Fasanerie

Im Auftrag eurer reichen Herrschaften macht ihr euch auf die Suche nach edlen Fasanen für die eigene Zucht. Entlang einer Allee könnt ihr wertvolle Exemplare bekommen, solltet aber unliebsame liegen zu lassen.

Wir haben es hier mit einem Kartenspiel zu tun, bei dem zwölf Tiersorten zur Verfügung stehen. Der Einfachheit halber hat Autor Friedemann Friese auch Gegenstände wie Falle oder Spiegel so bezeichnet. Pro Partie kommen dann sechs verschiedene "Tiersorten" zum Einsatz, die alle unterschiedliche Effekte für die Endwertung haben. Auch sind nicht alle tatsächlich Fasane, lediglich sechs Arten wie Goldfasan, Schillerfasan oder Glanzfasan tragen tatsächlich den Begriff im Namen. Ebenfalls zu den Hühnervögeln gehört aber auch der radschlagende Pfau mit seinem bunten Augenfedern. 

Vorbereitung und Ablauf

Von dem gemischten Kartenstapel werden zu Spielbeginn die sechs obersten Karten entfernt, dann werden fünf aufgedeckt und hintereinander in einer Allee ausgelegt. Man sollte etwas Platz haben, denn die Allee verlängert sich stetig. Der Starter, oder im weiteren Verlauf immer der hinten liegende, bewegt seine Holzscheibe beliebig nach vorne. Die Karte seines Startpunktes - sofern er alleine dort drauf liegt - und alle dahinter liegenden sammelt er nun ein und legt sie verdeckt vor sich ab. Sollte er danach immer noch an hinterster Stelle liegen, ist er erneut am Zug. Liegt er stattdessen mit seinem Marker vorne, muss er so viele Karten vom Nachziehstapel offen in die Reihe vor seine Holzscheibe legen, bis dort wieder fünf Karten ausliegen. Dann ist der hinter ihm liegende Spieler am Zug.

Die Fasanensammelei endet, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Dann darf ein Sammler die Allee auch verlassen. Haben dies beide getan, wird die eigene Sammlung gewertet. Jede Kartenart hat verschiedene Effekte, um Punkte auszuschütten oder zu verlieren. Bei einigen Karten ist auch deren Anzahl entscheidend. Fasanenfurze bringen grundsätzlich Minus-, Goldfasane Pluspunkte. Wer Königsfasane sammelt, geht erst ab drei Exemplaren ins Plus. Und Schillerfasane sind nur als Paare Punktelieferanten, jeder Einzelgänger kostet. Ein einzelner Pfau kostet zehn Punkte, ab zwei Exemplaren sind sie jeweils zwei Pluspunkte wert.

Das Ende der Fasanensuche

Liegen in der Allee alle Karten aus und der Nachziehstapel ist aufgebraucht, darf man die Sammelei für sich selber als beendet erklären. Sobald dies auch der Gegenspieler macht, werden die gesammelten Karten gewertet. Wer die meisten Punkte zusammenbekommt, gewinnt Fasanerie. Einen Gleichstand entscheidet für sich, wer die Allee zuerst verlassen hat.

Spieletester

Fazit

Da wir bei Fasanerie aus zwölf verschiedenen Kartensets immer nur sechs aussuchen, kommt man mittels Kombinatorik auf 924 verschiedene Zusammenstellungen für eine Partei. Das scheint auf den ersten Blick eine wahnsinnig hohe Variabilität zu sein, fühlt sich im eigentlichen Spiel aber tatsächlich nicht so an. Die taktischen Möglichkeiten sind durch die Bewegung des eigenen Markers begrenzt, je nach dem wo er letztlich platziert wird.

Auch interessant, was hier alles als Tiere bezeichnet wird. Fasanenfurz, Nest, Spiegel oder Falle werden wie Tiere behandelt. Ist nur eine Randnotiz, sollte aber erwähnt werden. Dem Spiel selber tut dies keinen Abbruch, denn es ist rund, kommt ohne Ecken und Kanten daher, spielt sich schnell herunter und hat oft überraschende Endergebnisse. Für einen langen Spieleabend kann es nicht herhalten, hat aber als Starter oder Absacker durchaus seine Daseinsberechtigung. Wer allerdings mit mehr als zwei Spielenden Spaß haben möchte, muss eine zweite Schachtel dazunehmen, was ab drei dann auch deutlich mehr Vergnügen bereitet.

Etwas nervig ist die Tatsache, dass man ständig bei den gesammelten Karten nachschaut, um für die Punktewertung keine böse Überraschung zu erleben. Trotzdem wird man immer wieder gezwungen, nicht gewollte Fasane in seine Sammlung aufzunehmen. Da hilft nur Augen zu und durch. Am Ende wird´s sich schon ausgehen - oder auch nicht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • viele Kombinationen möglich
  • wunderschön gezeichnete Karten
  • ruckzuck erklärt

Minus

  • ab drei Personen werden zwei Spiele benötigt
  • begrenzte taktische Möglichkeiten

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 7,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: 2F-Spiele
Grafiker: Harald Lieske
Genre: Karten
Zubehör:

72 Tierkarten
6 Angestelltenkarten
2 Holzscheiben
1 Aufkleberbogen
1 Spielanleitung

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