Wie ich die Welt sehe...

Um zu wissen was TAFKAI ist, müssen Sie einmal „Wie ich die Welt sehe“ gespielt haben.

Der Autor Urs Hostettler ist vielen ein Begriff, hat er doch die erfolgreiche Anno Domini Reihe herausgebracht. Fast scheint es als hätte er sich auf „Spiele für viele“ spezialisiert. Diese lassen sich allerdings nicht auf die typischen Partyspielelemente „Begriffe erklären, zeichnen und Pantomime oder Quiz“ reduzieren. Zwar rät und rätselt, diskutiert und erklärt man in seinen Spielen, aber eben anders.

Genauso verhält es sich mit „Wie ich die Welt sehe“. Die berühmten Loch- oder auch ...-Texte sind jedermann ein Begriff, aber auf so charmante Art und Weise hat man sie bislang noch nie verwendet.

Zu Beginn des Spieles bekommt jeder 12 Kärtchen mit Begriffen zugeteilt. Diese Kärtchen dürfen sich die Spieler ansehen und sie wählen ein passendes aus, wenn der erste Spieler eine Textkarte gezogen und vorgelesen hat.

„Mein Partner schnarcht. Mit ... bringe ich ihn zum Schweigen“.
Nun sollte man sich gut überlegen welche der 12 Karten am besten passt. Der Spieler, der die Textkarte vorgelesen hat, sollte möglichst meine Karte auswählen für den Lochtext, damit ich Punkte bekomme. Alle Beteiligten legen verdeckt ihre ausgewählten Karten in die Mitte und der Vortragende nimmt noch eine verdeckte Karte vom in der Mitte ausliegenden Stapel dazu. Nun mischt er die Karten und liest sie dann der Reihe nach vor. Alsdann startet er Überlegungen, welche von den ihm zugeteilten Karten er ausschließt und für welche er sich letztendlich entscheidet. Eine TRETMINE ist ihm zu brutal. Schließlich ist es der Partner und man will ihn ja doch behalten. Aus eben diesem Grund scheidet der FEUERLÖSCHER aus. UNTERNEHMENSBERATUNG scheint eindeutig die Zufallsprinzipkarte vom Stapel zu sein... Der DRACHE und das NUDELHOLZ sind beide ganz witzig, effektiver ist im Endeffekt aber sicher letzteres... so entscheidet sich der Vortragende für das Nudelholz, er weiß nicht wer die Karte gelegt hat. Dieser jenige wird sich aber sehr freuen, denn er bekommt 1 Punkt gutgeschrieben. Der nächste Vortragende wird er sein.

Das Spielziel ist im Prinzip variabel. Man kann spielen bis einer 5 oder 100 Punkte hat, man kann sich aber auch darauf einigen 1 Stunde zu spielen und zu schauen, wer dann die meisten Punkte gemacht hat. Beides macht gleich viel Spaß und greift nicht in den Spielverlauf ein.

Spieletester

25.03.2005

Fazit

Darauf zu achten, dass man einen Begriff legt, der dem Vortragenden gefällt, macht die Essenz des Spieles aus. „In meinem Zimmer hängt ein Bild von ... mit ...!“ (es gibt auch Textkarten mit zwei Löchern, die dann natürlich auch zwei Kärtchen erfordern). Meine „Dentalhygienikerinnen“ mit „Nudelholz“ sind unschlagbar – aber gewonnen habe ich nicht nur deshalb weil die Kombination originell ist sondern auch weil der Vortragende schon die Vorstellung haarsträubend findet dass in seinem Schlafzimmer ein Porträt seiner „Exfreundinnen“ mit „Altersstarrsinn“ hängen könnte...

Was machen Urs Hostettler-Spiele noch so sympathisch? Sie passen auch für uns Österreicher. Als Schweizer kennt der Autor wahrscheinlich die Probleme von uns Österreichern mit deutschen Spielen. Bei Spielen müssen wir fast immer die zweite Geige spielen... da kam ihm wohl die glorreiche Idee, dass man bestimmte Karten dreiteilen könnte... in A, CH und D. Man kann die t-online Hotline ignorieren, AON-Helpline klingt österreichischer.

Und dass der Wiener Zentralfriedhof in einem deutschsprachigen Spiel vorkommt, hat uns fast zu Tränen gerührt! Dass er noch dazu mit der Erklärung „lebt in Wien-Simmering“ in der Spielanleitung verewigt ist, führt dazu dass ich nun kurzerhand hier Werbung für Urs Hostettlers geniale Spiele „Kreml“, „Anno Domini“ und „Der wahre Walter“ sowie seinen Kleinverlag „Fata Morgana“ mache: http://www.dplanet.ch/users/uhostettler

Wir wünschen uns jedenfalls mehr Partyspiele die so einfach, flexibel, abwechslungsreich, international, leistbar und lustig sind wie „Wie ich die Welt sehe“. Und ich hoffe nun nicht nur auf „Anno Domini Österreich“ sondern auch auf die erste „Wie ich die Welt sehe“-Kartenerweiterung!

Und wenn Sie wissen wollen, was TAFKAI ist... dann müssen Sie endlich „Wie ich die Welt sehe“ spielen!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Besucherkommentare

Beate | 26.03.2005

Ich weiss nochimmer nicht was ein TAFKAI ist! Ich habe schon viele Shops abgeklappert und es leider nirgendwo bekommen! :(

Beate | 28.04.2005

So! Endlich gehöre ich auch zu den Besitzern diese Spiels! Wirklich lustig und wärmstens zu empfehlen - tränenlachen ist nicht ausgeschlossen.

Pia | 28.04.2005

Und weißt du jetzt auch was ein TAFKAI ist? ;-)

Geri | 19.02.2006

Geniales Spiel. Man lernt andere kennen und sich selbst genauso. Äußerst lustig, variabel in der Spiellänge und sehr kommunikativ. wirklich einziges Manko: "nur" ca. 350 ES-Kärtchen.
Daher Bitte an Urs. Bald Erweiterung mit aktuellen neuen 3-400 Karten rausbringen. Ansonsten einsame Spitze für mich.

Tomo | 10.02.2009

Persönlich finde ich es blöd, dass es einen TAFKAI gibt, der allein und als einziger bestimmt, wer die Punkte bekommt. Ich fände es viel lustiger, wenn man das Bewertungsprinzip vom "Nobody is perfect" nutzen würde (oder ähnlich), so dass alle Spieler die besten Antworten wählen können (ausser natürlich eigene) und jeder entsprechend so viele Punkte bekommt, wie die Stimmen für seine/ihre Antwort vergeben wurden.

Tomo | 10.02.2009

Ah, noch etwas - was ist, wenn die Spieler nicht aus den A, CH oder D - Länder kommen? Bei diesen Karten muss ich leider passen.

Arcon | 21.10.2010

Hiho,

ein herrliches Spiel das nie langweilig wird. Und laut einer Freundin, die seit heute auf der SPIEL in Essen ist, gibt es inzwischen eine Erweiterung *freu*

Grüßli,
Arcon

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 9
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2004
Verlag: Abacus Spiele
Genre: Party
Zubehör:

56 Karten mit ...-Text und 392 Kärtchen mit verschiedenen Begriffen

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