Das Spielprinzip
Auf einem in Hexagon-Felder unterteilten Spielplan stehen sich Einheiten des Imperiums und der Rebellenallianz gegenüber. Während der Spieler des Imperiums versuchen muss, den die Rebellenbasis schützenden Deflektor-Generator zu zerstören, muss der Spieler der Rebellen diesem vernichtenden Angriff so lange standhalten, bis durch den Start von fünf seiner Transportschiffe die Rebellenbasis erfolgreich evakuiert werden kann.
Jeder Einheitentyp (leichte und schwere Infanterie, Scoutläufer, Kampfläufer, Schneegleiter und Lasertürme) unterscheidet sich in Feuerkraft, Panzerung sowie Bewegungsreichweite und unterliegt dabei mannigfachen Geländeeinschränkungen. Schneegleiter und Kampfläufer vertragen mehr als einen Treffer, sind in ihrer Funktionstüchtigkeit jedoch deutlich eingeschränkt, sobald sie beschädigt werden.
Die Zeit wird knapp!
Das Spiel wird über eine Reihe von Runden abgewickelt. Zu Beginn jeder Spielrunde wird eine Aktionskarte gezogen, die in den meisten Fällen einen der beiden Spieler dazu auffordert, seine Einheiten zu bewegen oder mit diesen auf gegnerische Truppenverbände zu feuern. Jedoch gibt es im Stapel der Aktionskarten auch einige, die die Spieler anweisen, eine Ereigniskarte zu ziehen. Und darin verbirgt sich ein recht elegantes Timing-System: Einige Ereignisse führen nämlich dazu, dass ein Rebellentransporter von der Planetenoberfläche startet und dem Zugriff der imperialen Streitkräfte entkommt. Sobald fünf solcher Ereigniskarten ins Spiel gelangt sind, hat der die Rebellenallianz führende Spieler den Stützpunkt erfolgreich evakuiert und den Spielausgang somit für sich entschieden.
Aufgrund dieses „Sanduhr-Effektes“ muss der Spieler des Imperiums versuchen, seine Truppen sehr rasch und ohne weitere Umwege gegen den Energiereaktor (das sekundäre Ziel, das die Rebellenbasis und deren Deflektoren mit Energie versorgt) sowie gegen das primäre Ziel – den Deflektor-Generator – zu steuern und diese zu eliminieren. Ist der Generator zerstört, nimmt das Imperium den Stützpunkt der Rebellen ein und hat das Spiel gewonnen.
Das ungleiche Gleichgewicht der Kräfte
Die Stärke der imperialen Einheiten lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Schlacht gewinnen werden! Vor allem die Kampfläufer – die zwar schwer zu manövrieren, dafür aber eine Menge an Treffern einstecken und daher kaum zu zerstören sind – geben dem Spieler des Imperiums den entscheidenden Vorteil! Für den Rebellenspieler arbeitet jedoch die Zeit. Je geschickter er die imperialen Truppen an ihrer unermüdlichen Vorwärtsbewegung hindern, sie in kleine Scharmützel verwickeln und ihnen dabei den einen oder anderen Nadelstich versetzen kann, desto eher wird es ihm gelingen, die Echo Basis rechtzeitig zu evakuieren. Aus diesem „asymmetrischen Gleichgewicht“ heraus bezieht Angriff auf Hoth seinen nicht unbeträchtlichen Spielwitz. Und diese Mechanik trifft auch perfekt die Stimmung der Hoth-Szenerie aus The Empire Strikes Back: Während das Imperium unbeirrt Richtung Deflektor-Generator losstürmt und auf ihrem Vorwärtszug mit allen gegnerischen Einheiten kurzen Prozess macht, bereitet es dem Spieler der Rebellen geradezu diebische Freude, wenn er mal einem Kampfläufer ein oder zwei Beintreffer verpassen kann, die diesen zur Bewegungslosigkeit verdammen!
Noch dazu nimmt zu Beginn des Spieles Luke Skywalker höchstpersönlich in einem der Schneegleiter Platz! Dieser hat im Spielverlauf insgesamt zehn Machtpunkte zur Verfügung, um an seinem Fahrzeug die Feuerkraft oder die Panzerung zu erhöhen bzw. um kritische Treffer (die den Schneegleiter zerstören würden) in Rumpftreffer umzuwandeln. Ein geschickt agierender Jedi-Ritter kann also durchaus das Zünglein an der Waage sein und das Schlachtenglück auf die Seite der Rebellenallianz ziehen. Yoda hätte seine Freude dran!
Spieletester
Fazit
Angriff auf Hoth bedient sich zwar augenscheinlich einiger Cosim-Vorreiter, scheint aber selbst Ideengeber für eine ganze Reihe von auf Hexagonal-Feldern ausgetragener Schlacht- und Kampfsimulationen gewesen zu sein. Durchaus nett für Zwischendurch und vor allem für Fans der Original-Filmtrilogie (also für Damen und Herren, die mittlerweile bereits einer etwas gesetzteren Altersgruppe zuzurechnen sind) als klassisches Konfrontationsspiel empfehlenswert. Alleine schon der Nostalgie wegen.
Ein Nachsatz zum Preis: Das Spiel wird seit geraumer Zeit nicht mehr produziert, ist längst vergriffen und gilt mittlerweile als begehrte Rarität. Auf diversen Plattformen werden Sammlerstücke vereinzelt um rund EUR 130,00 angeboten.
Plus
Minus
Besucherkommentare
Ich habe das Spiel vergangene Woche glücklicherweise für knapp 5 Euro im neuwertigen Zustand in der Bucht erstanden (die Sammlerangebote für 100-130 Euro gibt es aber natürlich auch). Umso mehr bin ich überrascht, dass quasi zeitgleich hier eine Rezension dazu erscheint.
Wenn man das Alter des Spiels bedenkt, finde ich die Ausstattung als auch die Idee absolut in Ordnung.
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Details
23 imperiale Spielfiguren (5 AT-ATs, 3 AT-STs, 5 schwere Infanteristen, 10 leichte Infanteristen), 36 Spielfiguren der Rebellen (8 Schneegleiter, 6 Lasertürme, 8 schwere Infanteristen, 14 leichte Infanteristen), 36 Schadensmarker, ein Machtmarker, 1 Marker Reaktor-Schaden, 38 Karten (17 Ereigniskarten, 20 Aktionskarten, eine Heldenkarte), 8 sechsseitige Spezialwürfel, 2 sechsseitige Würfel, Spielanleitung (16 Seiten)
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