NERF Laser Ops Pro

Wer Barney Stinsons Lieblingshobby frönen möchte, ohne dabei in teure Lasertag-Arenen spazieren zu müssen, hat hierfür nun Alternativen für den Hausgebrauch. Naja, oder für den Garten.
Die Auswahl an Lasetertag-Lösungen für den privaten Bereich ist durchaus vielfältig. Deren Qualität allerdings auch.
Darüber hinaus werden unterschiedliche Ansätze verfolgt. Während Recoil beispielsweise eher das Produkt für die gehobene Mittelklasse bietet, drängt Hasbro mit seiner beliebten Marke Nerf auf den Markt und setzt darauf, wofür es bekannt ist: Auspacken und losfeuern. Nur eben mit Laser statt Gummi-Darts.
Doch die elterliche Freude über die schmerzlose Munition ist vermutlich nur von kurzer Dauer...


Die Blaster

Wie bei Spielzeugwaffen üblich setzt auch Hasbro auf die stylische Farbkombi aus weiß und orange, die dem Blaster einen harmlosen Anstrich verleiht.
Hinzu kommt das sehr futuristische Design. Der rote Treffersensor, der wie ein halbtransparenter Hahnenkamm den Lauf ziert, tut da ein Übriges.

Der pistolenähnliche Nerf Laser Ops Pro AlphaPoint kommt im Doppelpack daher. Auf der rechten Seite befinden sich Einschaltknopf und ein Schieber, um zwischen Indoor- und Outdoormodus zu wechseln, sowie der Lautsprecher. Nachgeladen wird mittels Button am unteren Ende des Griffs, also an der Stelle, an der sich in der Regel das Magazin befinden würde.
Ein LED-Streifen am Schlitten der Waffe leuchtet in der Teamfarbe, eine weitere zweigeteilte LED-Anzeige an der Stelle des Hahns, also an der dem Spieler zugewandten Seite des Blasters, informiert durch Farb- und Blink-Codes über Munitionsstand und 'Gesundheit'.
Zwei Laschen an der Rückseite und Unterseite des Blasters ermöglichen theoretisch die Anbringung eines Tragegurtes. Ein solcher ist allerdings nicht enthalten.
Im Vergleich zum mit Smartphone fast ein Kilo schweren Recoil Blaster ist die Wumme von Nerf mit lediglich 445 Gramm aber ohnehin ein Leichtgewicht. Allerdings sorgen auch hier die vier Batterien im vorderen Teil des Laufs für eine etwas ungleiche Gewichtsverlagerung und dadurch für einen leichten Überhang nach vorne.
Die Mulde für den Mittelfinger am Griff ist für größere Finger eventuell etwas unangenehm, das ist aber vermutlich Geschmacksacke. Persönlich gefällt uns der glatte Griff der Recoil etwas besser.

Das Sturmgewehr

Der an ein Sturmgewehr angelehnte und auf den klingenden Namen Nerf Laser Ops Pro DeltaBurst hörende Blaster unterscheidet sich zwar durch seine deutliche längere Bauform ist aber im Grunde gleich ausgestattet. Einziger Unterschied ist die Position des Nachladebuttons an der Unterseite des Laufs und die Anzeige für Munition. Diese besteht hier nämlich aus einem blau hinterleuchteten LC-Display.
Hinzu kommt eine mechanische Rückstoßfunktion, die das Abfeuern der Waffe haptisch spürbar macht und darüber hinaus einen ordentlichen Lärm erzeugt.
Der DeltaBurst hat seinen Namen außerdem nicht von ungefähr. Einzelschüsse sind damit nämlich nicht möglich. Das Betätigen des Abzugs löst automatisch eine Dreiersalve, eben einen Burst, aus.
Das ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Denn die Salve wird nicht mit einem zackigen "Ra-ta-ta", sondern mit einem vergleichsweise gemächlichen "Da-tak-da-tak-da-tak" losgelassen. Mit der Abgabe eines weiteren Schusses muss also etwa eine Sekunde gewartet werden.

Gesichert und geladen

Den Blaster eingeschaltet werden wir zunächst von einem unglaublich penetranten Startgeräusch begrüßt. Die schlechte Nachricht vorweg: Die Soundpalette der Laser Ops gehört vermutlich zum nervigsten, was Eltern-Ohren auf dem Spielzeugsektor zu hören bekommen müssen.

Mit der Nachladetaste schalten wir durch die Teamfarben: rotes Team, blaues Team, oder das violette "jeder gegen jeden". Mit dem Abzug bestätigen wir unsere Wahl.
Alles begleitet von einer Soundkulisse, die den Eindruck vermittelt, dass die Sound-Designer sich nicht für ein "Tüdelü"-Geräusch entscheiden konnten und daher einfach alle Varianten eingebaut haben - gleichzeitig.
Wer bei der Blasterbeschreibung aufgepasst hat, dem wird vielleicht aufgefallen sein, dass kein Lautstärke-Knopf erwähnt wurde. The struggle is real ...

Sind alle Blaster konfiguriert, funktioniert das Spiel genau so, wie man es sich vorstellt. Rot kann nur auf Blau schießen oder umgekehrt, Violett befindet sich mit allen anderen Violetten im Wickel. Wer getroffen wird, verliert Lebenspunkte, wer keine mehr übrig hat, ist (natürlich begleitet von einem furchtbar nervigen Piep-Sound) vorübergehend ausgeschaltet, kann sich Deckung suchen und ist nach einigen Sekunden wieder im Spiel.

Etwas spannender wird es mit der Begleit-App.

Die App

Verbindet man eine Waffe per Bluetooth mit der App, muss man ihr erst einen Spitznamen zuweisen. Allerdings ist man hierbei nicht ganz frei, sondern stöpselt sich diesen aus zwei Listen an vorgegebenen Wörtern zusammen. Willkommen "Atom Comet 95" oder "Carbon Pirate 142". (Nichts da mit Frauennamen, sorry, Sergeant Hartman.)

Sobald jede Waffe erstmals so eingerichtet wurde, können Matches gestartet werden. Das ganze können wir entweder über ein einziges zentrales Smartphone spielen, dann fungiert dieses als Timer und listet im Anschluss die Trefferpunkte und virtuellen Tode der Waffen auf.

Oder aber jeder Spieler verbindet seinen Blaster mit einem eigenen Smartphone und schnallt sich dieses mittels beiliegender Halterung um den Arm.
Die Halterung ist im Prinzip ein überdimensioniertes Armband aus Gummi. Sie fühlt sich jedoch ausgesprochen seltsam an. (Kennt ihr noch die Figuren mit Gummistellen an Händen und Füßen, die man an Fenster oder Tür geworfen hat, um ihnen dann beim langsamen Hinunterklettern zuzusehen? Genau so, nur nicht so klebrig.) Nun, so seltsam sie sich anfühlen, sie sind durch ihre Flexibilität für jedes Smartphone geeignet und halten dieses absolut zuverlässig fest. Genauso wie Staub und Dreck, im Übrigen. Da stehen sie den Klettermaxis um nichts nach, lassen sich aber leichter wieder reinigen.
Auf dem Display werden dann 'Gesundheit', Munition, Zeit und Power-Ups angezeigt.
Moment, Power Ups?

Upgrades

Mit den erspielten Punkten können im Menü Verbesserungen für die Blaster freigeschaltet werden. Mehr einstecken können, bevor man außer Gefecht gesetzt wird, mehr Munition pro Magazin, mehr Schaden, oder kürzere Zeiten fürs Nachladen und Reaktivieren nach dem Tod? Kein Problem.
Darüber hinaus gibt es auch Power-Ups, die im Match eingesetzt werden können. Die eigene 'Gesundheit' oder die aller Verbündeten wieder auffüllen, Schadensverstärker, ein Superschuss, der allen Gegnern Schaden zufügt oder ein Radar, das kurz die Position aller Gegner anzeigt, stehen zur Wahl. Jeder Spieler darf sich zu Beginn der Runde für ein Power-Up entscheiden, um seinen Freunden das Leben schwerer zu machen.

Forever Alone?

Wer braucht schon Freunde? Nerf Laser Ops bietet auch einen Einzelspieler-Modus. Hierbei wird das Handy mittels Gummihalterung auf ein ebenfalls inkludiertes Gestell gesteckt, das vorne am Blaster befestigt wird.
Über die Handykamera wird dann das Bild der Umgebung dargestellt und mittels Augmented Reality kleine werden Raumschiffe eingeblendet, die abgeschossen werden möchten. Die Idee ist ganz nett, aber spannend ist das auf Dauer allerdings nicht wirklich.
Dann doch lieber Freunde suchen...


Sight and Sound

Über die grandiose Soundkulisse, die die Blaster versprühen, haben wir - denke ich - schon genug Worte verloren. Eine kleine positive Anmerkung dazu: Über die App kann die Lautstärke des Blasters tatsächlich eingestellt werden. Leider gilt das allerdings nur so lange die App läuft und das Smartphone mit dem Blaster verbunden ist. Für das spontane Duell im Wohnzimmer, wofür die App vermutlich nicht verwendet wird, hilft das nur wenig.

Munition und 'Gesundheit' werden wie jeweils über eine LED angezeigt: grün, gelb und rot, entweder leuchtend oder blinkend. Das verschafft generell auch im Eifer des Gefechts einen guten, schnellen Überblick über den aktuellen Status.
Die LEDs sind allerdings für sehr sonnige Bedingungen ausgelegt. Wenn es auch nur etwas düsterer ist, fängt die Anzeige richtiggehend zu blenden an. Am Abend und in der Nacht ist die Anzeige dann endgültig so dominant, dass man beim Zielen über Kimme und Korn ständig geblendet wird.
Die Beleuchtung der LCD-Anzeige des DeltaBurst Gewehrs ist da um einiges dezenter.

Noch ein kleiner Wermutstropfen: Beim Abfeuern der Blaster gibt es zwar einen Soundeffekt und beim Gewehr den Rückstoß, es bleibt aber beim akkustischen Signal und dem für den Spieler unsichtbar abgeschossenen Infrarot-Signal. Beim Konkurrenten Recoil gibt es ein schön rot blinkendes "Mündungsfeuer". Dafür leuchtet bei einem Treffer der Sensor auf dem Lauf rot auf, Trefferfeedback ist also vorhanden. Beim Sturmgewehr gibt es sogar einen schönen Vibrationseffekt.

Spieletester

03.06.2019

Fazit

Die Nerf Laser Ops Pro-Reihe zielt vor allem auf jüngere Spieler ab. Das viele Geblinke und die ultranervigen Sounds legen den Verdacht jedenfalls nahe. Ein Kopfhöreranschluss oder zumindest eine hardwareseitige Lautstärkeregelung wären tatsächlich eine Wohltat.
Schade auch, dass beim Sturmgewehr weder der Rückstoßeffekt ausgeschaltet, noch ein Einzelschuss-Modus aktiviert werden kann. Dass im Multiplayer-Modus nur die Phantasienamen der Blaster und keine Spielernamen angezeigt werden, ist zwar nur eine Kleinigkeit, hätten wir uns aber dennoch gewünscht.

Abgesehen davon kann die Qualität der Blaster jedoch überzeugen. Wir hatten keine Probleme mit der Genauigkeit, Reichweite (die angegebenen 60 Meter können wir bestätigen) oder der Verbindung zum Smartphone.
Die zahlreichen Spielvarianten (ohne Smartphone, eines für alle, jeder eines, oder sogar Einzelspieler) decken vom spontanen Wohnzimmer-Scharmützel bis zum umfangreichen Multiplayer mit Power-Ups im Freien viele Einsatzgebiete ab und sind dadurch zusätzlich sehr einsteigerfreundlich.

Wer sehr lärmresistent ist oder vor allem jüngere Spieler mit Laser Blastern ausstatten will, kann bei den Nerf Laser Ops Pro gerne zugreifen.

Jedenfalls stellen die Nerf Laser Ops Pro eine tolle Frischluftalternative für 12-jährige Call of Duty-Spieler dar. ;)

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Loslegen ohne Setup
  • App mit Upgrades und Power-Ups

Minus

  • Ziemlich nervige Sounds,
  • die ohne App auch nicht leiser gedreht werden können

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Besucherkommentare

luca | 29.01.2021

wie läd man die waffe auf

Tobi | 06.02.2021

Wie hoch ist die maximal Anzahl an Spieler bz. Wieviel Geräte können pro Team gekoppelt werden? ?

Tanja | 24.02.2021

Verliert ständig Verbindung was tun ??

Ralf | 17.03.2021

Ich Kann den Einzelspielermodus nicht aktivieren!

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Preis: 59,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Hasbro
Genre: Action , Spielzeug
Zubehör:

2 Blaster
2 Smartphone-Armbänder

oder

1 Blaster
1 Smartphone-Armband

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