Monstrolicious

Ich bin schuppig.
Du bist pelzig.
Ich liebe Linzer Törtchen.
Was, du auch?

Schon Reinhard Mey wußte von der heißen Schlacht am kalten Büffet zu berichten. Sicher gab es - auch wenn es im Songtext nicht vorkommt - auch Süßigkeiten nach Kaviar und Aspik.
In MONSTROLICIOUS gibt es nur Süßes (nichts Saures!) und die Monster schauen allesamt wie kleine Kariesteufel aus. 
Das soll uns aber nicht stören, statt Kalorien gibt es nur Siegpunkte.

Dickes Kartenmaterial...

Der Spielplan zeigt elf köstliche Konditorerzeugnisse, nummeriert von 1 bis 10, Nummer 8 kommt doppelt vor und liegt zwischen den Spielern.
Die Karten der Spieler zeigen Nummern von 1 bis 12, die dreizehnte Karte ist eine Falle.
Gut gemischt legt jeder den Stapel verdeckt vor sich ab. Für den Spielzug steht immer nur die oberste Karte zur Verfügung. Das schränkt natürlich ein, macht das Spiel aber schnell. OK, bei 13 Karten wäre das nicht wirklich nötig.

Man spielt die eine Karte verdeckt und legt sie zu irgendeiner - auf der eigenen Seite noch unbesetzten - Kalorienbombe. Liegt dort auf der gegnerischen Seite keine Karte habe ich das süße Schmankerl reserviert, quasi abgeschleckt. Reserviert bedeutet noch nicht viel, die gegnerische Seite kann durch das Spielen einer Karte in diesen Slot eine Dessertschlacht eröffnen. Dabei wird die früher dort abgelegte Karte aufgedeckt und der aktuell aktive Spieler nennt ehrlich ohne die Karte aufzudecken ob seine gespielte Karte die Schlacht gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der "Angreifer". Die unterlegene Karte kommt auf den persönlichen Ablagestapel. Verliert der Angreifer, legt er seine Karte verdeckt ab. 
Fallen fangen Monster.
Eine verdeckte Falle wird bei einer Dessertschlacht aufgedeckt und Monster und Falle werden abgelegt. 

...aber dünne Spielidee

Vier Desserts bringen Spezialfähigkeiten mit. 
Reserviert man den Lolli (Wert 1) entscheidet man Gleichstände für sich. Das nützt aber nur in den seltenen Fällen, wenn ich als Verteidiger die Karte gleichen Werts in einer Schlacht habe. Außerdem ist es schwer nachvollziehbar, wenn sich die Reservierung des Lolli später ändert.
Sehr schwer nachvollziehbar ist auch, ob die Spieler während einer Schlacht ehrlich waren. Wird die unterlegene Karte abgelegt, ist sie weg und aus dem Spiel. 
Reserviert man die drei Donuts (Wert 3) darf man umgehend eine Karte des Gegners aufdecken. 
Schokobrunnen und Obstteller (beide mit Wert 8) bringen für einen Spieler neben den 16 Siegpunkten noch zusätzliche drei, wenn er bei Spielende beide reserviert hat. 
Haben beide Spieler alle Karten gespielt, endet das Spiel mit der Summierung der Punkte für die reservierten Desserts.

Spieletester

Fazit

Ein bisschen Bluff, ein bisschen Zockerei und ein bisschen Langeweile.
Leider zündet das Gebotene keine Dessertschlacht, vielmehr ist es ein eher belangloses Geplänkel um nett illustrierte Konditorerzeugnisse. Die Monster sind süß gezeichnet, je kleiner ihr Wert desto kleiner ist auch das Monster.

Das Spielmaterial ist der Zielgruppe angepasst, der Ablauf ist es nicht wirklich. Ehrlichkeit, wenn sie nicht sofort überprüft wird und später nicht mehr überprüft werden kann, wird bei Spielern ab 8 Jahren zum Hindernis und macht das Spiel kaputt.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Sehr nett illustriert (pelzig oder schuppig?)
  • Hochwertiges Spielmaterial
  • Rezept für "Monströs gute Pancakes" ist mit dabei

Minus

  • Spielregel fordert zu viel von der Zielgruppe
  • Für ältere Spieler zu beliebig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Grafiker: Paul Mafayon
Genre: Bluff , Duell , Karten
Zubehör:

Spielplan, 13 schuppige Karten, 13 pelzige Karten, Spielanleitung

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