Spirit Island: Ast und Tatze

Egal, was die Geister versuchen, die Invasoren dringen weiter vor. Ein letzter Ausweg bleibt den Geistern: Sie suchen nach neuen Verbündeten - und werden auf der Insel selbst fündig.

Worum geht’s eigentlich?

Auch in der ersten Erweiterung zum Spielehit Spirit Island bekämpfen wir als Naturgeister die eindringenden Invasoren. Dieses Mal werden wir von den auf der Insel lebenden Wildtieren, undurchdringbarer Wildnis und Seuchen unterstützt. Außerdem können wir Streit unter den Invasoren schüren, was ihre Kampfkraft empfindlich schwächt.

Und wie spielt es sich?

Genauso herrlich wie das Grundspiel, nur noch besser! Zunächst Mal: Mehr Geister, mehr Fähigkeiten, mehr Abwechslung! Aber es kommen noch komplett neue Spielelemente hinzu. Wilde Bestien, welche die Invasoren attackieren können, Wildnis, die ein Erkunden unmöglich macht, Seuchen, welche die Baufortschritte hemmen und schließlich Streit, der die Invasoren im Kampf beeinträchtigt. 

Auch hier gilt: Es wird komplexer, aber wie schon im Grundspiel nicht komplizierter. Wir haben als Geister nun nur noch mehr Möglichkeiten, uns der Invasoren zu erwehren. Das ist auch auf Grund der neuen Phase "Zufallsereignis" dringend notwendig. Ja, richtig gelesen. Vor der eigentlichen Invasorenphase wird nun noch eine Zufallskarte gezogen. Diese ist tendenziell eher schlecht (bis hin zu desaströs) für die Geister, wenn sie z. B. die Kampfstärke aller Dörfer für diese Runde um 1 erhöht und dadurch unsere ausgeklügelte Verteidigung nicht standhält. Gleichzeitig lassen die Ereigniskarten auch gern mal die wilden Bestien angreifen, was eine ungeplante Hilfestellung darstellt. 

Fakt ist aber: Spirit Island kam bislang ohne beziehungsweise mit wenigen Zufallselementen aus, was eines seiner Alleinstellungsmerkmale war. Dass diese Erweiterung jetzt mit dem Grundkonzept der Planbarkeit bricht, wird nicht unbedingt bei jedem Fan des Grundspiels auf Gegenliebe stoßen. 


Endlich mehr Varianten der verödeten Insel

Einer der wenigen Kritikpunkte im Hauptspiel war ja, dass es nur zwei Arten der verödeten Insel gibt, welche beide das Endspiel schwieriger machten, aber sehr vorhersehbar waren. Jetzt gibt es hier endlich wesentlich mehr Varianz! Zum Beispiel gibt es jetzt auch den Zustand der "noch blühenden Insel", was den Invasoren einen einmaligen (extremen) Bonus gewährt, aber uns noch ein bisschen Aufschub gewährt, bevor die Insel komplett verödet. Sehr schön!

Spieletester

27.10.2021

Fazit

Ein tolles Spiel wird noch weiter verbessert! Die neuen Elemente fügen sich organisch und intuitiv in das Gesamtkonzept ein.

Die "mehr Möglichkeiten" in Form von "Streit", "Tieren", "Natur" und "Seuche" spielen sich einfach nochmal so herrlich vielfältig, ohne dabei übermächtig zu sein oder alte Taktiken obsolet zu machen. Aber wir Spieler:innen können uns einfach als Geister noch mehr austoben und den Invasoren zeigen, dass sie sich mit uns besser nicht angelegt hätten! 

Und auch wenn ich am Anfang sehr skeptisch war, was die Ereigniskarten angeht, so spielen wir nun doch ausschließlich mit diesen. So gravierend sind die Zufallselemente auch nicht und unterm Strich sind die Ereigniskarten in den wenigsten Fällen wirklich störend, geschweige denn spielentscheidend. Außerdem passen sie thematisch durchaus zum Spielkonzept. Wir sind nun mal "nur" Naturgeister und keine allmächtigen Götter. Somit haben wir keinen direkten Einfluss auf das Verhalten der Invasoren oder Dahan, sondern müssen auf deren Entscheidungen reagieren.

Für diejenigen, die aber partout keine weiteren Zufallselemente in das Spiel einbringen wollen, bietet die Anleitung eine sehr faire Alternative, welche auf die Ereignisse verzichtet, ohne die wilden Bestien zu sehr zu schwächen.

Wer übrigens noch mehr von Spirit Island will, sollte sich auch die zweite, wesentlich größere Erweiterung Zerklüftete Erde anschauen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Mehr Spirit Island!
  • weitere Optionen durch wilde Bestien, Wildnis, Seuche und Streit
  • zwei neue Geister
  • Ereigniskarten erzeugen Zufallselemente
  • Spielvariante ohne Ereigniskarten für überzeugte Allesplaner:innen
  • neue Ödniskarten

Minus

  • Ereigniskarten für einige Fans ggf. zu weit vom Grundkonzept entfernt

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 60 bis 120 Minuten
Preis: 24,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Pegasus Spiele
Autor: R. Eric Reuss
Zubehör:

2 neue Geister
1 neue Nationen
4 weitere Szenarienkarten
Über 100 neue Marker
60 neue Fähigkeitskarten
7 weitere Ödniskarten
25 Ereigniskarten
1 Anleitung

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