Tornado

Tornado bietet zunächst mal ein erfrischend unverbrauchtes Szenario. Das simultane Planen der Aktionen reduziert die Downtimes auf ein Minimum und der Glücksfaktor ist vorhanden, aber nicht spielentscheiden – und passt auch zum Szenario, wer weiß von uns schon, wie sich ein Tornado bewegen wird?

Der wichtigste Aspekt während der Planphase ist das „Lesen“ der anderen Spieler. Wo werden diese ihre Jeeps platzieren? Je besser wir hier die Absichten unserer Mitspieler erraten, desto mehr Vorteile können wir selbst mit einer günstigen Platzierung erlangen. Auch das Prinzip „high risk – high reward“ geht super auf.

Jedoch lässt Tornado in der B-Note Punkte liegen. Die Anleitung ist nicht perfekt und lässt teilweise sogar größere Regelfragen unbeantwortet (ziehen wir mit unserem Jeep auf das gleiche Feld, auf dem sich bereits ein anderer Jeep befindet, muss dieser Spieler seinen Bewegungsplan entfernen. Es wird aber nirgends erklärt, wann er diesen wieder erhält (das einzig logische ist „in der nächsten Runden“ – aber sowas gehört in die Anleitung). Außerdem ist das Stadtraster, also das eigentliche Spielbrett komplett beliebig und austauschbar. Außer dem „Tornadostartpunkt“ sind die Grafiken der einzelnen Felder irrelevant. Wir bauen hier nur zwecks der Optik jedes Mal via Mischen und zufälligem Auslegen eine neue Stadt aus. Diese Mechanik hat jedoch keinerlei Spielrelevanz.

Insgesamt wäre hier definitiv mehr drin gewesen. Das eigentliche Spielkonzept mach Spaß, aber ist vom Szenario abgesehen auch nicht der ganz große Wurf. Wieso die Möglichkeiten einer modular aufgebauten Stadt so gar nicht genutzt wird, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Eigentlich 7 Punkte, aber einen Punkt gibt’s noch als Abzug, wegen der Anleitung (auf die leg ich einfach viel Wert…)