Kaum eine Stadt lockt jährlich so viele Touristen an wie das berühmtberüchtigte Las Vegas! Gleichsam bleibt wohl an kaum einem anderen Ort so viel Geld liegen. Doch die Stadt, die niemals schläft, die ist auch nicht mehr das, was sie einst einmal war… Als Bauunternehmer der Sonderklasse wittert ihr hier eure neue große Chance und rammt schonmal ein gewaltiges Schild in den Boden, darauf die Aufschrift: „Hier entsteht New Las Vegas“!
Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen:
Nach der erfolgreichen Besiedelung des Mondes wird es Zeit sich wieder etwas zurück auf den Boden zu begeben und weniger abgehobene Projekte zu verfolgen. Wie klingt denn das Projekt New Vegas? Laut gedacht und schon geschehen: Baugrund reserviert, eine Luxus-Limousine am Flughafen und unzählige Show-Acts im Ärmel; da fehlen ja nur noch die Casinos und Hotels für die Gäste, in denen sie tüchtig ihr Geld verprassen können.
Gespielt wird hierbei ganz nach Manier der Vorgänger Welcome to your perfect home oder Welcome to the Moon. Drei Stapel an doppelseitig bedruckte Kärtchen geben eine Zahl sowie eines von sechs Symbolen vor. Erstere muss in eine von vier Zeilen, stets von klein nach groß, eingetragen werden; Letztere gibt einen vordefinierten Effekt an. Wird eine Spalte an Casinos vervollständigt, so darf ein Hotel eröffnet werden. Diese bringen in der Endauswertung, parallel zu unzähligen anderen Optionen, die heißbegehrten Siegpunkte ein. Daneben aber auch das Erstellen einer möglichst effektiven Limousinen-Route, die vorhandenen Golfplätze, generell getilgte Schulden und noch vieles mehr. Besonders hervorzuheben sind jedoch auch die diversen Aufgaben auf Projektkarten, welche in jede Partie etwas Abwechslung einbringen und sich dabei gleichzeitig als sehr punkterentabel darstellen.
Neben dem Grundszenario, mit eben den variierenden Projektkarten, bietet die Box noch eine recht ausgeklügelte, etwas komplexe Solo-Variante, in der gegen eine dubiose Baufirma gewirtschaftet wird. Verglichen mit dem Vorgänger Welcome to the Moon gibt es aber wirklich nur dieses eine Szenario und auch eine Art Story-Modus ist nicht existent. Der Aufgabenbereich in der Stadtbaubranche ist ja deutlich überschaubarer als der von Kolonisatoren neuer Planeten! Welcome to your perfect home gegenübergestellt präsentiert es sich deutlich komplexer.
Spieletester
Fazit
New Vegas Baby!:
Was in New Las Vegas passiert, das bleibt auch in eurem Wohnzimmer; doch wir sind bereit hier nun unser Schweigen zu brechen:
Positive und negative Aspekte gestalten sich zu einem sehr großen Teil ähnlich denen der beiden Vorgänger. Aktive Spielerinteraktionen halten sich in Grenzen, es birgt aber, speziell durch die unterschiedlichen Projektkarten einen guten Wiederspielwert. Daneben ist es auch alleine spielbar, wobei uns die Solo-Variante weniger zugesagt hat als das klassische Format. Auch die Felder gestalten sich erneut als relativ klein und abermals besteht teilweise die Gefahr einer „Analyse-Paralyse“.
Was Welcome to New Las Vegas jedoch stark von Welcome to your perfect home abhebt, das ist der Komplexitäts-Unterschied. Hier zeigt es sich als deutlich ausgeklügelter, damit verbunden aber auch als generell schwieriger. Etwas merkwürdig empfanden wir aber, dass die beiliegenden Stifte nach dem Wegwischen quasi kleine Furchen auf den Brettern zurücklassen; dies ist zwar nicht tragisch, bemerkten wir jedoch beim Vorgänger nicht und lässt vermutlich auf eine gewisse Inkompatibilität der Materialen schließen.
Sehr, sehr, sehr, sehr schade empfanden wir aber speziell, dass sich nur ein Szenario in der Box befindet. Es hätte sich doch geradezu angeboten ein Casino von innen mit Slot-Maschinen und Roulette-Tischen aufzumotzen, Pokerkarten mit Zahlen zu füllen sowie Plätze bei Show-Acts zu reservieren. Dies alles bleibt leider aus… Da wäre eindeutig noch einiges an Luft nach oben gewesen!
Gesamt also ein Spiel, dass zwar etwas mehr Komplexität als das Grundwerk auf den Tisch bringt, aber dabei praktisch nicht mit Welcome to the Moon, welches noch sieben weitere Szenarien, Story-Elemente, diverse Spielmechanikveränderungen und einiges mehr aufbietet, mithalten kann. Also für sich zwar ein solides Spiel, wir würden jedoch bei Interesse eindeutig zu einem der Vorgänger raten, speziell eben zu Welcome to the Moon!
Plus
- Wiederspielwert ist durch diverse Projektkarten gegeben
- auch alleine spielbar
- recht ausgeklügelt
Minus
- kaum Interaktionen zwischen den Spielern
- etwas kleine Felder
- Möglichkeit einer "Analyse-Paralyse"
- Stifte hinterlassen Einkerbungen auf den Folien
- nur ein einziges Szenario gegeben
- kann gesamt in keinem Aspekt mit dem Vorgänger mithalten
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Details
1 Regelheft (16-seitig)
6 (abwischbare) Baupläne
6 (abwischbare) Wertungstafeln (doppelseitig)
6 (abwischbare) Filzstifte
6 Putztücher
8 Solokarten (doppelseitig)
21 Projektkarten (je 7 pro Typ) (doppelseitig)
81 Kasinokarten (Zahlen & Symbole) (doppelseitig)
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