Werdet in diesem Kartenspiel zur Zauberin oder zum Zauberer und sammelt Drachen in einer Farbe, um euch Teile der magischen Amulette zu verdienen. Wie viele Drachen in welcher Farbe ausgelegt werden dürfen, bestimmt das magische Buch. Doch aufgepasst: Ihr könnt das magische Buch verzaubern und so das Spiel nach euren Wünschen verändern. Michael Menzel präsentiert uns ein interessantes neues Kartenspiel, in dem der beste Drachenhüter gesucht wird.
Wer hütet die jungen Drachen am besten?
Bevor das Spiel beginnen kann, muss einiges sortiert und vorbereitet werden. Nachdem wir die Amulett-Stücke sortiert haben, die 11 Gegenlichtdrachenkarten (Joker) und die 8 Startkarten aussortiert haben, müssen noch Wappen, goldene Eier, Perlen und Kristalle bereitgelegt werden.
Es gibt zwei Arten von Karten, die das magische Buch bilden. Auf den einen Karten, befinden sich auch auf der Rückseite Drachen in den 4 verschiedenen Farben. Die Rückseite der anderen Karten, ist mit einer Zahl und einer Belohnung bedruckt.
Die Karten werden getrennt gemischt und gestapelt nebeneinandergelegt. Die Stapel sehen dann, durch die Illustration auf den Karten, wie ein Buch aus.
Das magische Buch. Von jedem Stapel wird eine Karte aufgedeckt und davor abgelegt. Das magische Buch und die Auslage bilden nun das zentrale Spielelement. Durch die Karten vom magischen Buch, werden die Vorgaben und die Belohnung für das Ablegen von Karten vorgegeben.
Das Spiel wird reihum gespielt und ein Spielzug besteht dabei aus 3 Schritten.
Drachenkarten nehmen
Der Spieler darf sich 1 bis 3 Karten von der offenen Auslage nehmen. Sofort nachdem eine Karte gezogen wurde, wird der leere Platz in der Auslage wieder aufgefüllt. Somit verwandelt sich das Magische Buch ständig und auch die Bedingungen und die Belohnungen verändern sich. Auf diese Weise sammelt man Karten in seiner Hand, um sie in den nächsten beiden Aktionen bestmöglich einzusetzen. Es besteht kein Handkartenlimit.
Das Magisches Buch manipulieren
Nach dem Ziehen der Karten, kann das magische Buch noch verändert werden, in dem man eine Karte aus seiner Hand oben auf einen der beiden Stapel des Magischen Buches legst. Es kann pro Stapel nur eine Karte gelegt werden. So können statt vier roter Drachen, plötzlich vier grüne Drachen gefordert sein. Oder man verändert die Anzahl der Drachen zu seinen Gunsten, da man zu wenige, oder mehr davon in der Hand hat.
Drachenkarten auslegen
Nun kann man genauso viele Drachenkarten von der richtigen Farbe vor sich auslegen. Pro Farbe darf immer nur ein Stapel vor sich gebildet werden. Auf diesen kann man so lange Karten hinzufügen, bis dieser Stapel links und rechts von einem anderen Stapel eingeschlossen wird. Sollten also irgendwann links und rechts von einem Stapel Karten einer anderen Farbe liegen, dann dürfen darauf keine Karten mehr gespielt werden. Hier gilt es nun klug zu entscheiden, wann und welche Farbe man einschließt und somit für weiteres ablegen sperrt. Da man sich am Spielende einen Vielfaltbonus holen kann, wenn man alle vier Farben als Stapel vor sich ausgelegt hat, ist es schon von Vorteil, wenn man diese Aktion irgendwann auf sich nimmt. Nach dem Auslegen der Karten, darf man sich die auf dem magischen Buch angegebene Belohnung abholen. Das Besondere bei dieser Aktion ist nun, dass auch die Mitspieler, wenn sie können, ebenfalls die angegebenen Karten ablegen dürfen und auch die Belohnung kassieren.
Bei den Belohnungen gibt es verschiedene Joker für das Spiel und Möglichkeiten zum Siegpunkte sammeln. Die wichtigste Möglichkeit, die auch das Spielende bestimmt, ist das Amulett-Plättchen. Die Plättchen werden anfangs nach ihrem Wert sortiert und im Normalfall darf man immer nur das niedrigste ausliegende Plättchen zu sich nehmen. Das komplette Amulett besteht aus 3 Amulett-Plättchen und kann, wenn es vervollständigt wird, mit einer Perle gefüllt werden. Anfangs sind noch einige wenige rote Perlen im Spiel, die wertvoller sind. Danach gibt es noch weitere blaue Perlen, mit etwas weniger Punkten. Diese Punkte bleiben für die Mitspieler bis zum Ende geheim. Sollten je nach Spielerzahl eine bestimmte Anzahl an Amuletten fertig gestellt sein, endet das Spiel und die Siegpunkte werden gezählt.
Es gibt noch eine Variante für erfahrenere Spieler. Bei dieser Variante wird eine von den 6 beiliegenden Schatztruhen ausgelegt. Jede dieser Truhen hat noch eine spezielle Aktion, die mit einem Kristall bezahlt werden muss.
Spieletester
Fazit
Drachenhüter von Michael Menzel macht mit seinen niedlichen Drachen ein wenig den Eindruck eines Kinderspiels. Der Eindruck trügt aber doch, da sich die Spielmechanik, gerade bei Jüngeren nicht gleich erschließt und bei unseren Kids auch als nicht allzu spannend empfunden wurde. Die Mechanik und das Timing rund um das Sperren der vor sich ausliegenden Stapel, ist für Kinder eher schwer zu erfassen. Auch die recht vielfältige Vergabe der Punkte, hat die jüngeren Mitspieler bei uns nicht wirklich abgeholt. Der Aufbau ist ebenfalls nichts für Ungeduldige, da doch Karten getrennt werden müssen, Amulette sortiert und noch einiges mehr.
Dafür waren die meisten Eltern doch überrascht von dem Spiel und hatten viel Spaß damit. Daher wurde das Spiel bei uns gerne am Beginn eines Spieleabends oder als Absacker gespielt. Die Kinder waren hier weniger enthusiastisch, um das Spiel wieder auf den Tisch zu bringen.
Die Mechanik der Manipulation, um die gesammelten Karten bestmöglich abzulegen und dafür gute Punkte oder Boni zu sammeln, macht richtig Spaß. Man kann auch versuchen, zu verfolgen welche Karten die Mitspieler auf der Hand haben, damit sie vielleicht nicht in meinem Zug Karten ablegen können und die Belohnung kassieren. Genauso fiebert man immer mit, ob man am Ende vielleicht auch bei dem Zug eines Mitspielers Karten ablegen kann und die Belohnung dafür kassiert.
Also uns hat Drachenhüter richtig viel Spaß gemacht und ist ein kurzweiliges Vergnügen mit einigen taktischen Kniffen. Das Spiel ist unter 15€ erhältlich, was ein sehr fairer Preis ist. Das richtige Alter für Kinder haben wir noch nicht gefunden, aber das wird sich auch noch ergeben.
Plus
- Kosmos Erklär-App
- Schöne Illustrationen
- Variante für erfahrene Spieler
- Interessante Mechanik
- Alle immer am Spiel beteiligt
Minus
- Etwas langwieriger Aufbau
- Macht jüngere Kinder auf sich aufmerksam, ist aber spielerisch dann doch meist zu komplex
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Details
123 großformatige Karten
45 Amulett-Stücke
15 Perlen
3 Wappen der Vielfalt
10 Kristalle
9 goldene Eier
6 Zaubertruhen
1 Anleitung
1 Begleitheft
Statistik
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