5 Minute Mystery

Tick tack, tick tack, tick tack… Die Uhr tickt gegen euch! Ein Diebstahl geschah im Museum des Herrn Walross, es muss einer der 28 anwesenden Gäste gewesen sein, doch nur wer? Schnell müsst ihr euer Equipment herausholen und den hinterlassenen Spuren folgen, um den wahren Schurken dingfest machen zu können. Doch bereits in fünf Minuten werden die Gäste allesamt das Anwesen verlassen und vielleicht verschwindet damit die Chance den Übeltäter zu schnappen auf ewig. Also ihr Hobbydetektive, ran an die Lupen! Fertig? Los!

Ermittlungen in Höchstgeschwindigkeit:

5 Minute Mystery ist ein Werk, in welchem die Spieler gemeinsam einen Verdächtigen schnappen müssen, bevor die Zeit abgelaufen ist. Um hierbei erfolgreich zu sein gilt es Hinweise zu sammeln, die Gäste gründlich zu begutachten und den Tatort auf den Kopf zu stellen. Hilfestellung zum Erhalt diverser Hinweise bringt der Kodex, eine Art Kryptex mit fünf Reihen und jeweils fünf ähnlichen Symbolen in jeder. Während die Zeit läuft, muss einer der Ermittler den Tatort, dargestellt von einer der Szenenkarten, begutachten und die darauf versteckten Symbole erkennen. Diese gibt er verbal an den Spieler mit dem Kodex weiter, der stellt dann die benannten Symbole ein und vergleicht schlussendlich das Ergebnis mit der Lösung. Korrekt? Dann dürft ihr einen Hinweis eurer Wahl ziehen! Falsch? Pech gehabt, ein neuer Spieler übernimmt den Kodex und auch eine neue Szenenkarte wird abgehandelt. Lösen dürft ihr natürlich jederzeit, doch versagt ihr hierbei, so verliert ihr alle gemeinsam die Partie.

16 unterschiedliche Fallakten, in drei Schwierigkeitsklassen, definieren jeweils einen Fall, darauf der Aufbau, das Ziel, diverse Änderungen und das Zeitlimit. Man könnte meinen in 5 Minute Mystery benötigt jedes Szenario exakt fünf Minuten, dem ist aber nicht ganz so, doch allesamt unter zehn Minuten. Für jeden Fall wird ein (eventuell auch mal mehr als ein) Übeltäter zufällig gezogen und alle Verdächtigenkarten ausgeteilt. Auf diesen abgebildet zeigen sich unterschiedliche Tiere mit variierenden Merkmalen, so tragen manche ein Monokel, andere eine Zeitung bei sich und wieder andere halten Regenschirme. Auch die Tiergattung kann ein Hinweis auf den Täter sein: haariger, schuppiger oder doch ein Federn tragenden Dieb? Je eines dieser Merkmale ist auf Hinweiskärtchen abgebildet, zusammen mit einem einzigartigen Farbcode, von denen auch vier am zufällig gewählten Übeltäterplättchen abgebildet sind. Passen die Codes zusammen so wisst ihr nun, dass euer Täter dieses Merkmal aufweist beziehungsweise nicht aufweist, falls der Code nicht ident ist. So oder so, sortiert die Verdächtigenkarten auf eurer Hand aus aber macht schnell, denn die Zeit läuft immer noch gegen euch.

Egal ob mit klassischer Stopp-, Eieruhr oder der zugehörigen App, Möglichkeiten den Zeitverlauf zu erfassen gibt es vielerlei. Wer sich jedoch für die letzte Option entscheidet, erhält auch eine kurze Narration hinzu und verbale Hinweise auf verstrichene Minuten von Herrn Walross höchst persönlich. Folgt den Spuren, kombiniert die Hinweise und macht die diebische Elster dingfest! Die Zeit läuft…

Spieletester

21.10.2023

Fazit

Resultat der Ermittlungen:

Nachdem nun einige Fakten zusammengetragen wurden, ist es nun an der Zeit das Gesamtbild zu betrachten. Besonders gut an 5 Minute Mystery empfanden wir die gut abschätzbare Zeit jedes Falls, da der Aufbau praktisch kaum eine in Anspruch nimmt und der Rest vorgegeben ist, es kann also wirklich jederzeit zwischendurch gespielt werden, selbst wenn nur wirklich wenig Zeit ist. Üblicherweise will man es jedoch selten bei nur einer Partie belassen! Mit einem einfachen Konzept und wenigen Regeln bietet es sich auch für neue Spieler an, welche somit rasend schnell dem Geschehen eingegliedert werden können. Zu mehrt betrachten wir den Ablauf jedoch, besonders bei einem Spiel mit vier Spielern aber auch mit Dreien, eher kritisch! Da praktisch nur zwei Spieler aktiv sind (einer durchsucht die Szenarienkarte und der andere stellt den Kodex ein) bleibt für die übrigen zwei nicht viel zu tun als maximal ihre Verdächtigen auszusortieren und sich Gedanken über den besten nächsten Hinweis zu machen. Bei schwierigeren Aufgaben kann dies jedoch sehr praktisch sein, quasi eine kurze Auszeit zu haben, denn glaubt uns, ein Zuckerschlecken sind die meisten Szenarien bei weitem nicht! Demnach sind parallel verlaufende Überlegungen im Spiel manchmal ein wichtiger Schlüssel zum Sieg, wobei echt Laune aufkommt! Ab und an muss man sich einfach auf die Gedankengänge seiner Kompagnons verlassen, da keine Zeit für einen tieferen Diskurs bleibt und damit das auch wirklich klappt ist gute Kommunikation am Tisch unabdingbar. Nebenbei ist es jedoch auch solo spielbar, aber mal ehrlich, mit Freunden ist der Spaß natürlich weit größer!

Und da nun ja bereits der Begriff der Szenenkarten gefallen ist, von diesen könnte das Spiel doch etwas mehr vertragen. Mit vier bis fünf Spielen seid ihr bereits schon einmal durch die Hälfte des Stapels durch, einfach etwas wenige… Zusätzlich wiederholen sich die darauf gezeigten Motive, jedoch mit anders verteilten Symbolen, sodass ein Merken der spezifischen Lösungen quasi ausgeschlossen ist. Bezüglich der geringen Menge an Karten kann eine Erweiterung vermeintlich aushelfen.

Auch wenn das gesamte Werk eher nach einer Art Escape Room mit Wimmelbildmechanik klingt, ist die Story der einzelnen Fälle kaum relevant und auch sonst stützt es sich lediglich auf eine einzige Spielmechanik. Auf Dauer fühlt sich dies auch wirklich wenig abwechslungsreich an, dennoch bleiben einzelne Varianten wirkliche Herausforderungen und sind nicht immer einfach zu lösen. Die zufällige Wahl eines Übeltäters und das Aufklärungssystem selbst sind wirklich tolle Konzepte und ermöglichen es weiters jeden Fall endlos oft zu wiederholen, ohne dabei durch deren Kenntnis einen Vorteil zu erhalten.

Das Mysterium um 5 Minute Mystery nun halbwegs aufgelöst, zeigt sich das Spiel als recht einfaches, schnelles, wimmelbildartiges Werk, das nebenbei noch einen dezenten Fokus auf Teamkommunikation setzt. Auch wenn der gesamte Aufbau des Spielkonzepts interessant und wiederspielbar gestaltet ist, empfinden wir die geringe Menge an Szenenkarten und den, trotz Fallkarten, wenig bis kaum abwechslungsreichen Ablauf etwas schade. Doch keine Zeit sich über solche Kleinigkeiten zu ärgern! Es gibt noch viel Arbeit zu tun und so wenig Zeit… Hopp, hopp; es gilt einen neuen Fall zu lösen!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Zeit gut abschätzbar & generell kurz - perfekt für zwischendurch
  • einfaches Konzept mit wenigen Regeln
  • Kommunikation am Tisch ist wichtig
  • Solo-Variante vorhanden
  • wiederholt spielbare Fälle

Minus

  • zu mehrt bleiben manche Spieler abseits des Geschehens
  • recht wenige Szenenkarten
  • wenig abwechslungsreich

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 22,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Game Factory
Autor: Connor Reid
Zubehör:

1 Regelheft (6-seitig)

1 Kodex

4 Übersichtskarten

16 Fallakten (darunter: 5 einfacher, 7 mittlerer & 4 hoher Schwierigkeit)

28 Verdächtigenkarten

32 Szenenkarten

16 Hinweis-Plättchen (darunter je 4 pro Farbe/Hinweistyp)

28 Übeltäter-Plättchen

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