Spielablauf
Vor uns liegt der Spielplan, der die großen japanischen Inseln zeigt. Er ist in vier Bereiche mit je zwei großen Städten unterteilt. Jede Stadt hat Nachfrage nach bestimmten Gütern. Die Spieler haben anfangs etwas Geld, zwei Einheiten Kohle und zwei Baupläne. Es wird reihum gespielt, wobei man immer eine Reihe von Aktionsmöglichkeiten hat: Fabrik kaufen, Maschinen kaufen (diese lassen einen effizienter produzieren), Kohlenachschub oder Wissen steigern, Schiffe oder Eisenbahnen bauen, Einfluss in den Städten stärken, Aufträge erfüllen... Während manche Aktionen kostenlos sind, müssen andere mit Geld oder Kohle bezahlt werden. Mitunter ist auch Wissen gefragt, um z.B. bestimmte Fabriken bauen zu können. Allen Aktionen gemein ist, dass man dafür einen Arbeiter vom Spielplan nehmen muss.
Jeder Aktionsgruppe ist eine Arbeitergruppe von anfangs drei Figuren zugeteilt. Arbeiter gibt es in mehreren Farben, sie werden zufällig aus dem Beutel gezogen. Ist eine Gruppe aufgebraucht, wird durch die nächste wartende Gruppe aufgefüllt. Sind alle Gruppen aufgebraucht, kommt es zur Wertung; später mehr dazu.
Die Farben der Arbeiter haben eine Bewandtnis beim „Konsolidieren": Die Spielertafeln bieten nur begrenzten Platz für Arbeiter, also muss man manchmal Platz schaffen. Spätestens wenn die Tafel voll ist muss das gemacht werden, man darf aber auch schon früher. Warum sollte man? Ganz einfach: Je mehr unterschiedliche Arbeiterfarben man gesammelt hat, desto teurer wird das Konsolidieren! Auf der anderen Seite bringt das Konsolidieren die wichtigen Multiplikatoren für die Entwertung. Mehr Arbeiter auf der Tafel => höhere Multiplikatoren. Öfter konsolidieren => niedrigere Multiplikatoren, dafür kann man am Ende mehr Kategorien werten. Und nur durch Konsolidierung werden neues Geld und Kohle in die Kassa gespült! Wie viel Geld und Kohle man bekommt, entscheidet der Fortschritt auf den entsprechenden Leisten der Spielertafel.
Zurück zu den Aktionen. Mittels meiner begrenzten Geld- und Kohlevorräte soll ich also Waren erwirtschaften. Diese kann ich auf den Spielplan bringen und dadurch Einfluss erlangen. Je höherwertig eine Ware ist und je mehr Stück ich davon abgebe, desto höher mein erlangter Einfluss. Gleichzeitig verdrängt man Fremdfirmen (oder Mitspieler). Der Bau von Eisenbahnen kann meinen Einfluss steigern. Einfluss wird bei den Wertungen wichtig: Wer in einem Gebiet den meisten Einfluss hat (und das werden anfangs oft die ausländischen Investoren sein), bekommt auch die meisten Siegpunkte. Gebaute Schiffe bringen mir zusätzliche Siegpunkte.
Insgesamt gibt es im Spiel drei Wertungen. Mit Fortdauer des Spiels werden die dort erzielbaren Punkte immer mehr. Während des Spiels kann man aber auch Aufträge erfüllen (d.h. Warenwürfel abgeben), um Siegpunkte zu erhalten. Die auf diese Art und Weise erwirtschafteten Punkte machen einen großen Teil der Siegpunkte aus (meist ca. 60%), aber nicht zu verachten ist die Schlusswertung.
In der Schlusswertung kann man Punkte für gebaute Fabriken, Maschinen, Schiffe etc. bekommen, aber auch Belohnung für Fortschritte auf Leisten kassieren (insgesamt neun Kategorien). Allerdings gibt es nur Punkte, wenn man in der jeweiligen Kategorie im Lauf des Spiels einen Multiplikator platziert hat! Die Multiplikatoren reichen von „x2" bis „x5". Die meisten Kategorien lassen bis zu vier Punkte zu, die dann vervielfacht werden. Am Ende gewinnt natürlich, wer die meisten Siegpunkte aufweisen kann.
Spieletester
Fazit
Die doch relativ hohe Dauer bis zum ersten Spiel soll nicht als Kritik an der Spielanleitung verstanden werden. Die ist nämlich ganz ausgezeichnet! Einzig irritierend ist, dass die Schlusswertung nur auf dem getrennten Referenzblatt erläutert wird. Aus den recht einfachen Regeln ergibt sich eine ungeahnte Spieltiefe, die Optimierungspotenzial für viele Partien bietet. Deshalb sollte man Anfängern ein wenig unter die Arme greifen, wenn sie gegen arrivierte Spieler antreten.
Als wichtig haben sich Maschinen in den Fabriken herausgestellt, da man um ein Vielfaches schneller an Einfluss kommt und außerdem rascher Aufträge erfüllen kann; letzteres meist mit dem Zusatznutzen höherer Einkünfte.
Wer die Zeit für eine Partie Nippon aufbringen kann, wird es nicht bereuen!
Plus
- viele taktische Möglichkeiten
- immer wieder neue Startaufstellungen
Minus
- hohe Spieldauer
- braucht mehrere Partien, um Details kennenzulernen
Besucherkommentare
Eins meiner absoluten Lieblingsspiele! Kurze Züge, aber große Spieltiefe! Viele unterschiedliche Strategien möglich, was den Widerspielreiz über viele Partien hoch hält.
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Details
1 Spielbrett
4 Spielertafeln
48 Arbeiterfiguren
4 Zählsteine
ca. 90 Warenwürfel
1 Zeitstein
24 Eisenbahnplättchen
24 Schiffsplättchen
40 Einflussmarker
24 Fabrikstafeln
32 Auftragskärtchen
24 Maschinenplättchen
16 Bauplanplättchen
9 Nachfragetafeln
28 Multiplikatorplättchen
1 Beutel
Spielgeld
1 Spielanleitung
1 Referenzblatt
Statistik
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