Passender Name! Denn ungefähr so viel hat dieses Spiel mit dem klassischen Uno gemeinsam: Zero.
Einführung
Uno wie wir alle es kennen wurde schon im Jahr 1969 in Ohio von Merle Robbins entwickelt und basiert auf einer noch älteren traditionellen Spielidee. Aus dem eigenen ersparten wurden die ersten 5.000 Exemplare gedruckt und sie verkauften sich von Anfang an großartig. Die Erfolgsgeschichte dauert bis heute an und es gibt mittlerweile unzählige Varianten von Uno, zum Beispiel Uno Extreme, Remix, Flip, Flex, oder Party. Uno Zero ähnelt zwar namentlich diesen Beispielen, spielt sich jedoch grundlegend anders. Ähnlich sind sich nur das Kartendeck und einige der Sonderkarten wie Sperre oder Richtungswechsel.
Das Zero im Uno
Jeder Spieler beginnt statt mit Handkarten, mit der Auslage eines verdeckten 2x3 Kartenrasters vor sich, die er auch selbst nicht anschauen darf. Wer an der Reihe ist, zieht eine Karte entweder vom Nachzieh- oder dem offenen Ablagestapel und darf eine der eigenen Karten durch die gezogene ersetzen. Die neue Karte wird offen Teil der persönlichen Auslage, die ausgetauschte Karte landet am Ablagestapel. Diese kann der nächste Spieler weiter nutzen, daher sollte man stets wachsam sein, welche Karten abgelegt werden.
Möchte man die gezogene Karte nicht verwenden, kann man sie auch direkt auf den Ablagestapel legen und stattdessen einfach eine eigene Karte aufdecken. Man erarbeitet sich also im Lauf des Spiels mehr und mehr Wissen über die eigenen Karten und verfolgt dabei ein großes (kleines) Ziel: In Summe möglichst niedrige Kartenwerte zu besitzen – am besten Null – daher auch das Zero in Uno Zero. Sobald ein Spieler alle seine Karten aufgedeckt hat, endet die Runde und man bekommt Strafpunkte für alle übrigen Karten. Übrig? Genau, denn schafft man es durch geschicktes Austauschen zwei Karten der gleichen Zahl oder Farbe in einer Spalte des Rasters liegen zu haben, darf man diese direkt auf den Ablagestapel legen und reduziert die eigene Auslage so gleich um zwei Karten.
Das Uno im Zero
Soweit, so unähnlich zum klassischen Uno. Einige Gemeinsamkeiten lassen sich aber doch noch finden. Wer eine Sonderkarte auf den Ablagestapel legt, darf einen Spezialeffekt ausführen: Es gibt Richtungswechsel, eine Sperrkarte und Plus zwei bzw. Plus vier. Mit der Plus vier darf man sich in Uno Zero sogar frei aussuchen, wem unter den Mitspielern man diese vier Strafkarten als besonderes Zeichen immerwährender Freundschaft zukommen lässt.
Jeder noch so raffinierte Plan zum Sieg kann also noch bis zum Schluss aus allen erdenklichen Richtungen zunichte gemacht werden. Persönliche Kränkung ist dabei vorprogrammiert – aber damit schließt sich dann wohl der Kreis zum klassischen Uno von 1969 – denn eine Plus vier bleibt immer eine Plus vier – auch bei Uno Zero. Übrigens: wer nur noch eine verdeckte Karte hat, muss auch bei Uno Zero laut “UNO“ rufen.
Der Einstieg in Uno Zero ist wirklich einfach und die überschaubaren taktischen Möglichkeiten sind nach wenigen Runden ebenfalls klar. Dadurch lässt sich Uno Zero wie sein großer Bruder gut zwischendurch oder im Familienkreis spielen. Durch die Auslage der Karten braucht man pro Person allerdings etwas extra Platz am Tisch. Die Karten haben zusätzlich zu den Farben auch Symbole aufgedruckt, wodurch das Spiel auch für farbschwächelnde Personen geeignet ist.
Spieletester
Fazit
Die Spielweise von Uno Zero erinnert mich anstatt an den Uno Klassiker eher an ein anderes Gesellschaftsspiel, das unter verschiedenen Namen wie zum Beispiel Golf, Trash oder Cabo bekannt ist. Bei ihnen geht es ebenfalls darum, in der eigenen Auslage möglichst niedrige Werte zu besitzen, allerdings bleiben Karten generell verdeckt liegen und so weiß man bis zum Schluss nur selbst, welche Karten man besitzt.
Im Vergleich dazu spielt man bei Uno Zero ohne Geheimnisse, denn man selbst weiß immer nur über jene Karten Bescheid, die schon für alle sichtbar offen ausliegen. Dadurch gibt es leider kaum Optionen, die eigene Taktik zu verschleiern oder zu bluffen, was meiner Meinung nach dem Spiel guttun würde.
So wie Uno selten exakt nach den Originalregeln gespielt wird, sehe ich auch bei Uno Zero viel Potential, Zusatzregeln und kleine Abwandlungen zu erfinden, die das Spiel den eigenen Bedürfnissen anpassen. Wenn wir zu Hause Uno spielen, darf sich immer der Sieger der letzten Runde eine neue Sonderregel wünschen.
In Summe ist Uno Zero ein leicht verständliches Spiel für bis zu acht Personen und je näher man dieser Zahl kommt, desto besser spielt es sich. Dadurch ist bis zum Schluss ein völlig unberechenbares Kippen des Spielverlaufes möglich und das gehört bei Uno, ganz egal in welcher Version, einfach dazu.
Plus
- leichter Einstieg
- bis zum Schluss spannend
- beliebig erweiterbar
- auch für farbschwächelnde Personen geeignet
Minus
- bluffen kaum möglich
- benötigt einiges an Platz
- bekanntes Spielprinzip
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Details
1 Spielregel
112 Karten
1 Wertungsblock
Statistik
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