Die Zahlen kannst Du schon? Dann ran an die Buchstaben! Tiptoi hilft Dir dabei, in gewohnt umfassender und unterhaltsamer Weise.
Kaum ein Spiel oder System ist besser geeignet, beim Lernen zu unterstützen, als tiptoi. Und das beweist auch die Schatzsuche in der Buchstaben-Burg.
Aufmachung und Spielgeschichte
Das Spiel besteht aus einem zweiteiligen Spielplan, der in Puzzle-Manier zusammengebaut wird, einer Steuerkarte und 30 Plättchen, die die Türen zu den Zimmern der Tiere darstellen, welche entlang der Gänge der Burg liegen.
Quassel das Burggespenst leitet die Spieler durch das Abenteuer, dem Drachen seinen Schatz abzuluchsen. Der Drache selbst hat zwar drei Köpfe, ist aber ein ganz niedlicher und freundlicher Geselle. Denn wenn die Spieler erraten, welcher der zur Auswahl stehenden 12 Edelsteine sein Lieblingsstein ist, und dann auch noch eines seiner insgesamt 12 Rätsel lösen, rückt er den Schatz, tief beeindruckt von den Spieler:innen, gerne freiwillig heraus.
Entdecken und der Spielablauf
Wie bei Tiptoi gewohnt kann über die Steuerleiste, diesmal auf der Tafel mit Quassel und dem Drachen angebracht, gewählt werden, was man tun möchte. Erkunden, Lieder hören oder Spielen.
Vor allem das Erkunden ist in diesem Spiel sehr liebreizend ausgeführt. Die Spieler hören nicht nur die Geräusche, die die 30 Tiere machen, erfahren etwas über die jeweiligen Tiere oder hören bei manchen der Säuger ein Lied über dieses Geschöpf. Nein, auch der Weg, die Gänge und Gegenstände der Burg sind voll gespickt mit Geschichten, Witzen und sonstigem Geplapper, was das Entdecken sehr kurzweilig und unterhaltsam macht.
Hat man erstmal alles erkundet, kann das spiel auch schon losgehen. Die bis zu vier Spieler:innen können sich zwischen einem schweren und einem leichten Spiel entscheiden. Außerdem kann das Spiel lange moderiert und erklärt werden, oder Quassel führt mit wenigen Kommentaren schnell durch das Spiel. Dass es diese Auswahl gibt ist eine wahre Wohltat zu Gunsten des Wiederspielreizes. Wir haben bei einigen Spielen schon verzweifelt das Handtuch geworfen, weil immer die gleichen, langen Erklärungen angehört werden mussten. Hier nicht! Ratz fatz jagen die Spieler:innen mit Quassel durch die Burg und sammeln Hinweise auf den Lieblingsedelstein des Drachen. Dazu besuchen sie die hier lebenden Tiere: Sie wohnen in den einzelnen Räumen der Burg, gemeinsam mit ihren zughörigen Anfangsbuchstaben. Von A wie Ameise über Z wie Zebra bis hin zu Sch wie Schaf.
Doch was macht den Unterschied zwischen „einfach“ und „schwierig“? Beim einfachen Spiel werden die Räume mit jener Seite der Türe verschlossen, auf der die Tiere abgebildet sind. Quassel möchte dann, dass beispielsweise das „Tier mit B“ besucht wird. Nun schiebt der Spieler die Tür des Bären auf und erhält von ihm einen Tipp. Da das Aufschieben der Tür mit dem Tiptoi erfolgt, macht sie sogar ein quietschendes Geräusch. Gemeinsam mit der Schiebebewegung schafft das Atmosphäre und man fühlt sich wie in einem echten Schloss.
Beim schweren Spiel werden die Tür-Plättchen umgedreht. Nun stehen die Buchstaben auf der Tür, und kein Tier ist zu sehen. Will Quassel also jetzt den Bären besuchen, müssen die Spieler:Innen das Plättchen mit dem B erkennen.
So sammeln sich die kleinen Abenteurer Hinweis für Hinweis durch das Spiel und erfahren, dass der Lieblingsedelstein beispielsweise nicht rund ist. Und nicht blau. Und schon gar nicht rot. Haben sie ausreichend Hinweise auf den Edelstein, besuchen Sie den Drachen und verraten ihm seinen Lieblingsklunker. Doch noch will der grüne Dreikopf den Schatz nicht hergeben. Er stellt den Spielern ein zusätzliches Rätsel. Auch hier dreht sich alles um Wörter und Buchstaben. So müssen die Kinder beispielsweise reimen oder buchstabieren. Lösen sie die Aufgabe richtig, schenkt ihnen der Drache seinen Schatz.
Das Spiel ist liebevoll gemacht und begeistert sowohl optisch, als auch inhaltlich mit seinen zahllosen Geschichten, Lehrstücken und Geräuschen. Durch die Schiebebewegung und das Quietschen beim Öffnen der Türen kommt Atmosphäre auf, wie bei kaum einem anderen Spiel. Auch die Spieldauer ist sehr angenehm gehalten. Dennoch gibt es auch zwei eng miteinander zusammenhängende Wehrmutstropfen:
Quassel lehrt nämlich in Wahrheit nicht die Buchstaben (also beispielsweise Be, Ef und Te), sondern nur die Anlaute (in obigem Beispiel also b, f und t). Und das führt dazu, dass man nicht immer klar versteht, welchen Buchstaben der kleine Geist nun sucht. Insbesondere bei Sätzen wie „Ich suche das Tier mit fv“ ist es ein völliges Glücksspiel, ob man nun den Vogel oder den Fuchs besuchen soll. Und das frustriert ein wenig. Hier wäre es schön, könnte Ravensburger noch ein Update nachschießen, um tatsächlich die Buchstaben zu lehren.
Spieletester
Fazit
Plus
- schöne Aufmachung
- sehr umfassendes Text- und Entdeckerportfolio
- schön gesprochen und lehrreich
- witzige, motivierende Mechanik
- unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
Minus
- Verwendung von Anlauten statt Buchstaben
- manchmal schlecht zu verstehen oder unklar ("Gesucht ist das fv")
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Details
1 Spielplan mit Schiebern
30 Türen-Plättchen
4 Spieler-Chips
1 Steuertafel
Der notwendige tiptoi Stift ist separat erhältlich.
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