Asante

„Asante“ entspringt der Suaheli-Sprache und bedeutet „Danke“. Im Spiel kommt es eigentlich nie dazu, dass man Danke sagt – und das obwohl man von seinem Mitspieler einige „Heilige Orte“ geschenkt bekommt. Da aber niemand die Caritas ist, ist es ein Geben und Nehmen; am Ende ist man quitt. Wie dem auch sei: Asante ist eigentlich ein Handelsspiel, in dem es darum geht Waren günstig ein- und teuer zu verkaufen. Ziel ist es, den Tisch als reichster Händler zu verlassen.

Jedem Spieler stehen in seinem Zug fünf Aktionen frei, um Karten aufzudecken und/oder auszuspielen. Die Anzahl der durchgeführten Aktionen kontrolliert der Mitspieler mittels fünf Aktionsmarker, von denen er nach jeder durchgeführten Aktion einen aus der Tischmitte nimmt.
Die erste mögliche Aktion ist das Aufdecken einer Karte. Man sieht sich die Karte an und entscheidet dann, ob man sie nehmen oder auf den Ablagestapel legen möchte. Egal wie die Entscheidung ausfällt: man hat eine Aktion verbraucht. Entscheidet man sich für das Nehmen, so darf man in diesem Zug keine weiteren Karten mehr aufdecken sondern nur noch die zweite Aktionsmöglichkeit ausführen: Karte(n) von der Hand ausspielen.

Von den Karten gibt es mehrere Typen: Waren, Gegenstände, Personen, Tiere und Heilige Orte. Wichtigste Gattung sind die Warenkarten, weil man durch sie Waren einkauft bzw. verkauft und so sein Vermögen vermehrt. Wichtige Regel hierbei: Gekaufte Waren werden auf meinem Marktstand gelagert, ich kann nicht mehr Waren kaufen als die Größe des Marktstandes zulässt.
Die anderen Kartenarten sind eigentlich nur Beihilfe zum Erfolg: Personen und Tiere werden einmalig ausgespielt und helfen mir bzw. schaden dem Gegner. Im Gegensatz dazu verhelfen mir Gegenstände zu einem dauerhaften Vorteil. Durch das Auslegen von Gegenständen wird eine Karte „Heiliger Ort“ vergeben; anfangs an den Mitspieler, später an mich selbst. Heilige Orte erlauben einmalig eine zusätzliche Aktion.

War ein Spieler so geschäftstüchtig, dass seine anfangs zwanzig Goldstücke zu sechzig oder mehr geworden sind, hat der Mitspieler noch genau einen Zug. Anschließend vergleichen die beiden Spieler ihr Vermögen, der reichere hat gewonnen.

Spieletester

17.07.2013

Fazit

„Mooooment, das kenn‘ ich doch?!“ wird sich der eine oder andere beim Lesen gedacht haben. Mag sein, sag ich. Asante ist nämlich eine Variante von Jambo. Wie nah sich die Spiele stehen zeigt sich alleine schon durch den Hinweis am Ende der Spielanleitung von Asante: „Wer das Spiel Jambo besitzt, kann dessen Karten einfach unter die Asante-Karten mischen“. Für alle die Jambo besitzen hier nun eine genaue Auflistung der Unterschiede. Wer Jambo nicht kennt, kann diesen Absatz getrost überspringen. Es gibt keine kleinen Marktstände mehr, nur noch die beiden großen. Dies ist aber auch gar nicht unbedingt notwendig, da die Warenkarten viel flexibler sind als früher: Statt drei oder sechs Waren zeigen sie nun eine, zwei, drei oder vier. Freuen wird sich der eine oder andere vielleicht darüber, dass die Belegung des sechsten Marktstandfeldes bei Asante kostenfrei ist. Die größte Neuerung sind wohl die Heiligen Orte. Wie gesagt bekommt man eine solche Karte, wenn ein Gegner die Anzahl seiner ausliegenden Gegenstände erhöht oder ich selbst einen Gegenstand durch einen anderen ersetze (wie schon bei Jambo darf jeder höchstens drei Gegenstände besitzen). Dafür erlauben sie mir einen Aktionsmarker doppelt zu verwenden, ein Gold zu nehmen, eine Ware gegen eine andere zu tauschen oder eine Karte zu ziehen. Die restlichen Veränderungen sind marginal: Es gibt ein paar Waren- und Gegenstandskarten weniger, dafür mehr Personenkarten (natürlich sind alle Gegenstände, Tiere und Personen neu!). Im Stanzbogen sind nun mehr Waren, dafür weniger Goldchips. Ob diese Unterschiede die Anschaffung von Asante indizieren oder man die Mischung der Karten ausprobieren möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für meinen Geschmack wäre es eher eine Doppelgleisigkeit im Spieleschrank. Wegen des „Zieh eine Karte, entscheide dich ob du sie behältst oder lieber eine neue ziehst“ gibt es natürlich Grübelpotential im Spiel. Zudem bedarf es einiger Runden, bis man den wahren Wert einzelner Karten erkennt. Trotzdem: Wer sich Asante zulegt, bekommt ein blitzsauberes Spiel. Die Regeln sind leicht verständlich, trotzdem ergibt sich daraus ein vielschichtiges und immer wieder anderes Spiel. „Schuld“ daran sind die vielen unterschiedlichen Personen, Gegenstände und Tiere, die es immer wieder gut kombiniert einzusetzen gilt. Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch die stimmungsvollen Illustrationen der Karten.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Kosmos
Autor: Rüdiger Dorn
Grafiker: Michael Menzel
Zubehör:

35 Warenkarten, 14 Gegenstandskarten, 34 Personenkarten, 14 Tierkarten, 15 Karten „Heiliger Ort“, 2 Marktstände, 48 Warenmarker, 5 Aktionsmarker, 46 Goldchips, 1 Anleitung

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