NEO PARIS, 2047 … Die technologische Revolution ist wirklich passiert, nur leider nicht so, wie von allen erhofft. Übernimm als Leiter eines multinationalen Konzerns, der virtuelle Universen kreiert, die Kontrolle über Neo Paris und den Verse-Markt.
Erhöhe deinen Einfluss, richte Server ein, entwickle Verses und rekrutiere Agenten, die sich die Hände für dich schmutzig machen. Gerate dabei jedoch nicht ins Visier der Necromancer. Diese Cyberterroristen, werden alles tun, um dich auszuschalten.
Virtual Revolution basiert auf einen französischen Science-Fiction-Film aus dem Jahre 2016 mit dem Titel "2047 Virtual Revolution". Der Regisseur Guy-Roger Duvert ist auch einer der beiden Autoren der vorliegenden Brettspiel-Adaption die uns in eine dystopische Zukunft entführt.
Virtual Revolution ist ein Area-Control-Spiel für 2–4 Spieler, das über 5 Runden läuft in denen man 3 Züge hat. Ein Zug besteht aus 3 Phasen:
1. Einen Direktor platzieren
Platziere einen der 3 Direktoren-Meeple auf der Neo-Paris-Karte in einen beliebigen Bezirk. Die Karte ist in 7 Distrikte mit je 3 oder 4 Bezirken des heutigen Paris unterteilt.
2. Einfluss (optional)
In dieser Phase kann eine der 3 Aktionen ausgeführt werden:
- Platziert einen Einflussmarker, vom Spielerboard, in dem Bezirk, in dem der Direktor platziert wurde. Dann zieht eine Korruptionskarte.
- Entfernt einen (eigenen oder fremden) Einflussmarker in dem Bezirk, in dem der Direktor platziert wurde. Dann zieht eine Korruptionskarte.
- Nehmt einen eigenen Einflussmarker aus einem beliebigen Bezirk und legt ihn in den Bezirk in dem der Direktor platziert wurde.
Sobald ein Spieler alle Bezirke eines Distrikts kontrolliert, darf er die Titelkarte von dem Distrikt vor sich ablegen und die Fähigkeit jederzeit während seines Zuges ausführen.
3. Aktion
Auf dem Spielerboard sind 5 Aktionen von denen eine der Aktionen ausgeführt werden kann. Die Aktionen können durch Karten, entweder dauerhaft oder einmalig, verbessert werden.
- ARBEITEN: Erhaltet 5 Eurocredit (die Währung des Spiels)
- EINEN AGENTEN REKRUTIEREN: Es liegen bis zu 5 Agenten auf dem Spielplan in bestimmten Bezirken. Wenn sich der platzierte Direktor in der Standardreichweite von einem Feld befindet, darf der Agent gegen eine Bezahlung von 4 Eurocredit rekrutiert werden. Es können maximal 3 Agenten pro Spieler rekrutiert werden. Die Fähigkeiten der Agenten können jederzeit während des Spielzugs ausgeführt werden. Ebenfalls während des Zuges kann ein rekrutierter Agent befördert werden. Nachdem man die Beförderungsfähigkeit genutzt hat, kann man sich entscheiden, ob der Agent in Rente geschickt werden soll. Dann wird er neben dem Spielerboard abgelegt und kann nicht mehr entfernt werden. Oder man verwandelt die Agentenkarte in einen Boost für eine der Aktionen. Dadurch werden die Aktionen verstärkt oder erweitert.
- EINEN SERVER BAUEN: Sollte in dem Bezirk in dem der Direktor platziert wurde noch kein Server stehen und schon ein eigener Einflussmarker dort platziert sein, darf man einen Server bauen. Dazu muss man 10 Eurocredits bezahlen, darf sich aber sein Einkommen um 2 erhöhen. Man erhält einen 2 Siegpunkte-Marker und zieht noch eine Korruptionskarte.
- EINEN VERSE KREIEREN: Verse-Karten bringen Siegpunkte oder auch Boosts. Um einen Verse zu erhalten muss man zuerst 7 Eurocredits bezahlen, darf dann sein Einkommen um 1 erhöhen, muss aber auch eine Korruptionskarte ziehen. Einer der 5 aufgedeckten Verse-Karten darf man zu sich nehmen und sie wird mit der "Lädt ..." -Seite vor sich abgelegt. Sollte sofort oder während des Spiels die Bedingung auf der Karte erfüllt sein, darf man die Karte auf die "Online"-Seite drehen. Nur für Karten die im "Online" Status sind, gibt es am Spielende Siegpunkte.
- EINE SPENDE MACHEN: Man kann entweder 1 Eurocredit bezahlen um 1 oder 3 Eurocredits um 2 beliebige Korruptionskarten abzulegen. Zusätzlich kann man noch 3 Credits bezahlen um einen Immunitätsmarker zu erhalten.
Sobald alle Spieler ihre 3 Direktoren platziert haben, endet eine Runde. Sollte man am Ende einer Runde 5 oder mehr Korruptionskarten besitzen wird Interpol auf den Spieler aufmerksam und eine Razzia wird durchgeführt. Dann müssen die auf den korruptionskarten angegebenen Effekte ausgeführt werden. Die Effekte bedeuten meist nichts Gutes. Um Effekte zu ignorieren, kann auch ein Immunitätsmarker ausgegeben werden. Danach können alle Spieler die eine Razzia hatten ihre Korruptionskarten ablegen. Danach folgt aber noch der Necro-Angriff. Dieser bestraft vor allem den Spieler mit dem höchsten Einkommen. Aber auch die anderen Spieler sind davon betroffen, wobei der Spieler mit dem niedrigsten Einkommen meist begünstigt wird.
Bevor die nächste Runde beginnt wird noch die Spielreihenfolge anhand der Einflussmarker auf seinem Spielbrett bestimmt. Jeder Spieler erhält sein Einkommen und die Verse- und Agenten-Karten werden aktualisiert. Nach der 5. Runde gibt es noch eine finale Interpol-Razzia für ALLE Spieler und einen finalen Necro-Angriff. Danach folgt die Auswertung der Punkte und der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der Gewinner von Virtual Revolution.
Spieletester
Fazit
Virtual Revolution sieht fantastisch aus (ist natürlich Geschmacksache) und hat tolles Material. Die Spielerboards sehen toll aus und helfen auch beim Spielablauf durch die ebenfalls gute Iconographie des Spiels. Von den Symbolen gibt es auch ganz schön viele, aber sie sind gut gewählt und durch eine Übersicht auf der letzten Seite, der gut strukturierten Anleitung, kann man auch mal schnell nachschauen. Dort werden auch noch alle Karten und Effekte erklärt.
Der Aufbau vom Spiel kann schon etwas dauern und man könnte fast meinen, dass es sich um ein kompliziertes Expertenspiel handelt. Das ist Virtual Revolution aber sicher nicht. Es ist ein Area-Control-Spiel mit etwas Engine Building durch die Agenten-Karten.
Die Verwendung der Agentenkarten macht auch richtig Spaß. Die Effekte während seiner Runde nutzen oder den Agenten zu befördern um den Beförderungs-Effekt zu nutzen, um ihn dann in Pension zu schicken oder als Booster für die Aktionen zu verwenden. Auch das Server bauen und Verse-Karten zu erfüllen um Siegpunkte zu generieren fügt sich gut ein. Die Korruptionskarten die man erhält, wenn man etwas geschaffen hat, sind dabei eine bittere Pille die man schlucken muss. Aber auch das bringt eine gewisse Würze ins Spiel und das wäre noch nicht alles. Den da kommen dann auch am Rundenende noch die Necro-Angriffe und die treffen die Spieler die das meiste Einkommen erwirtschaftet haben. Also Strafe statt Belohnung! Aber auch damit konnten wir leben, da es zwar hart war, aber einerseits das Spiel spannend hält und auch thematisch in das Gesamtbild passt.
Das Spiel bekommt sicher keinen Innovationspreis aber es ist ein rundes und gut thematisch umgesetztes Area-Control-Spiel mit genug Kniffen und Möglichkeiten für einen spannenden Spieleabend. Die Aufmachung und Qualität der Komponenten ist ausgezeichnet und durch die gute Anleitung ist auch ein schneller Start gewährleistet. Das Spiel glänzt aber mit mehr als 2 Spielern noch mehr, kann dann aber schon etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Sollte man den Area-Control-Mechanismus gar nicht mögen oder etwas zartbesaitet sein, sollte man vielleicht mal Probe spielen. Die Strafen, die man dafür bekommt, dass man eigentlich gut gewirtschaftet hat, können schon frustrieren.
Und jetzt schau ich mir gleich mal den Film an ;)
Plus
- tolle Illustrationen
- cooles Artwork
- tolles Material
- interessante Mechanismen
- thematisch gut umgesetzt
- gut strukturierte Anleitung
Minus
- Bestrafungen können auch frustrieren
- anfällig für Downtime mit mehr Spielern
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Details
1 Spielbrett
4 Spielertafeln
132 Holzmarken
121 Kartonmarken
79 Karten (44 x 68 mm)
78 Karten (63 x 88 mm)
1 Regelbuch
1 Punkteblock
Statistik
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