Auf nach Indien!

Ich bin ein Schiff.
Ich bin eine Kirche.
Ich bin Geld.
Ich bin ein Siegpunkt.
Ich bin ein Rohstoff.
Alles stimmt, denn die kleinen Holzwürfelchen sind sehr wandelbar und damit vielseitig verwendbar.

Der Weg führt unsere Schiffe von Lissabon nach Indien. Zwölf Meeresabschnitte mit je einer Küstenstadt am Ufer liegen zwischen dem Ausgangspunkt und dem Ziel der Reise. Das Erreichen Indiens läutet gleichzeitig auch das Spielende ein.
Vor dem gemütlichen Segeltörn sind aber ein paar administrative Details zu klären.
Wann verwandelt sich ein Holzwürfelchen von einem Schiff in eine Ware?
Wie versilbert man die Waren?
Was mache ich mit dem Geld?
Und wie funktioniert die Anzeige der Siegpunkte und der Geldvorräte?

Holzwürfelchen können um den Preis von einem Geldstück als Schiff in Lissabon in den Hafen gestellt werden. Entscheidet sich man für das Segeln dürfen alle Schiffe, jene im Hafen und alle schon im Meer schaukelnden, um die definierte Reichweite gezogen werden. Die Reichweite kann kostenpflichtig verbessert werden. Sie von einem Feld auf zwei zu erhöhen kostet zwei Geldstücke, die Verbesserung von zwei auf drei Felder kostet doppelt soviel. Schiffe dürfen nach dem Segeln in Handelsgüter umgewandelt werden. Sie werden einfach auf freie Plätze auf der Küstenstadt gelegt und stellen Kaffee, Zucker, Gold, Stoffe, Juwelen oder Gewürze dar. Gegen Abgabe von zwei Geldstücken kann das Schiff in der Küstenstadt zum Markt, zur Kirche oder zur Festung umgewandelt werden. Je nach Angebot und Verfügbarkeit in der Küstenstadt. Jedes Gebäude kann nur von einem Spieler besetzt werden. Gebäude bringen Siegpunkte und Spezialfähigkeiten. Märkte stellen beim Verkauf der Waren die auf dem Markt gezeigte Ware dar. Märkte erschöpfen sich dabei nicht. Verkauft man eine Ware bekommt man ein Geldstück, für drei verschiedene Handelsgüter gibt es drei Geldstücke und einen Siegpunkt, das Maximum von sechs verschiedenen Waren bringt sechs Geldstücke und vier Siegpunkte. Da pro Spielzug nur zwei Aktionen möglich sind und jede der oben beschriebenen Möglichkeiten eine davon verbraucht ist ein Spielzug schnell erledigt.

Jedem Spieler stehen insgesamt nur 13 Holzwürfelchen zur Verfügung. Eines wird als Anzeiger für die Schiffsreichweite verbraucht. Drei werden als Wissenschafter reserviert und zeigen den Kauf von Technologien an. Diese technischen Errungenschaften erlauben das Umwandeln von Geld in Siegpunkte oder bringen zusätzliche Siegpunkte für Kirchen oder Festungen. Die Technologie "Landkarte" ermöglicht den Kauf eines Siegpunkts um ein Geldstück, allerdings nur wenn eine neue Küstenstadt durch das Segeln jenseits der sichtbaren Welt entdeckt wurde.
Die restlichen neun Würfelchen müssen für alles andere herhalten. Für die Anzeige von Geld und Siegpunkten wird zumindest je eines gebraucht. Beide Markierungsleisten enden beim Wert fünf. Steigen die Siegpunkte auf beispielsweise sechs, benötigt man einen weiteren Würfel zum Anzeigen von fünf plus eins. Elf Siegpunkte werden durch fünf plus fünf plus eins dargestellt. Daraus ergibt sich folgende Konsequenz: Viele Siegpunkte und/oder viel Geld bedeuten eingeschränkte Möglichkeiten.
Der Nachkauf von Würfelchen aus dem Vorrat ist die einzige Option um Nachschub in Lissabon zu generieren.
Irgendwann ist aber auch dieser Vorrat verbraucht und kauft ein zweiter Spieler sein letztes Würfelchen wird das Spielende eingeläutet. Jeder macht noch einen letzten Spielzug mit seinen beiden Aktionen. Danach werden die Siegpunkte summiert.

Spieletester

26.04.2015

Fazit

Materialknappheit könnte für die Universalverwendung der Holzwürfelchen Pate gestanden haben. Die Reduktion der Möglichkeiten durch Anhäufung von Siegpunkten ist ein kleiner und feiner Mechanismus. Die sich daraus ergebende Beschleunigung des Spiels erzeugt Zwang und Unsicherheit. Geht sich noch eine Runde aus? Das Spiel bietet genug Platz für strategische Überlegungen, länger als eine Stunde dauert es aber auch in Vollbesetzung nicht. "Auf nach Indien!" kann nicht wirklich zur Kategorie der "Minimal Games" gezählt werden, es bietet aber viel Spiel in kleiner Schachtel. Bis nach Indien segelten wir aber nie. Weiß jemand wie es dort ausschaut? PS: Das blaue Tischtuch musste sein, es stellt das unendliche Meer dar.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Pegasus Spiele
Grafiker: Banu Andaru
Zubehör:

4 Siegpunktkarten, 4 Verwaltungskarten, 3 Technologiekarten, 1 Karte „Lissabon“, 12 Küstenstadtkarten, 4 Übersichtskarten, 52 Holzwürfel in verschiedenen Farben (je 13 in Rot, Blau, Grün und Gelb), Spielanleitung

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