Ein Mord ist geschehen! Solch unsagbare Gräueltat muss geahndet werden, glücklicherweise sind die Ermittlungen bereits in vollem Gange. 24 Verdächtige sind im Visier der Ermittlungen, der Mörder muss einer von ihnen sein. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen kann der Schurke dingfest gemacht werden, doch Achtung! Der Zeuge ist in Gefahr! Ohne ihn kann der Fall vermutlich nicht aufgelöst werden. Schafft ihr es diesen Fall zu lösen und den Täter hinter schwedische Gardinen zu stecken?
Ein Mörder versteckt sich unter uns:
Bei Unter Mordverdacht handelt es sich um ein kooperatives Kartenspiel in dem 24 Karten, jede eine Rolle repräsentierend, so gespielt werden müssen, dass eine der Siegbedingungen sich erfüllt. Um gemeinsam zu siegen, muss eine von zwei Situationen eintreffen: entweder wird die Mörder-Karte mithilfe der Detektivinnen-Karte abgelegt oder die Mörder-Karte landet gemeinsam mit der Informanten-Karte in der Hand eines Spielers. Die gemeinsame Niederlage tritt ein falls entweder keine Karte mehr vom Nachziehstapel gezogen werden kann oder die Mörder-Karte gemeinsam mit der Zeugen-Karte in der Hand von jemanden landet. Je mehr Karten im Nachziehstapel selbst übrigbleiben, desto effektiver waren die Ermittlungen, eine Tabelle für diese Auswertung ist dem Regelwerk beiliegend. Essenziell für das Spiel selbst ist zwar eine gute Kommunikation, dennoch darf niemals über die Karten selbst gesprochen werden, es sei denn eine Ausnahme tritt ein, dies ist durch die Butler- und Schwätzer-Karte möglich.
Zu Beginn erhält jeder Spieler geheim zwei Handkarten. Am Zug muss jeder, in der Reihenfolge, eine der beiden ablegen und ihren Effekt ausführen. Am Zug zieht man dann auch eine Karte vom Nachziehstapel auf, solange man weniger als zwei auf der Hand hat. Aber Achtung beim Aufbau, je nach Spieleranzahl werden manche Karten aus dem Spiel entfernt.
Die blau designten Aktionskarten führen üblicherweise dazu, dass Karten aufgedeckt oder getauscht werden, während die rötlichen Anweisungskarten speziellere Effekte mit sich bringen. Zusätzlich ist auch jeder Karte eine Zahl von eins bis 24 zugeordnet, diese findet aber nur in wenigen Fällen eine wirkliche Bedeutung. Allesamt stellen Personen mit Verbindung zum Kriminalgeschehens dar. Schafft ihr es den Mörder unter euch ausfindig und dingfest zu machen? Oder entgleitet er eurer Hand?
Spieletester
Fazit
Verdächtige Geschehnisse:
Unter Mordverdacht spielt sich im Grundkonzept ähnlich wie Love Letter oder ähnliche Abzweiger. Dabei versucht es mit einer großen Variation an Karten und einem kooperativen Konzept frischen Wind in diese klassische Funktionsweise der Karten zu bringen. Leider klappt das nicht wirklich ganz so gut… Besonders lang und kompliziert formulierte Kartentexte erschweren das Spiel erheblich. Allesamt, besonders in den ersten Partien, im Kopf zu behalten ist praktisch unmöglich; erschweren insgesamt dadurch das gesamte Spiel erheblich und bremsen den Spielspaß aus. Es fühlt sich häufig so an, als würde man eine sinnfreie Aktion nach der nächsten durchführen, bis man per Zufall einen Treffer landet. Dennoch sind die individuellen Effekte, dieser sehr diversen Mischung aus Karten, zumindest spannend und auch neuartiger Natur, selbst wenn der Spielablauf sich eben eher weniger spektakulär, um nicht zu sagen gar langweilig, anfühlt.
Ein riesiger Pluspunkt ist auch das sehr kurze Regelwerk. Fast sofort kann das Spiel in Angriff genommen werden, so etwas ist immer gut und ermöglicht auch ein rasches Erklären an neue Teilnehmer. Trotzdem sehr merkwürdig und frustrierend ist die Möglichkeit einer besonders frühen Niederlage, welche theoretisch noch vor dem ersten richtigen Zug stattfinden könnte. Zugegeben, dies wäre schon ein größerer Zufall, doch kann genannte Situation unverhofft, jederzeit, im frühen Verlauf eintreten, was sich dann doch etwas ärgerlich anfühlt.
Um nun das Gesamtbild zu betrachten, versucht Unter Mordverdacht ein althergebrachtes Kartenkonzept neu auszuschmücken und mit einem kooperativen Detektivaspekt darin Abwechslung zu schaffen. So richtig Fuß fasst es dabei aber nicht, da neben komplexen Texten und häufig sich nutzlos anfühlenden Spielzügen der Spaß etwas untergeht. Oft fühlt es sich auch wenig kooperativ an und mehr als würde jeder für sich versuchen den Zielen möglichst nachzueifern. Unter Mordverdacht ist keinesfalls ein generell schlechtes Kartenspiel, das Prinzip selbst ist sogar relativ innovativ! Stimmung kommt dennoch leider wenig auf und auch durch die geringe Kommunikation unter den Spielern wirken die Partien eher fahl. Wer dem Kartenspiel dennoch eine Chance geben möchte, der soll dies auch bitte tun! Aus unserer Sicht ist es eher eine Art Nischenspiel, das vermutlich bei einigen sehr großen Anklang finden kann! Bei uns war dies leider weniger der Fall…
Plus
- kurzes Regelwerk
- viele diverse Karten mit individuellen Effekten
Minus
- recht komplizierte und lange Kartentexte
- wenig spektakulärer Spielablauf
- Niederlage in der ersten Runde möglich
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Details
1 Regelheft (8-seitig)
1 Personenübersicht (6-seitig)
24 Karten; darunter:
- 15 Aktionskarten
- 9 Anweisungskarten
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