LESEN
Die Kriminalstory wird auf 7 Seiten im mitgelieferten Krimi-Heft (im Format 18x18cm, also ungefähr so breit, aber nur halb so hoch wie eine DIN-A4-Seite) erzählt. Weitere 2 ½ Seiten umfasst die Lösung, welche gleichzeitig als Epilog dient und erst gelesen werden soll, wenn die Spieler den Mörder identifiziert haben.
Anschließend geht es an das Herzstück des Spiels: Dem 1000 Teile starken Puzzle, welches die Spieler ohne Vorlage (es ist nicht das Motiv auf der Verpackung) zusammenbauen müssen, um den entscheidenden Hinweis auf den Mörder zu finden. Das Puzzle hat meine Frau und mich zusammen knapp 8 Stunden beschäftigt, wobei wir definitiv keine Puzzleexperten sind. Trotzdem ist dies definitiv nichts für einen einzigen Spielabend.
Die Puzzleteile sind aus einem soliden Material. Für uns eher ungewohnt war die Stanzung. So schließt nicht jedes Puzzleteil mit genau einem anderen Teil, sondern meistens mit zwei anderen Puzzleteilen ab. Für uns war dies zunächst gewöhnungsbedürftig.
LÖSEN
Hierzu gibt es keine separaten Rätsel oder Detektiv-Einlagen wie z.B. in einem Exit-Room. Die Spieler müssen "lediglich" der Geschichte aufmerksam zuhören (welche in ca. 20 Minuten gelesen ist) und mithilfe des Puzzles die notwendigen Schlüsse ziehen.
Spieletester
Fazit
Zunächst mal das spoilerfreie Fazit:
Das "Lesen" wird einem nicht unbedingt leicht gemacht, da es in dem gesamten Text keinen einzigen Absatz gibt. Lediglich ein paar Zeilenumbrüche erleichtern das Lesen. Die Story selbst ist nett und solide, mehr aber auch nicht. Spannung oder überraschende Wendungen sollte man nicht erwarten.
Das Puzzeln dürfte als das Hauptaugenmerk des Spiels anzusehen sein. 1000 Teile ohne Vorlage sind auf jeden Fall eine Hausnummer. Leider gibt es immer wieder größere Stellen, die einfach nur "braun" sind – hier ist viel Ausprobieren und Fluchen angesagt... zudem ist das Bild eher verschwommen. Aus einer gewissen Distanz schaut es gut aus, aber im Nahbereich, den wir ja während des Puzzelns einnehmen, wirkt es irgendwie "unschön hochskaliert".
Spoilerwarnung! Nachfolgend gehe ich auf ein paar Details ein, die die Spielerfahrung beeinflussen können!
Irgendwelche versteckten Details, welche den Kriminalfall in eine neue Richtung bringen, suchen wir im Übrigen vergebens im fertigen Bild. Vielmehr wird hier nur eine Szenarie auf der Yacht in Bildform wiedergegeben...
... welche unsere Vermutung bzgl. des Mörders aus der Kriminalstory lediglich verstärkt. Es gibt hier keine Überraschung... das heißt, wir hätten das ganze Puzzle nicht gebraucht, um den Mörder zu ermitteln.
Das ist natürlich – gerade hinsichtlich der aufgebrachten Zeit – "eher unbefriedigend."
Bleibt die Frage, welche Zielgruppe angesprochen werden soll:
Begeisterte Krimifans dürften von der Story enttäuscht sein.
Passionierte Puzzler brauchen eigentlich den Kriminalfall "außenrum" nicht – für diese könnte der Krimi im Spiel lediglich eine nette Dreingabe sein. Hier mangelt es aber schon sehr an der Qualität des Puzzles.
Und angehenden Detektive dürfte das Lösen des "Falles" weder Probleme noch Spaß bereiten.
Spoilerende
Schlussendlich sollte man genau wissen, was man von diesem Spiel erwartet und auch erwarten kann:
Zum herausfordernden Puzzlen (da ohne Vorlage) kann Tod bei den Pyramiden durchaus herhalten, jedoch gibt es hierfür sicher qualitativ hochwertigere Puzzles.
Als Krimi oder Detektivspiel versagt es meiner Meinung nach. Gerade im Hinblick auf das empfohlene Alter 15+, erscheint mir das "Rätseln" als zu leicht.
Als Krimispiel daher eher 3 Punkte, als Puzzlespiel für Fans vielleicht sogar eine 7. Aber als "mysteriöses Krimi-Puzzle", was es gerne wäre, kommt das Spiel nicht über 5 Punkte hinaus.
Plus
- für Puzzle-Liebhaber eine schöne Herausforderung
- Krimigeschichte "nett"...
Minus
- ... aber auch vollkommen belanglos
- Puzzle für Ungeübte sehr schwer
- Puzzlebild verschwommen
- das Lösen des Kriminalfalls stellt überhaupt keine Herausforderung dar
- Schriftbild
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Details
1000 Teile Puzzle
10 seitige Krimi-Kurzgeschichte
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