Die Internationale Raumstation, kurz ISS, ist wohl eines der prestigeträchtigsten, aber auch der teuersten Projekte der Menschheit. Werdet Teil davon!
Ein gigantisches Puzzle
1998 wurden die ersten Teile ("Module") der ISS ins Weltall geschickt. Seitdem ist sie immer wieder erweitert worden. Mittlerweile sind es fast 500 Tonnen an Masse, die rund alle eineinhalb Stunden die Erde einmal umkreisen. Begonnen hat aber alles mit dem Antriebsmodul Sarja, dem Verbindungsknoten Unity und dem Wohnmodul Swesda. Nach Montage eines Verbindungsteils zwischen Solarpanelen und bewohnbarem Teil der Raumstation, konnten im Jahr 2000 die ersten Menschen dauerhaft auf der ISS wohnen. In weiterer Folge wurden unter anderem ein Roboterarm und eine Luftschleuse für Weltraumspaziergänge angebaut. Hauptaugenmerk liegt aber an der wissenschaftlichen Arbeit. Manche Geräte arbeiten selbständig (z.B. ein Spektrometer), während andere Experimente die aktive Tätigkeit der Raumfahrer benötigen.
All das machen wir im Spiel 1998 ISS: Wir machen auf der Erde Raketen und Stationsmodule fertig, trainieren Raumfahrer, laden Fracht in die Raumschiffe, wir bauen die Raumstation aus, machen Weltraumspaziergänge, führen Experimente durch...
USA oder Russland?
Die ISS ist ein Projekt, an dem 15 Nationen hauptverantwortlich zeichnen. Im Spiel 1998 ISS beschränkt man sich auf die USA und Russland; die wichtigsten Staaten, die regelmäßige Flüge zur ISS durchführen. Für jede dieser beiden Nationen steht stets eine Rakete auf der Abschussrampe, meist läuft der dazugehörige Countdown. Mit jedem Spielzug schreitet die Zeit voran und ein Countdown tickt hinunter. Solange, bis er bei Null ankommt und das Raumschiff abhebt und seinen Inhalt und ein Modul (das mit den meisten Aktionswürfeln) zur ISS bringt. Für die Spieler macht es aber keinen Unterschied, sie können überall einsteigen und einladen, auch der Zusammenbau der Module ist in allen Kombinationen möglich.
Spielzüge
Stets hat man die Wahl zwischen acht unterschiedlichen Aktionen. Ich kann auf der Erde tätig werden: Will ich Astronauten ins All bringen? (Die alten Besatzungen fliegen ja irgendwann wieder zurück zur Erde) Oder Material? Ist mir vielleicht wichtiger mitzubestimmen, welches Modul als nächstes an die Station angebaut wird? Allerdings sind auch die Optionen im Weltraum interessant: Nehme ich die angebauten Module in Betrieb? Bringe ich geliefertes Material an seinen Ort? Führe ich Experimente durch?
Natürlich gibt es eine gewisse sinnvolle Reihenfolge, weil ohne Module keine Inbetriebnahme, ohne betriebsbereiten Modulen keine Experimente. Auch Material und Manpower muss vorhanden sein, um Experimente durchführen zu können. Und gerade die Experimente sind es, die viele Punkte bringen. Ja, es gibt auch Punkte für den Ausbau der Station, für gestartete Raumschiffe, erfüllte Aufgabenkarten..., aber Experimente sind der ausschlaggebende Faktor.
Spielende
Wir wissen jetzt, wofür es Punkte gibt. Aber wann ist es soweit? Genau dann, wenn von einer Nation alle Raumschiffe gestartet sind. Die Runde wird zuende gespielt und dann noch eine weitere daran gehängt, anschließend wird abgerechnet. Wer die meisten Punkte vorweisen kann, hat gewonnen.
Solospiel
Man kann 1998 ISS auch alleine spielen. Unser Gegenspieler ist Fedor, ein humanoider Roboter. Ein kleiner Stapel von Karten bestimmt die Aktion, die Fedor ausführt. Wie bei jedem menschlichen Spieler werden dadurch Aktionsmarker auf Module gelegt und Countdowns gesenkt. Sogar Experimente kann er durchführen und entsprechend Punkte sammeln. Am Ende hoffen wir, mehr Punkte zu haben als er.
Spieletester
Fazit
1998 ISS simuliert atmosphärisch großartig, wie das Leben auf der ISS, und der ganze dorthin führende Prozess, aussieht. Das beengte Gefühl einer Raumstation hat man natürlich nicht. Aber der Alltag, dass die Raumfahrer ständig durch die Raumstation hetzen, hier was bauen, da was aktivieren, dort ein Experiment durchführen... ist gut getroffen.
Interessant am Spiel ist der Mechanismus, der Module mit Aktionen verknüpft, wobei sich die Zuordnung bei jedem Raketenstart ändert. Es ist egal, was an die Raumstation angebaut wird? Mitnichten! Ich möchte ja die Symbole forcieren, die ich für meine Experimente benötige. Die müssen im richtigen Moment ja frei sein, damit ich sie nutzen darf. Und wenn dann die Experiment-Aktion noch mit einem guten Modul verknüpft ist, dass mir Mehrheiten und Zusatzaktionen sichert, wird es perfekt.
Wie sieht es eigentlich mit dem Solo-Spielmodus aus? Der funktioniert überraschend gut. Ein weiteres Argument, um sich das Spiel zuzulegen: Man bekommt ein großes Spiel, in einer fantastisch kleinen Box.
Wusstest ihr übrigens, dass man die ISS als hellen Punkte sehen kann, wenn sie über uns hinwegzieht? Berechnungen für Beobachtungen an eurem Standort könnt ihr zum Beispiel auf Heavens-Above durchführen.
Plus
- sehr interessantes Spiel
- kleine Box
- auch solo gut spielbar
Minus
- gegen Spielende ist die Raumstation so groß, dass man einen großen Tisch benötigt, außerdem sind dann schon so viele Symbole verfügbar, dass man keinerlei Einschränkungen befürchten muss/ erzeugen kann
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Details
1 ISS-Spielbrett
15 Modulkarten
2 Materialleisten
28 Materialmarker
2 Startrampen
12 Raumschiffkarten
20 Astronauten
12 Scheiben
32 Aktionswürfel
2 Countdownwürfel
18 Instattaionsmarker
34 Experimentkarten
1 Startspielerkarte
10 Aufgabenkarten
8 Aktionskarten
9 Solokarten
1 Spielanleitung
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