Mischwald

Ich fürchte, ein paar Bäume aus dem Mischwald mussten dran glauben, um die 180 Karten für Mischwald zu produzieren.
Ist das gerechtfertigt?

Die Lichtung ist leer.
Die Kartenhand jedes Spielers ist mit sechs Karten gut gefüllt.
Es muss ein Baum dabei sein, sonst dürfen einmalig sechs neue gezogen werden.
Bäume sind wichtig, um Tiere und Pflanzen anzusiedeln. 
Und weil eine Spielkarte vier Seiten hat, kann man bis zu vier Dinge aus Fauna und Flora bei jedem Baum ansiedeln.

Karten kosten Karten

Der Ablauf ist denkbar einfach.
Entweder man zieht zwei Karten nach - vom Stapel oder aus der Lichtung - oder man spielt eine Karte aus der Hand, bezahlt die Kosten dafür und siedelt Tier oder Pflanze bei einem Baum an. Alle Karten sind zweigeteilt. Entweder senkrecht oder waagrecht.
Vögel, Schmetterlinge und Fledermäuse finden sich in der oberen Hälfte, Farne, Pilze und Beeren in der unteren.
Hasen, Füchse, Luchse und Wildschweine sind links und rechts auf Erdniveau zum Baum zu legen.
Das Spielen von Karten bringt zumeist Kosten mit sich, nur wenige sind kostenlos spielbar.
Die Kosten werden immer mit Handkarten beglichen.
Diese Karten werden offen in die Lichtung gelegt - maximal neun dürfen sich dort befinden, sind es am Zugende des Spielers mehr wird die Lichtung leer gefegt. Pech für den nächsten Spieler, der keinen Zugriff auf offene Karten hat.

Karten bringen Punkte und Soforteffekte

Natürlich besiedelt man die Bäume um entweder sofort einen Bonus zu bekommen oder um später Punkte zu generieren. Hier gibt es tolle Kombinationen, die man zum einen erst erkennen und zum anderen auch die dafür nötigen Karten bekommen muss.
Wenn die Gegenspieler auf solche Möglichkeiten achten, können sie darauf reagieren und Karten aus der Lichtung nehmen. Trotzdem will man eher für sich selbst spielen als gegen einen anderen.
Ohne alles zu verraten hier ein paar Zusatzinfos:
Das Eichhörnchen muss auf einer Eiche angesiedelt werden, nur dann bringt es fünf Punkte.
Verschiedene Schmetterlinge im eigenen Wald bringen viele Punkte.
Viele Hasen sind gut mit Füchsen kombinierbar. Schmatz!
Das Baumfarn harmoniert bestens mit Feuersalamander, Erdkröte und Co.
Vögel belohnen das Vorkommen von Insekten, schon wieder Schmatz!

Acht Bäume statt acht Schätze

Unser Wald kann bis zu acht verschiedene Baumarten beheimaten. Douglasie, Linde, Tanne, Kastanie und so weiter. Jeder Baum hat sein eigenes farbiges Symbol. Diese Symbole finden sich auf den Tieren und Pflanzen. Auf manchen der Karten gibt es einen ausgewiesenen Bonus. Dessen Nutzung muss man sich durch Bezahlung der gespielten Karte mit Karten gleichen Symbols erarbeiten. Das ist nicht leicht, sollte aber hin und wieder gelingen. 

Das Spiel endet sofort, wenn die dritte Winterkarte im Kartenstapel beim Nachziehen auftaucht. 
Alle drei werden in das untere Drittel des Kartenstapels nach Vorgabe eingemischt.
Es kommen also nicht garantiert alle Spieler gleich oft an die Reihe, gegen Ende des Spiel kann es banges Hoffen geben...

Spieletester

15.09.2024

Fazit

So einfach der Mechanismus eines einzelnen Spielzugs ist, so schwierig ist der Überblick über sich bietende Optionen.
Jede Karte (außer die Bäume) offeriert zwei Tiere oder Pflanzen mit dazugehörenden Kosten, Nutzen, Farben und oft auch einer Textbox, die genauer erklärt, wann die Karte ihre Stärken ausspielt, was sie unter welchen Voraussetzungen wann bringt.

Der Laubfrosch honoriert Stechmücken. Wir spielten im Freien, er hätte seine Freude mit den Gelsen an diesem Abend gehabt.

Nach der ersten Partie weiß man schon besser, wie der Hase läuft und wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
In den ersten paar Zügen schaut man, was so in der Lichtung verfügbar ist, doch irgendwann sollte man sich auf eine Taktik festlegen. Trotzdem muss man immer flexibel bleiben und Chancen als solche erkennen.

Eierschwammerl, Parasol und Steinpilz mag ich besonders.

Der eigene Wald wächst immer weiter, es ist aber nicht unbedingt nötig, viele Bäume im Wald zu haben.
Es ist aber gut, die meisten Linden zu haben.
Viele Kastanien bringen viele Punkte.
So ist das eben in einem gepflegten Wald.

Und ja, das Spiel rechtfertigt durch hohen Wiederspielreiz die Nutzung von Bäumen als Karton und Papier.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • freundliches Thema
  • tolle Grafik
  • einfacher Ablauf
  • verständliche Kombinationen (Frosch/ Gelse)
  • kompakte Verpackung

Minus

  • für Gelegenheitsspieler zu überladene Karten
  • manchen erscheint der Glücksfaktor zu hoch
  • Grübler brauchen lange für einen Zug
  • Anzahl der Tiere und Pflanzen mikroskopisch klein auf der Karte

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 70 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Lookout Spiele
Autor: Kosch
Grafiker: Klemens Franz
Zubehör:

180 illustrierte Spielkarten

1 Spielplan

1 Wertungsblock

1 Regelheft

 

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