Thorgal: Das Brettspiel

Die Wikinger-Saga, aus der Fantasy-Comic-Reihe rund um Thorgal, mit ihrem Ursprung 1980, setzt sich fort! In diesem Brettspielabenteuer liegt es ganz an euch den Verlauf der Geschichte zu gestalten, euch durch mehrere Szenarien zu schlagen und nicht zuletzt noch dazu eine ganze Menge herumzupuzzeln.

Gegen Unterdrücker und selbst Götter

Thorgal: Das Brettspiel ist nicht nur lediglich ein kooperatives Gesellschaftsspiel, viel mehr entführt euch jede Partie in ein neues Abenteuer und erzählt dabei eine einzigartige Geschichte! Somit präsentieren sich einige Bedingungen für den Sieg oder eine Niederlage natürlich unterschiedlich. Gemein haben jedoch sämtliche Szenarien, dass mit dem Überschreiten der angegeben Rundenmenge, oder dem Ausscheiden eines Spielers, eine Niederlage eintritt.

Das beiliegende „Buch der Abenteuer“ gibt euch im Spielverlauf diverse Fragmente der Geschichte vor, welche die Spielenden mit ihren Aktionen prägen; ähnlichen Abwechslungsreichtum bietet auch der Atlas der Abenteuer, welcher diverse Landkarten (also Spielbretter) für die einzelnen Szenarien vorgibt. Darüber hinaus kontrollieren sich voneinander unterscheidende Abenteuerbögen diverse szenarienabhängige Ereignisse, während die individuellen Spielertableaus eure Charaktere und deren Entwicklung darstellen.

Grundsätzlich teilt sich das Spiel in die Aktions- und Ereignisphase auf; wobei in letzterer üblicherweise, zum Ende der Runde hin, der ausliegende Abenteuerbogen, mit den zugehörigen Karten, einfach abgehandelt wird. Ganz egal wie viele Spieler auch bei einer Partie teilnehmen mögen, es können immer vier Aktionen pro Runde durchgeführt werden - auch solo kann eine Partie absolviert werden, für diese gilt selbiges, wobei zumindest zwei Charaktere im Spiel sein müssen.

Die Aktionen: Bewegen, Reisen, Sammeln, Zuweisen, Kämpfen, Opfern und Werken sind dabei verfügbar; diese funktionieren zwar allesamt unterschiedlich, doch stehen allgemein im Kern die Polyominoplättchen. Also Tetrisstein-artige Plättchen welche sowohl Schaden als auch Reiseprogress angeben. Dafür müssen diese auf Rasterkarten so platziert werden, dass üblicherweise gewisse Symbole verdeckt werden (Ressourcen beim Reisen; Herzen, um Feinde zu bezwingen; etc.). Alternativ aber können solche Aktionen auch zur simplen Fortbewegung oder für die Herstellung von Gegenständen genutzt werden. Pro Aktion liegt dafür jeweils eine zugehörige Aktionskarte aus, welche spezielle Bedingungen und mögliche Bonuseffekte der gewählten Handlung vorgibt. Ab und an sind auch zuvor gewählte Aktionen für genannte Boni relevant, man sieht also, da gibt es einiges zu grübeln und planen.

Damit hoffen wir erstmal einen möglichst bündigen Überblick zu Thorgal: Das Brettspiel geboten zu haben! Natürlich konnten in dieser Zusammenfassung nicht sämtliche Inhalte eines solch umfangreichen Werks angesprochen werden, doch als ersten Einblick sollte es wohl Genüge tun.

Oh, und nebenbei stehen auch zusätzliche Inhalte wie weitere, spielbare Charaktere oder tierische Begleiter zum Kauf bereit! Auch Erweiterungen sind also geboten.

Spieletester

Fazit

Die Geschichte in Stein gemeißelt

Auch wenn Thorgal: Das Brettspiel initial als Story-Spiel mit eigenen Entscheidungsmöglichkeiten angepriesen wird, fällt dieses Element doch eher flach aus. Die Geschichte beschränkt sich auf kurze Textpassagen mit zumeist einer Entweder-Oder-Entscheidung zweier Optionen; dabei fesselte uns keines der sieben Abenteuer so wirklich… Viel mehr jedoch die sehr schöne, comicartige Gestaltung der Illustrationen sowie der gewisse Abwechslungsreichtum durch unterschiedliche Ziele und leicht variables Spielgeschehen.

Wenig gefallen hat uns jedoch die, fast in sämtlichen Zügen prominente, Unübersichtlichkeit der Inhalte: leicht zu übersehende Grenzen und Illustrationen der Spielflächen, teils schlecht leserliche Schriften und unzählige, nicht immer eindeutige, und sich doch stark ähnelnde Symboliken für praktisch sämtliche Effekte im Spiel. Gleich mühsam gestaltete sich auch der Aufbau einer einzelnen Partie; es präsentiert sich massenhaft Inhalt, für den wenig vorgefertigte Sortierungsoptionen durch die Box geboten wird – in diesem Zusammenhang ein sehr langwieriger und zäher Spielaufbau…

Das Polyominoplättchen-System, bei dem man sich seine Reiseroute, sowie ausgeteilten bzw. eingesteckten Schaden zusammenpuzzelt, hat uns dafür so richtig Spaß gemacht! Bestimmt nichts für jedermann, bietet aber jedes Mal wieder Freude beim Grübeln und zusammensetzen. An diesem Punkt sollte man aber eventuell auch noch erwähnen, dass ein Spiel mit mehr als zwei Spielern sich oftmals sehr einschränkend für die einzelnen Personen anfühlt. Zu wenige Handlungen pro Zug mit zusätzlich oft geringem Einfluss dieser; unsere eindeutige Empfehlung demnach: eher zu zweit!

Gesamt bietet Thorgal: Das Brettspiel also speziell etwas für das Auge sowie Puzzler, die einen Wert auf einen gewissen Story-Aspekt legen und auch vor einem längeren Spielaufbau nicht zurückschrecken, sowohl gemeinsam als auch einzeln. Für uns taten sich, trotz Genialität des Grundprinzips, aber doch so einige Makel auf, darunter die eher flache Geschichte, unübersichtliche Inhalte sowie der recht lange Spielaufbau, sodass sich ein leicht gemischtes Empfinden einstellte.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • viele, sehr schöne, comicartige Illustrationen
  • leichte Abwechslung der Ziele und des Geschehens durch die sieben Szenarien
  • innovatives Reise-, Kampf- und Schadensystem durch Polyominoplättchen - speziell etwas für Puzzler
  • auch solo spielbar

Minus

  • Story und Entscheidungsmöglichkeiten doch eher flach
  • Unübersichtlichkeit der Inhalte, speziell des Spielbretts aber auch der Symboliken und mancher Schriftarten
  • relativ langer Aufbau, speziell durch massenhaft diversen Inhalt ohne passende Ablagen in der Box
  • starke Einschränkung der Handlungsoptionen mit mehr als zwei Spielern

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Preis: 84,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Zubehör:

1 Regelheft (32-seitig)

1 Atlas der Abenteuer (16-seitig)

1 Buch der Abenteuer (104-seitig)

4 Abenteuerbögen (doppelseitig)

4 Heldentableaus (1 pro Spieler)

4 Reisemarker (1 pro Spieler)

4 Spielfiguren (1 pro Spieler)

4 Aktionschips

12 Würfel (je 3 pro Farbe)

108 Warenmarker (18 pro Typ)

1 Startspielermarker

1 Rundenmarker

1 Abenteuermarker

1 Schiffsplättchen

51 Feindplättchen (diverse Stufen)

105 andere Plättchen; darunter:

   - 6 Zusatzkosten-Plättchen

   - 9 Ziel-Plättchen

   - 9 Opfer-Abdeckplättchen

   - 12 Quellen-Plättchen (je 3 pro Art)

   - 15 Sammel-Plättchen

   - 15 Gesperrt-Plättchen

   - 18 Eintrags-Plättchen

   - 21 Gefahren-Plättchen

111 Polyominoplättchen (diverse Formen)

4 Helden-Fähigkeitenkarten (je 1 pro Spieler)

4 Helden-Gegenstandskarten (je 1 pro Spieler)

10 Entdeckungskarten

12 abenteuerbezogene Karten

15 Geländekarten

30 Gegenstandskarten

30 Feindkarten

43 Aktionskarten

60 Ereigniskarten

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