Schwarze Witwen

Die schwarze Witwe ist eine Gattung von Spinnen, bei denen die Weibchen oft ihren Partner direkt nach der Paarung töten. Angelehnt daran bezeichnet man Frauen als Schwarze Witwen, wenn sie ihre Ehemänner töten. Genau das machen wir in diesem Spiel, und zwar nicht zu knapp.

Spielprinzip

Als einfache Dame wollen wir uns den Duke of Lonsdale aufreißen. Dieser ist aber wählerisch: Eine potentielle Ehefrau muss eine gewisse Mitgift mitbringen, außerdem muss sie einen guten Ruf haben. So heiraten wir im Spiel immer wieder. Die Ehemänner bringen das Geld heim. Aber erst, wenn sie sterben. Da dies in frühen Jahren selten aus natürlichen Gründen passiert, helfen wir fleißig nach; mit Waffen, Gift, Schürhaken oder auch mal mit den bloßen Händen. Irgendwie kommt es aber doch jedes Mal raus und schadet unserem Ruf. Zum Glück kann man sich wohltätig engagieren, wodurch der Ruf wiederhergestellt wird.

Spielablauf

Das Spiel läuft über mehrere Runden. Im Prinzip können stets alle Spieler gleichzeitig agieren, gerade in der ersten Partie ist es aber durchaus lustig, alles sequentiell abzuhandeln. In der ersten Phase ziehen wir fünf neue Karten. Davon suchen wir eine aus, geben den Rest weiter, suchen und von den vier erhaltenen eine aus... Bis jeder vier neue Karten bekomen hat. Wir kennen dieses Prinzip spätestens seit 7 Wonders.

In der zweiten Phase können wir Gebäude errichten und Ereignisse ausspielen. Dies stellt Vorarbeit für die dritte Phase dar: Die Ehemann-Phase. Hier kann ich den Ehemann beruflich befördern, ihn töten, oder aber wieder heiraten, wenn ich Single bin. Tote Ehemänner bringen ein Erbe, zusammengesetzt aus einem Basiswert, sowie Ländereien und Eweiterungen (letztere muss man dafür abgeben). Ist man stark im Verruf, vemindert dies die Erbschaft.

Töten und Heiraten kann ich über Karten, was günstiger ist, oder über allgemeine Aktionen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Den Duke kann man nur mittels einer Karte heiraten. Wer das als erstes schafft, hat gewonnen. Erfüllen mehrere in derselben Runde die geforderten Kriterien, gewinnt die Dame mit mehr Restgeld.

Spieletester

27.10.2024

Fazit

Das Spielprinzip ist schnell erlernt. Die Spielanleitung ist tadellos, die als Übersichtskarten funktionierenden Damentableaus hilfreich und, so wie der Rest, schön illustriert. Dass immmer alle gleichzeitig spielen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Ebenso, dass die Interaktion zwischen den Spielern enden wollend ist.

Es ist anfangs unterhaltsam, wenn jemand mal wieder seinen Ehemann mit ungewöhnlichen Mitteln los wird, aber schon innerhalb der ersten Partie tritt das Gefühl auf, dass man eigentlich schon alles kennt und man in einem Hamsterrad gefangen ist. Es gibt Situationen, wo man auf ganz bestimmte Karten hofft. Wenn die dann nicht kommen, hat man ein Problem! Etwa, wenn ich dringend meinen schlechten Ruf korrigieren müsste oder wenn ich eine Heiratskarte bräuchte, um mir den Duke anzulachen. Gerade letzte Situation lässt das Gefühl aufkommen, dass ich Sieg und Niederlage nicht selbst in der Hand habe.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schnell erlernt
  • schön illustriert
  • ungewöhnliches Thema

Minus

  • geringe Interaktion
  • phasenweise stark glücksabhängig
  • fehlende Abwechslung

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: 36,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Corax Games
Autor: Sarah Shipp
Grafiker: Mercedes Palacios
Zubehör:

12 Damentableaus
24 Ehemannkarten
12 Startbauernhöfe
69 Karten
123 Münzen
6 Beförderungsanzeiger
6 Verrufenheitsanzeiger
1 Richtungsanzeige
1 Spielanleitung

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