Cascadia (dt. Kaskadien) gibt es wirklich.
Es bezeichnet eine Region im Pazifischen Nordwesten Nordamerikas, die durch die Kaskadenkette von den umliegenden trockeneren Klimaregionen abgegrenzt wird.
Dort leben Füchse, Bären, Lachse, Bussarde und Hirsche.
Wir sind Ranger, die ihr kleines Stück Kaskadien - ausgehend von einem Startplättchen aus drei zusammenhängenden Hex-Feldern - stets erweitern und tierisch bevölkern.
Wir haben einen Plan.
Dieser wird durch fünf Wertungskarten, je eine pro Tierart, quasi vorgegeben.
Beispiele dafür sind:
- Bären bringen Punkte in kleinen Gruppen.
- Bussarde nur alleine ohne Bussard herum.
- Fische wollen in einer langen Kette angeordnet sein.
- Füchse fühlen sich paarweise, umgeben von anderen Tierpaaren, besonders wohl.
- Hirschgruppen sollen kreisförmig sein.
Vier Vorgaben pro Tierart
Weil in jeder Partie zufällig eine von vier Wertungskarten pro Tierart gezogen wird, gestalten sich die Vorgaben immer wieder anders. Die Zielerreichungsprämien variieren von Spiel zu Spiel. Das ändert am Ablauf nichts, aber gefühlt macht es doch den kleinen Unterschied zwischen "ist eh jede Partie gleich" und "da muss ich auf andere Dinge achten" aus.
Es gibt noch eine zweite Ebene, auf die zu achten ist.
Das sind große, zusammenhängene Gebiete der fünf Landschaftsarten.
Gebirge, Wald, Prärie, Fluss und Feuchtgebiete gilt es zu großen Fleckerl des kaskadischen Fleckerlteppichs zu gestalten. Jeder Spieler bekommt Punkte für das größte Gebiet jeder Landschaftsart in seiner Auslage. Die größten dieser Gebiete werden noch zusätzlich mit Bonuspunkten belohnt.
Klar ist nun, wofür es Punkte gibt.
Klar ist noch nicht, wie wir spielen.
Landschaftsplättchen plus Tierplättchen = ein Set
Vor dem Spielzug kontrolliert man die allgemeine Auslage von vier Sets auf mögliche Überbevölkerung.
Sind alle vier Tiere gleich, werden sie gegen vier andere Tierplättchen ausgetauscht.
Sind drei Tiere gleich, darf der aktive Spieler diese austauschen.
Im Spielzug nimmt man dann eines der Sets aus der allgemeinen Auslage. Mit dem Landschaftsplättchen erweitert man die persönliche Wildnis, nur das Anlegen Kante an Kante wird verlangt, das Tierplättchen legt man sofort auf ein Landschaftsplättchen mit passendem Tiersymbol. Jedes Landschaftsplättchen kann nur ein Tier beherbergen.
Will oder kann man das Tierplättchen nicht legen, wandert es zurück in den Beutel (nein, Känguruhs spielen nicht mit!) und die Auslage wird für den nächsten Spieler aufgefüllt.
Siedelt man ein Tier auf einem Plättchen mit Zapfensymbol an, bekommt man einen Bonus-Zapfen. Zapfen erlauben die Umgehung der Regel "Nimm ein Set". Gegen Abgabe eines Douglasienzapfens darf man ein Hex-Plättchen mit einem der vier Tiere kombinieren, nehmen und in die Wildnis integrieren. Andererseits bringt jeder Zapfen einen Siegpunkt.
20 Züge für die Landschaftsgestaltung
In jeder Besetzung haben die Spieler genau 20 Züge.
Die Landschaftsplättchen kommen immer abgezählt ins Spiel. 43, 63 oder 83 für zwei, drei oder vier Spieler.
Das bedeutet auch, dass mit einer fixen Spieldauer von rund 20 Minuten pro Spieler zu rechnen ist.
Die anschließende Wertung empfinden manche komplizierter als das Spiel.
Zuerst bringen die Wertungskarten Punkte für die Befriedigung tierischer Vorgaben.
Danach wertet jeder für sich die größte zusammenhängende Landschaft jedes Typs.
Anschließend gibt es Bonuspunkte für die absolut größten Landschaften jedes Typs.
Jeder übrig gebliebene Zapfen steuert einen Punkt bei.
Die größte Summe bestimmt den Sieger.
Der Wertungsblock hilft ein wenig, es hätte ihn aber nicht gebraucht.
Spieletester
Fazit
Cascadia ist ein Familienspiel reinsten Wassers.
Ein Plättchen und ein Tier nehmen, anlegen, fertig.
Es ist gut dokumentiert, welches Tier wo angesiedelt werden darf.
Die Funktion der Zapfen ist leicht verständlich.
Einzig die Wertung ist nicht trivial, aber durchaus auch von der spielenden Familie zu bewältigen. Für diese Spielerschicht ist wohl auch der Wertungsblock beigelegt.
Die zweischichtige und zweischneidige Wertung auf zwei Ebenen - Geländegröße und Tierwunscherfüllung - stellt auch den strategisch denkenden Spieler vor interessante Entscheidungen.
Welches Set nehmen?
Wohin die Landschaft legen?
Wohin das Tier?
Der richtige Zeitpunkt für den Einsatz eines Zapfens ist ebenso kein Selbstläufer.
Alles in allem macht Cascadia sehr viel richtig und es ist zu vermuten, dass es im Lauf des Jahres 2022 auf der einen oder anderen Prämierungsliste auftauchen wird.
Plus
- alles bestens geregelt
- sehr klarer, familientauglicher Ablauf
- schönes Material, hübsche Holzplättchen
- stimmige Tiere, die wirklich in Cascadia leben
- Varianten im Regelheft, auch Solo spielbar
Minus
- das Zapfensymbol auf den Plättchen ist zu klein
- die Wertung ist etwas mühevoll
- Lachse können auch in der Prärie leben
- planen erst nach dem Auffüllen der Auslage möglich, das verzögert ein wenig
- letzte Züge können zur Rechnerei ausarten
Besucherkommentare
Ich kann den Hype um das Spiel ja überhaupt nicht nachvollziehen! Das Spiel ist überhaupt nicht gut! 1. Es gibt nahezu 0 Konkurrenz jeder spielt für sich. Dadurch langweilt man sich wenn man nicht dran ist. Die einzige Mechanik ist die das man schauen muss bei den Landschaften vorne zu sein. Und möglicherweise das man dem nächsten Spieler versucht was weg zu nehmen. Das ist zu wenig. 2. Die Punkte sind viel zu Kryptisch. Wenn man nicht ständig nachrechnet hat man während des Spiels keinen Schimmer wer vorne ist. Dadurch fehlt auch die Spannung. Das ist sehr schlechtes Game Design! Ich verstehe nicht wie die Kritiker das nicht gesehen haben. Spiel des Jahres ist lächerlich! Da haben sich die Kritiker von der Grafik blenden lassen...
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Details
5 Start-Landschaften
85 Wildnisplättchen
100 Tiere in Form bedruckter Holzscheiben
1 Stoffbeutel
1 Wertungsblock
Spielanleitung
Statistik
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