Cold Case: Der letzte Zug

Bei der Bahnreise ist es immer gut Zeit zu haben, denn Verspätungen sind bekanntlich nicht gerade selten! Je mehr Zeit man also aufbringen kann, umso besser. In diesem Fall hier ist einem Passagier jedoch dann doch etwas Gröberes dazwischengekommen… Um ganz genau zu sein, ist seine Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, abgelaufen…

Nächster Halt: Mordschauplatz

Der letzte Zug ist ein kooperatives Detektivspiel der Cold Case-Reihe aus dem Hause ThinkFun. In klassischer Krimi-Manier wird man in der Box mit diversen Beweismaterialen zu einem Verbrechen überhäuft, in diesem speziellen Fall findet sich sogar Material bezüglich zweier Morde – gibt es zwischen ihnen denn eine Verbindung?

Um spoilerlos und bündig auf die Hintergrundgeschichte einzugehen: Henri Valentine erschoss 1961, bei einem Raubüberfall, Herrn Leonce Junot. Jahre später wurde Henri Valentine selbst zu einem Mordopfer. Euer Ziel: Mit Hilfe der bereitgestellten Materialien die Antworten zu vier Leitfragen finden.

Das bereitgestellte Beweismaterial besteht dabei aus Befragungen Verdächtiger, Bilder der Tatorte, Obduktionsberichte und weiteres Material, welches von den Beamten am Tatort und rund um den Fall gesammelt werden konnte. Dabei kommt das gesamte Spiel, mit Ausnahme der online Fallauflösung, vollkommen mit den darin befindlichen Inhalten aus, sprich: es wird in keinster Weise ein Zugang zu online verfügbaren Dokumenten, Fotos oder Videos benötigt - alles liegt auf Papier vor euch!

Schafft ihr es gemeinsam die vier Leitfragen zu beantworten und die Schatten hinter den Geschehnissen zu lichten? Oder beißt ihr euch an dieser harten Nuss etwa eure Beißerchen aus?

Auch "Eine Prise Mord" und "Eine todsichere Geschichte" haben wir bereits für euch aus der Cold Case-Reihe getestet; da könnt ihr natürlich auch jederzeit mal reinschnuppern!

Spieletester

03.05.2025

Fazit

Der Zug ist abgefahren

Indiz Nummer 1: 22, auf Papier gedruckte Beweismaterialien sowie einige Fotos; Indiz Nummer 2: mit Ausnahme der online auffindbaren Auflösung ist alles offline! Kombiniere: In der Box findet sich wirklich alles, was benötigt wird, um diesen Fall aufzulösen! Wobei ein Notizzettel und Schreibutensilien gewiss nicht schaden könnten…

Cold Case: Der letzte Zug bietet hinsichtlich der Story zwar kein Meisterwerk der Kriminalerzählungen, dafür aber eine in sich grundsätzlich schlüssige Geschichte, die einem eher einfacheren bis mittleren Schwierigkeitsgrad zuzuordnen ist.

Relativ viel Inhalt (von dem nichts zerstört oder bekritzelt werden muss) ohne eine wirklich nötige Anleitung bietet einen sofortigen Einstieg in den Krimi; schade hierbei nur, dass trotz der 22 Beweismaterialien der Abwechslungsreichtum unter ihnen eher gering ist. Zu 90% liest man hier eher längere Textpassagen und filtert die Hauptinformationen darin heraus, andere Formen von Herausforderungen sind eher nicht vorhanden. Demnach ist das Höchste der Gefühle bezüglich Spielerinteraktionen auch ein stures nebeneinanderher Lesen - wir empfehlen euch dementsprechend die Materialien entweder gänzlich gemeinsam zu lesen oder sie Stück für Stück miteinander zu besprechen, ansonsten fühlt sich das Erlebnis wirklich wie eine Stillbeschäftigung der einzelnen Personen an.

Ansonsten gibt es, neben einem Fehler in der Angabe (Samstag statt Sonntag) sowie einer unschönen Wortwahl von Razzia (anstelle von Überfall), eigentlich nur zu bekritteln, dass man es nur einmal wirklich effektiv spielen kann, da dann ja bereits die Geschichte bekannt ist. Das Los so ziemlich jeden Detektivspiels und Rätselabenteuers allgemein.

Gesamt also kein allzu besonderes und stark herausstechendes Detektivspiel, grundsätzlich aber ein funktionierendes Werk. Allgemein eher etwas für Neulinge unter den Ermittlern, die vor viel Text nicht zurückschrecken!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • benötigt wirklich nur den Spielinhalt der Box (mit Ausnahme der online befindlichen Auflösung)
  • eine grundsätzlich schlüssige Geschichte mittlerer bis eher einfacher Schwierigkeit
  • relativ viel Inhalt, wobei nichts davon zerstört wird
  • keine Anleitung nötig - sofortiger Spielstart

Minus

  • eher wenig Abwechslungsreichtum in den gestellten Rätseln
  • kleiner Fehler in der Angabe sowie unschöne Wortwahl im Lösungstext
  • kann nur einmal (effektiv) gespielt werden

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 120 Minuten
Preis: 11,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Autor: ThinkFun
Grafiker: ThinkFun
Zubehör:

1 Anschreiben der nationalen Kriminalregisterverwaltung

1 Papier-Ordner

22 verwahrte Beweisstücke

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