Freaky frogs from Outaspace

Das "2F" from outaspace steht ausnahmsweise nicht für Friedemann Friese sondern für Freaky Frogs.
Es handelt sich um ein aktionsreiches Solo-Flipper-Erlebnis.
Ich flippe aus.

Bei Flipper dachte ich als Kind an die etwas langweilige Fernsehserie mit dem treuen Delphin.
Erst später lernte ich Flipper mit Bumper, Rampen, Tilt und Stahlkugel kennen.
Es war ein seltenes - weil zu teures - Vergnügen. Multiballs, Extraballs und Bonusgames mit langer Spieldauer waren die Ausnahme.
Immerhin gab es als Trost auch noch Pinball Wizard aus der Rockoper Tommy.

Flippern war immer ein Solo-Vergnügen

Es verwundert daher nicht, dass Friedemann das Thema für ein Solo-Spiel aufgegriffen hat.
Ein kleines Poster zeigt alle relevanten Teile unseres Flippers, die Beschreibung dazu liefert die etwas schwierig zu lesende Spielanleitung.
Die Rollover-Targets heißen FROGS, linke und rechte Drop-Targets nennen sich RAY und GUN, die RECHTE und LINKE RAMPE lassen die Kugel rundum zischen und zwei LOCKS fangen die Kugel. 
Ob man das alles zielgerichtet ansteuern und nutzen kann?
Was aber toll ist: Einmal gekauft kann man beliebig oft spielen. Der Münzeinwurf wurde weg optimiert.
Leider aber auch der Netzstecker.
Flackerndes, rollendes, pulsierendes Licht und spaceige, frogige Aliensounds muss man sich dazuerfinden.
Und auch den ratternden Punktezähler.
Echte Flipper sind wunderbar mechanisch, leider technisch auch sehr anfällig. 

Die virtuelle Kugel rollt, die Karten steuern

Fünf Karten zur Kugelsteuerung stehen mir bei Spielbeginn zur Verfügung, mehr als sieben kann ich im Lauf des Spiels nie haben.
Außerdem starte ich mit aktiviertem AUTOSAVE in die Partie. Das ist wichtig, denn mit viel Pech ist meine Kartenhand duch 3 LOST-Karten und/oder 2 OUTLANE-Karten zu Beginn so schlecht, dass ich die Kugel sofort verlieren würde, wäre das AUTOSAVE nicht aktiv. Ich werfe die bösen Karten und optional weitere ab, um meine Möglichkeiten zu verbessern.
Kartenhandtuning sozusagen, das AUTOSAVE ist dann verbraucht und muss neu aktiviert werden.
Prinzipiell spiele ich eine meiner Karten, lege die gespielte in den ihr zugewiesenen Bereich "im Flipper" und ziehe Karte(n) nach, wenn ich darf. Wie viele Karten nachgezogen werden dürfen steht auf der gespielten Karte. Habe ich mehr als sieben Handkarten, muss ich Karten abwerfen. LOST und OUTLANE jedoch sind davon ausgenommen, sie bleiben in der Hand und werden immer wieder zur Bedrohung, eine Kugel zu verlieren.
Kartenmanagement ist extrem wichtig, Kartenverlust durch zu viele Handkarten ist tunlichst zu vermeiden.

Welche Karte ich wann spielen darf ist gut geregelt.
Dafür gibt es eine textuelle Zusammenstellung auf der letzten Seite der Spielregel.
Dabei ist zu unterscheiden, ob die Kugel von oben oder von unten kommt. Das ist ein wenig mühsam und man solllte sich mit der kleinen grauen Kugel markieren, wo sie sich befindet und woher sie kam. Man legt sie an entsprechende Stelle auf die zuletzt gespielte Karte. 

Gewisse Aktionen verlangen spezielle Folgeaktionen, so etwa muss nach der rechten Rampe, die man nur mit dem linken Flipper erreicht, wieder ein linker Flipper oder ein Doppelflipper gespielt werden, sonst geht die Kugel verloren. 

Durch die maximal sieben Handkarten ist man mitunter recht eingeschränkt und sammeln sich unspielbare LOST und/oder OUTLANE - Karten an, wird es schwierig. Hat man vorher das AUTOSAVE oder das SAVE für die OUTLANE aktivieren können, verliert man die Kugel nicht. Glück gehabt.

Spieletester

09.05.2024

Fazit

Flippern ist eigentlich ein intuitives Vergnügen, sogar blind kann man als Pinball Wizard zur Legende werden.
Die Anleitung für die Freaky Frogs ist alles andere als intuitiv.
Sicher, manche Kartenkombinationen erschließen sich fast automatisch und manches wird farblich etwas unterstützt oder auf dem Flipperposter erklärt, es gibt jedoch einige Regelfeinheiten, die erst so nach und nach verinnerlicht werden. Der Vorteil davon ist die doch deutlich vorhandene Lernkurve. In den ersten Partien sind die persönlichen Highscores noch recht einfach zu verbessern, später wird das schwieriger.

Mich persönlich hat das kartengesteuerte Flipperfieber nicht gepackt. Zu adminstrativ fühlt sich der Ablauf an, zu glückslastig gestalten sich die Partien, zu wenig steuerbar bleibt die Kugel. Trotzdem gibt es immer wieder mal kleine Höhepunkte, wenn eine verloren geglaubte Kugel doch noch gerettet werden kann.

Sehr zweckmäßig ist die Scoresheet-APP, die auf https://2f-spiele.de/freaky-frogs-scoring/ verfügbar ist.
So spart man sich einerseits den Block für Spielchen wenn Laptop oder das Handy nicht verwendet werden können, andererseits ist es natürlich schon sehr praktisch, die Rechnerei dem Rechner zu überlassen.
Spieler spielen.
Rechner rechnen.
Q.E.D.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Eine sehr kreative Idee
  • Witzig illustriert
  • Elektronisches Scoresheet verfügbar

Minus

  • Spielregel unübersichtlich
  • Fühlt sich für mich sehr administrativ an
  • Großer Platzbedarf

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: 2F-Spiele
Grafiker: Maura Kalusky
Zubehör:

63 Spielkarten
10 Flipper-Plättchen
1 Wertungsblock für bis zu 100 Partien
1 Poster (=Übersicht der Hindernisse)
Spielanleitung (deutsch, englisch)

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