Auf, auf und davon! Lauft was das Zeug hält, denn ihr wurdet am Tatort eines Verbrechens gesichtet und die Polizei sucht nach euch mit großem Aufgebot, ja sogar ein Helikopter erleuchtet die Stadt bei der Suche nach euch. Nehmt also geschwind eure Beine in die Hand und krallt euch so manches Gadget am Weg, um an einen sicheren Ort zu flüchten. Aber Achtung! Auch der Koordinator der Einsatzkräfte hat den einen oder anderen Trick in seinem Ärmel.

So läuft das Spiel:

Run ist ein asymmetrisches, „hidden movement“-Game für exakt zwei Personen, in dem die beiden Fronten gegeneinander antreten. Eine Seite wird vom Läufer (Runner) repräsentiert, der drei Objekte aufsammeln muss und danach schließlich an einen spezifischen, sicheren Orte zu fliehen versucht; während der Einsatzkoordinator der Exekutive (Dispatch) versucht seine Schritte nachzuverfolgen und den flinken Ganoven dingfest zu machen.

Als Spielfläche dienen hierbei vier doppelseitig bedruckte Felder, jeweils bestehend aus sechs mal sechs Feldern, mit unterschiedlichen Verteilungen von Hindernissen, Gadgets und, und, und… Diese Diversität der Felder bietet für jedes Spiel neue Optionen, so treten neben bewegungseinschränkenden Gebäuden auch Wasser oder Tunnel in das Spielgeschehen ein. Auch eine Art Level-System ist im Spiel integriert, durch welches sich der Gesamtablauf leicht abändert und dadurch jeweils erschwert oder vereinfacht. Aber wie läuft denn nun eine Partie exakt ab?

Keiner der Spieler sieht die Bewegungen des anderen auf den identen, aber separierten Feldern. Der Läufer nutzt ein Tableau mit Pfeilen (Bewegungsrichtungen) um sich auf den Feldern der Stadt hin und her zu bewegen, gibt nach einer Bewegung aber die genutzten Marker an den Einsatzkoordinator weiter. Dieser bewegt sich mit einem Helikopter über das Spielfeld und nutzt jede Runde eine von fünf möglichen Aktionen mit Hilfe derer er den Ganoven aufzufinden und schließlich anzuschießen versucht. Wird der Läufer zwei Mal getroffen, so hat es sich ausgelaufen und das Spiel geht zu Gunsten des Koordinators aus. Umgekehrt gewinnt der Langfinger (oder eher Langfüßler) sobald er drei Gadgets aufsammeln konnte (welche nebenbei auch zusätzliche Bewegungsoptionen ermöglichen) und schließlich sein markiertes Safe-House erreicht. In diesem Sinne: Auf die Plätze. Fertig. Los!

Spieletester

23.04.2024

Fazit

Athletisches Versteckspiel gemütlich am Wohnzimmertisch?:

Willkommen beim Marathon der Extraklasse! Auf dem Weg durch die Stadt, beim Hürdenlauf über mehrere Hindernisse, sowie dem Parkour über Häuserdächer, ja da werden schon so einiges an Erfahrungen gemacht; ein Paar dieser Eindrücke möchten wir hier nun schildern:

Run ist ein sehr kopflastiges Spiel. Gut überlegte Züge und für das Gegenüber verwirrend geplante Routen, legen die Eckpfeiler für eine erfolgreiche Flucht durch die Straßen diverser Städte. Hierbei findet sich bereits eine große Abwechslung im Spiel, da acht unterschiedliche Spielbretter diverse neue Möglichkeiten aber auch Hürden mit sich bringen. Weder negativ noch positiv anzumerken, da es ja eben Teil des Spiels ist, muss man das Gefühl der Eingeschränktheit erwähnen. Speziell als Läufer gehen einem rasch die Bewegungsoptionen aus, vorausschauende Planung, mit möglichen Abweichrouten im Kopf, sind also quasi Pflicht für eine erfolgreiche Flucht! Dennoch fühlen sich die beiden Rollen gut ausbalanciert an, auch wenn mit etwas Pech beziehungsweise Glück (je nach gespielter Fraktion) eine Partie aber bereits nach wenigen Zügen enden kann. Ein Ranglisten-System bietet Boni und Mali im Spielgeschehen, (je nach Rang) sodass selbst in Partien mit sehr erfahrenen Spielern gegen totale Neulinge dennoch die Möglichkeit besteht faire und für beide Parteien spannend verlaufende Runden zu erleben.

Das Gesamtdesign ist sehr schlicht gehalten, aus unserer Sicht aber perfekt, da speziell dies eine gute Übersicht bietet! Lediglich einige kleine Aspekte im Spiel waren uns nicht völlig klar. So gibt es als Beispiel die Möglichkeit zu hinterfragen ob denn der Läufer aktuell in Sichtweite von Zeugen am Spielbrett sei. Beschrieben wird diese Aktion auf Englisch wie folgt: „Scan any place with a witness […].“ Ob „any“ nun als irgendein oder als jeder Zeuge zu interpretieren ist, das geht nicht direkt daraus hervor; speziell da beide Optionen Benefits und Nachteile mit sich bringen. Allgemein aber ist der größte Teil klar und eindeutig.

Kurzgesagt ist Run ein wahrer Selbstläufer! Wer es einmal angespielt hat, der steht vor praktisch nicht enden wollenden Möglichkeiten und Varianten, um das Spielgeschehen auch auf lange Sicht spannend und abwechslungsreich zu gestalten. Dabei ist es ein Spiel, das eher einer Nische zuzuordnen ist und bestimmt nicht jedermanns Sache darstellt. Besonders da es nur für exakt zwei Spieler gestaltet wurde ist es wenig gesellschaftstauglich. Und damit ertönt auch schon der Startschuss in ein Werk der Sonderklasse!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • mehrere, unterschiedliche Spielbretter bieten unterschiedliche Optionen
  • Rang-System bietet gutes Spieler-Balancing
  • passend simples Design - sehr übersichtlich

Minus

  • kann mit etwas Pech/Glück abrupt enden
  • einzelne Inhalte nicht völlig eindeutig
  • nur für exakt 2 Spieler

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 10 bis 30 Minuten
Preis: 38,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Fowers Games
Grafiker: Ryan Goldsberry
Zubehör:

1 Regelheft (20-seitig)

2 Sichtschirme

8 Plan-Karten

1 Beweis-Brett

1 Rang-Brett

1 Läufer-Aktions-Brett

1 geheimer Forschungs-Umschlag

2 Lieferungs-Stifte (wegwischbar)

1 Läufer-Figur

1 Lieferungs-Helikopter-Figur

24 Lieferungs-Anzeige-Würfel

1 Läufer-Status-Plättchen

5 Lieferungs-Plättchen

6 Läufer-Geräte-Marker (schwarz)

11 Läufer-Aktions-Marker (grau)

20 Marker, darunter:

 - 1 Baustelle

 - 1 Donut

 - 2 Straßensperren

 - 2 Bewegungsdetektoren

 - 2 benutzt

 - 4 Polizeiautos

 - 8 Fußspuren

1 Läufer-Erschöpfungs-Karte

10 Rang-Karten

11 Lieferungs-Unterstützungs-Karten

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