinpassen). Negativ hat uns hier jedoch etwas die Gestaltung aufgestoßen, denn diese ist manchenorts wirklich winzig, sodass unsere, auf Lesehilfen angewiesenen Augen, da immer wieder Mal schon fast an ihre Grenzen stießen. Doch sollte man stets im Hinterkopf behalten, dass es sich hierbei um eine kleine Version eines gewaltigen Grundspiels handelt.
Besonders gut an der Great Western Trail-Reihe allgemein gefällt uns der Faktum, dass meist nur wenig Glück mit von der Partie ist! Vieles bis praktisch alles ist planbar und erfordert taktische und flexible Überlegungen, die aber gleichzeitig nicht überfordern oder zu einer Analyse-Paralyse führen. Uns würde das Spiel jedoch mit etwas mehr aktiven Spielerinteraktionen noch eine Spur mehr zusagen!
Wer jedoch quasi einen Lone Ranger in den wilden Gefilden darstellt, der muss nicht verzagen, denn eine spezielle Variante für Solo-Spieler ist mitinbegriffen. Yiiihaaa!
Plus
- unterschiedliche Siegesoptionen
- abgespeckte Version eines großen Grundwerks
- variable Aufbauoptionen bieten viel Abwechslungsreichtum
- überdachte Spielinhalte
- Glück ist eher nebensächlich
- Solovariante vorhanden
Minus
- sehr kleine Spielinhalte, speziell Symbole
- nur indirekte Spielerinteraktionen
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Details
1 Regelheft (16-seitig)
1 Spielplan (Stofftuch)
1 Wertungsblock
5 faltbare Boxen
1 Gebäudetableau
1 Rindertableau
4 persönliche Spieltableaus
4 Viehtreiber (je 1 pro Spielerfarbe)
4 Zertifikatsmarker (je 1 pro Spielerfarbe)
8 Eigentumsmarker (je 2 pro Spielerfarbe)
28 Spielscheiben (je 7 pro Spielerfarbe)
7 neutrale Gebäudeplättchen (darunter 1 El-Paso)
12 öffentliche Gebäudeplättchen (doppelseitig)
16 Tauschplättchen
20 Bonusplättchen
20 Zielplättchen
55 Münzen; darunter:
- 25 Bronzemünzen mit dem Wert "5"
- 30 Goldmünzen mit dem Wert "1"
154 Karten; darunter:
- 4 Zugkarten (doppelseitig)
- 11 Automa-Karten (für den Solo-Modus)
- 48 Arbeiterkarten
- 91 Rinderkarten
Statistik
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