Maldivia

Dichte Nebelschwaden ziehen immer wieder auf und lassen das Meer langsam verschwinden. Fischfang ist ein Knochenjob, vor allem, wenn man nicht sieht, wohin der Wind das eigene Boot treibt. 

Das etwas ungewöhnliche Spielbrett in Form eines bunten Tuches bildet die Kulisse von Maldivia, das zu Beginn mit 10x10 Feldern ganz ordentliche Ausmaße aufweisen kann. Die namensgebende Inselgruppe mit den Inseln Efo, Solys, Wipi und Nanga liegt fernab im Nebel verborgen und an jeder Seite des Tuches warten die Marktschiffe der vier Inseln darauf, frischen Fisch geliefert zu bekommen. Die Fischfanggründe der verschiedenen Sorten sind auf dem bunten Tuch abgebildet, auf dem auch einige Strömungen, Oktopusse und Haie zu finden sind.

Bewegen, fischen, stehlen, liefern und falten

Das eigene Boot steuert jeder Fischer mit drei Richtungs- und einer Nebeltafel, die jeder zu Beginn einer Spielrunde verdeckt vor sich aufstellt. Sobald alle ihren Spielzug geplant haben, werden die Tafeln reihum einzeln von links nach rechts aufgedeckt und ausgeführt. Jeder macht immer nur eine Bewegung, dann ist der nächste dran. Das eigene Boot wird immer so viele Felder wie gewünscht in die entsprechende Richtung bewegt. Eine Strömung sorgt auf Wunsch für einen Richtungswechsel. Landet man auf einem Fanggrund, dürfen die entsprechenden Fische in beliebiger Reihenfolge auf den Mast genommen werden. So können maximal sieben Fisch gefangen werden.

Wer seinen Zug am Rand des Spielplans beendet, darf letztlich eines der dort ausliegenden Marktschiffe mit seinem Fisch beliefern und sich dann die entsprechende Karte nehmen. Da die Fische am Mast aber nicht umgesteckt werden dürfen, ist eine gewisse Vorplanung beim Fischfang notwendig. Insgesamt eine nicht gerade triviale Aufgabe, da sich die Auslage der Marktschiffe im ständigen Wechsel durch andere Lieferanten befindet.

Landet man auf einem Oktopus, darf eine beliebige noch nicht aufgedeckte Tafel verdreht werden. Das kann eine eigene sein oder die eines der Mitstreiter – umgangssprachlich spucken wir so dem anderen in die Fischsuppe. Ein Hai sorgt dafür, dass man eine eigene Marktschiffkarte gegen eine beliebige eines Mitspielers tauschen und so eventuell mehr Fische für die Endwertung abgreifen darf. Das Problem hierbei ist, dass die Karten blind getauscht werden, man also gar nicht weiß, welcher faule Fisch einem untergejubelt wird. Macht man neben einem anderen Boot längsseits fest, darf man sich als Pirat verdingen und dem anderen Seemann einen Fisch klauen.

Nebel zieht immer weiter auf

Sobald auf einer Seite Nebel auftaucht, wird das Tuch um eine Reihe kleiner gefaltet und vor Anker liegende Schiffe nach innen verschoben. Je Runde kommt nur einmal pro Seite Nebel auf und verkleinert so das Spielfeld. Das Spiel endet, wenn nur noch 16 oder weniger Felder sichtbar sind. Es gewinnt, wer dann die meisten Fische auf seinen gesammelten Marktkarten vorweisen kann.

 

Spieletester

02.06.2024

Fazit

Maldivia gefällt mit der findigen Idee einer Spielplankomprimierung, gepaart mit der Leidenschaft für Fischfang und Piraterie, um entsprechende Käufer am Rande der Welt beliefern zu können. 

Lustiges, aber auch gemeines Spiel, das nur schwer planbar ist. Nicht jeder kommt zudem damit klar, die eigenen Fische oder Markkarten geklaut zu bekommen. Sehr hoher Glücksanteil durch die nacheinander folgende Abarbeitung der Richtungsvorgaben und auch das Aufkommen des Nebels kann für so manche Überraschung sorgen. Maldivia ist nicht der große Wurf, sondern kann als solide mit wertigem Material gesehen werden. Ich bin immer bereit für eine Partie.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • neuartige Spielidee der Spielfeldverkleinerung
  • wertiges Material
  • gute Anleitung

Minus

  • glückslastig
  • schwer planbar

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 31,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Zoch
Autor: Roberto Fraga
Grafiker: Folko Streese
Zubehör:

1 Spielplantuch

4 Boote

40 Marktschiffkarten

1 Startspielerkarte

32 Fische

12 Richtungstafeln (mit Pfeil)

4 Nebeltafeln (E/S/W/N)

1 Anleitung

 

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