Drei Kapitel
Der Jagdunfall, aus der Unsolved-Reihe, ist nicht nur ein Spiel, sondern drei Spiele. Besser gesagt sind es drei Kapitel, die es einzeln zu lösen gilt. Anders gesagt: Man kann das Spiel dreimal spielen, ehe man alle Lösungen kennt. Wie bei Krimis üblich, stellen sich die Fragen: Wer war's? Warum? Was war die Tatwaffe? Und um bei der finalen Punktevergabe das Raten auszuknocken, soll man auch sagen, welche Hinweise auf die (hoffentlich) korrekte Fährte geführt haben.
Anders als andere
Oft kommen bei Krimis einige Texte auf die Ermittler zu, die es zu verlesen gilt. Nicht so bei Unsolved! Hier gibt es ausschließlich Bildkarten zu betrachten. Niemand geringerer als Michael Menzel zeichnet für die Illustrationen verantwortlich. 30 Karten bilden das Basisset, weitere sechs Karten werden pro Kapitel hinzugefügt (bzw. werden nach Abschluss wieder welche entnommen). Das Kartendeck wird gemischt, an jeden Spieler wird eine Karte verteilt. Die sieht man sich an, notiert sich gegebenenfalls etwas, gibt die Karte nach links weiter. Haben alle die Karten gesehen, werden sie abgelegt und neue Karten verteilt. Dies wiederholt sich solange, bis das Deck aufgebraucht ist. Nun müssen die oben genannten Fragen beantwortet werden. Je mehr richtige Antworten, desto erfolgreicher war man.
Spieletester
Fazit
Ich habe mittlerweile einige solcher Krimispiele spielen dürfen. Immer wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass es Doppeldeutigkeiten gibt. Da werden Begebenheiten dargestellt, die auch ganz anders erklärt werden können. Aber nein, das ist DER Hinweis, an dem sich der ganze Fall aufhängt! Besonders krass ist mir da ein Spiel im Gedächtnis, wo es sinngemäß hieß "Die Lücke in der Hecke war gerade breit genug, dass zwei Personen nebeneinander durchpassten". Ja Herrschaftsseiten! Wie breit die Lücke ist, ist doch egal, die können auch hintereinander durchgehen. Und wenn es ganz schmal ist, dann seitlich gehend nebeneinander... Darum hatte ich hier ein Déjà-vu, als ich auf einer Karte etwas entdeckte. "Das soll sicher ein Hinweis sein, dass wir hier den/die TäterIn sehen, auch wenn es diverse Gründe für das geben kann, was wir sehen" habe ich gesagt. Und ich sollte Recht behalten.
Im Prinzip gefiel mir das Prinzip der reinen Beobachtung gut, aber bei einigen Karten und -details haben wir nicht überzuckert, was sie uns sagen wollen. Die Lösung bringt teilweise Licht ins Dunkel, vereinzelt scheinen die Schlüsse jedoch weit hergeholt. Letzterer Umstand schmälert den Gesamteindruck.
Plus
- man muss keine Texte lesen
- dreimal spielbar
- unversehrt weitergebbar an andere Spielwütige
Minus
- der erste Fall läuft holprig
- die notwendigen Schlüsse scheinen teils weit hergeholt
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Details
1 Abdeckkarte
1 Stopkarte
45 Bildkarten
3 Kapitelkarten
3 Umschläge mit Lösungsblättern
Statistik
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