"Hochgeschätzter Oberbaumeister,
das Amt für offizielle Entschuldigungen und Überbringung schlechter Nachrichten bittet hiermit um Eure Verzeihung. Bedauerlicherweise ist uns ein kleiner klerikaler Irrtum unterlaufen. Die Planung sah vor, nur einen einzigen Verantwortlichen für die Errichtung von Belfort einzusetzen…."
So beginnt die launig geschriebene Spielanleitung, die sich selbst "Gnomischer Wegweiser der königlichen Baumethodik mit Übungen – Ausgabe für Stadtplaner" nennt. Das Regelwerk gilt als "Eigentum der Gilde der Regelfanatiker von Belfort".
Die Stadt Belfort ist fünfeckig und wird aus fünf dreieckigen Bezirken zusammengebaut. In jede Stadt wird eine zufällig gezogene Gildenkarte gelegt. Rund um die Stadt, quasi als Stadtmauer, verläuft eine Siegpunktleiste, die gleichzeitig auch die Höhe der bei Gelegenheit zu leistender Steuerabgabe definiert.
Jeder Spieler bekommt seine Spielertafel mit Informationen über den Rundenablauf, die Preise der Gebäude sowie die bei Wertungen zu vergebenden Punkte. Zudem hilft sie bei der Verwaltung der persönlichen Güter wie Holz, Stein, Metall, Gold sowie der Arbeiter. Die Arbeiter nennen sich Zwerge (eckig) und Elben (rund). Jedem Spieler stehen am Spielanfang drei Zwerge und drei Elben zur Verfügung. Weitere kann man erwerben, mehr als sieben pro Spieler und Arbeiterart gibt es jedoch nicht. Die Arbeiterfiguren sind beklebt (das war feinmotorische Kleinarbeit), jeweils fünf haben auch auf der Unterseite einen Aufkleber. Zwerg mit Unterseite Meisterzwerg, Elb mit Unterseite Meisterelb. Auch die Gnome haben ein geklebtes Gesicht.
Die Spielreihenfolge wird vor der ersten von sieben Runden ausgelost. In dieser Reihenfolge setzen die Spieler Arbeiter für Arbeiter auf zumeist kostenpflichtige Arbeitsplätze. Worker Placement, wie es schon bekannt ist. Speziell in der ersten Runde, mit fünf Goldmünzen Startgeld, ist nicht allzu viel möglich. Will oder kann ein Spieler keinen Arbeiter mehr setzen, werden die restlichen auf die Ressourcenfelder aufgeteilt. Jeder Elb liefert ein Holz, jeder Zwerg liefert einen Stein, gemeinsam bringen Elb und Zwerg ein Metall und beide können Gold sammeln. Hat jeder Spieler gepasst und seine Arbeiter auf diese Felder verteilt werden die Ressourcen und zusätzliche Arbeiter ausgefolgt und die Spielreihenfolge eventuell neu bestimmt. Einnahmen und Steuern stehen in dieser ersten Runde normalerweise nicht auf dem Programm.
Nachfolgend führt jeder Spieler seine Aktionen durch. Die Reihenfolge, welcher Arbeiter wann aktiv wird, bleibt komplett dem Spieler überlassen. Zudem darf der Händler einmal besucht werden. Ein Verkauf und ein Kauf sind bei ihm möglich. Mit den erworbenen Rohstoffen baut man Gebäude. Dafür benötigt man eine entsprechende Gebäudekarte in der Hand. Auch die Gebäudekarten müssen kostenpflichtig erworben werden. Pro Karte ist ein Gold zu bezahlen. Nach dem Bauen legt man die Karte vor sich aus und setzt ein Häuschen auf ein entsprechendes Gebäude in der Stadt. Diese Gebäude bringen bei den Wertungen Siegpunkte.
Viele der Gebäudekarten haben noch Sonderfähigkeiten. Einerseits dienen sie als Einkommensquelle, andererseits bringen sie sonstige Vorteile. Viele dieser Vorteile sind jedoch durch ein Schloss gesichert und müssen erst entsperrt werden. Gnome haben den - oder vielmehr sind - der Schlüssel. Aber Gnome sind teuer, jeder einzelne kostet drei Goldmünzen. Ein gebauter Turm hilft bei der günstigeren Rekrutierung von Gnomen.
Eine Kneipe mit Gnom wertet einen Zwerg zum Meisterzwerg auf.
Ein Garten mit Gnom wertet eine Elb zum Meisterelb auf.
Ein Meisterelb bringt statt einem Holz derer zwei, ein Meisterzwerg statt einem Stein derer zwei. Akkordarbeiter sozusagen.
Nach drei, nach fünf und bei Spielende nach sieben Runden stehen Wertungen an. Häuschenmehrheiten werden getrennt nach Bezirken ausgewertet. Der Spieltipp, die Stadtteile der besseren Kenntlichkeit wegen etwas auseinander zu ziehen, hilft und ist auch während des ganzen Spiels durchaus sinnvoll.
Auch die Mehrheiten an Zwergen, Elben und Gnomen bringen Punkte.
Wie schon weiter oben erwähnt werden auch Steuern eingehoben. Je weiter fortgeschritten die Partie und damit die Marker auf der Siegpunktleiste, desto unverschämter ist der Finanzminister. Erfreulicherweise kassiert man zuerst die Einnahmen für die Gebäude, danach ist Zahltag. Mit steigender Spieldauer hat man mehr Gebäude, mehr Einnahmen, höhere Steuern. Das geht sich aber eigentlich immer ohne Probleme aus.
Steuersünden darf man begehen. Pro fehlende Goldmünze wird einfach ein Siegpunkt abgezogen.
Wer nach der dritten Wertung die meisten Punkte hat gewinnt.
"Du hast also gewonnen. Trotz aller Widerstände hast du triumphiert und bewiesen, dass du der Beste für diesen Job bist. Sicher hast du dir viele Freunde auf dem Weg dorthin gemacht. Na ja, eher nicht. Wichtig ist nur, dass du gewonnen hast. Der König überschüttet dich mit Anerkennung und Dankbarkeit; er überreicht dir den Stadtschlüssel (rein zeremoniell – das Ding schließt nämlich gar nichts auf) und verleiht dir den Titel Meisterkastellan von Belfort…."
das Amt für offizielle Entschuldigungen und Überbringung schlechter Nachrichten bittet hiermit um Eure Verzeihung. Bedauerlicherweise ist uns ein kleiner klerikaler Irrtum unterlaufen. Die Planung sah vor, nur einen einzigen Verantwortlichen für die Errichtung von Belfort einzusetzen…."
So beginnt die launig geschriebene Spielanleitung, die sich selbst "Gnomischer Wegweiser der königlichen Baumethodik mit Übungen – Ausgabe für Stadtplaner" nennt. Das Regelwerk gilt als "Eigentum der Gilde der Regelfanatiker von Belfort".
Die Stadt Belfort ist fünfeckig und wird aus fünf dreieckigen Bezirken zusammengebaut. In jede Stadt wird eine zufällig gezogene Gildenkarte gelegt. Rund um die Stadt, quasi als Stadtmauer, verläuft eine Siegpunktleiste, die gleichzeitig auch die Höhe der bei Gelegenheit zu leistender Steuerabgabe definiert.
Jeder Spieler bekommt seine Spielertafel mit Informationen über den Rundenablauf, die Preise der Gebäude sowie die bei Wertungen zu vergebenden Punkte. Zudem hilft sie bei der Verwaltung der persönlichen Güter wie Holz, Stein, Metall, Gold sowie der Arbeiter. Die Arbeiter nennen sich Zwerge (eckig) und Elben (rund). Jedem Spieler stehen am Spielanfang drei Zwerge und drei Elben zur Verfügung. Weitere kann man erwerben, mehr als sieben pro Spieler und Arbeiterart gibt es jedoch nicht. Die Arbeiterfiguren sind beklebt (das war feinmotorische Kleinarbeit), jeweils fünf haben auch auf der Unterseite einen Aufkleber. Zwerg mit Unterseite Meisterzwerg, Elb mit Unterseite Meisterelb. Auch die Gnome haben ein geklebtes Gesicht.
Die Spielreihenfolge wird vor der ersten von sieben Runden ausgelost. In dieser Reihenfolge setzen die Spieler Arbeiter für Arbeiter auf zumeist kostenpflichtige Arbeitsplätze. Worker Placement, wie es schon bekannt ist. Speziell in der ersten Runde, mit fünf Goldmünzen Startgeld, ist nicht allzu viel möglich. Will oder kann ein Spieler keinen Arbeiter mehr setzen, werden die restlichen auf die Ressourcenfelder aufgeteilt. Jeder Elb liefert ein Holz, jeder Zwerg liefert einen Stein, gemeinsam bringen Elb und Zwerg ein Metall und beide können Gold sammeln. Hat jeder Spieler gepasst und seine Arbeiter auf diese Felder verteilt werden die Ressourcen und zusätzliche Arbeiter ausgefolgt und die Spielreihenfolge eventuell neu bestimmt. Einnahmen und Steuern stehen in dieser ersten Runde normalerweise nicht auf dem Programm.
Nachfolgend führt jeder Spieler seine Aktionen durch. Die Reihenfolge, welcher Arbeiter wann aktiv wird, bleibt komplett dem Spieler überlassen. Zudem darf der Händler einmal besucht werden. Ein Verkauf und ein Kauf sind bei ihm möglich. Mit den erworbenen Rohstoffen baut man Gebäude. Dafür benötigt man eine entsprechende Gebäudekarte in der Hand. Auch die Gebäudekarten müssen kostenpflichtig erworben werden. Pro Karte ist ein Gold zu bezahlen. Nach dem Bauen legt man die Karte vor sich aus und setzt ein Häuschen auf ein entsprechendes Gebäude in der Stadt. Diese Gebäude bringen bei den Wertungen Siegpunkte.
Viele der Gebäudekarten haben noch Sonderfähigkeiten. Einerseits dienen sie als Einkommensquelle, andererseits bringen sie sonstige Vorteile. Viele dieser Vorteile sind jedoch durch ein Schloss gesichert und müssen erst entsperrt werden. Gnome haben den - oder vielmehr sind - der Schlüssel. Aber Gnome sind teuer, jeder einzelne kostet drei Goldmünzen. Ein gebauter Turm hilft bei der günstigeren Rekrutierung von Gnomen.
Eine Kneipe mit Gnom wertet einen Zwerg zum Meisterzwerg auf.
Ein Garten mit Gnom wertet eine Elb zum Meisterelb auf.
Ein Meisterelb bringt statt einem Holz derer zwei, ein Meisterzwerg statt einem Stein derer zwei. Akkordarbeiter sozusagen.
Nach drei, nach fünf und bei Spielende nach sieben Runden stehen Wertungen an. Häuschenmehrheiten werden getrennt nach Bezirken ausgewertet. Der Spieltipp, die Stadtteile der besseren Kenntlichkeit wegen etwas auseinander zu ziehen, hilft und ist auch während des ganzen Spiels durchaus sinnvoll.
Auch die Mehrheiten an Zwergen, Elben und Gnomen bringen Punkte.
Wie schon weiter oben erwähnt werden auch Steuern eingehoben. Je weiter fortgeschritten die Partie und damit die Marker auf der Siegpunktleiste, desto unverschämter ist der Finanzminister. Erfreulicherweise kassiert man zuerst die Einnahmen für die Gebäude, danach ist Zahltag. Mit steigender Spieldauer hat man mehr Gebäude, mehr Einnahmen, höhere Steuern. Das geht sich aber eigentlich immer ohne Probleme aus.
Steuersünden darf man begehen. Pro fehlende Goldmünze wird einfach ein Siegpunkt abgezogen.
Wer nach der dritten Wertung die meisten Punkte hat gewinnt.
"Du hast also gewonnen. Trotz aller Widerstände hast du triumphiert und bewiesen, dass du der Beste für diesen Job bist. Sicher hast du dir viele Freunde auf dem Weg dorthin gemacht. Na ja, eher nicht. Wichtig ist nur, dass du gewonnen hast. Der König überschüttet dich mit Anerkennung und Dankbarkeit; er überreicht dir den Stadtschlüssel (rein zeremoniell – das Ding schließt nämlich gar nichts auf) und verleiht dir den Titel Meisterkastellan von Belfort…."
Spieletester
06.07.2013
Fazit
Ein paar Kleinigkeiten hätte man sich wohl sparen können. Das Aufwerten von Arbeitern zu Meisterarbeitern ist ein Regeldetail, das eher stört als dem Spiel dienlich ist. Zudem hätte man sich damit auch die beiden Seiten mit Aufklebern und die Arbeit für den Käufer, sie zu kleben, sparen können. Dass die Zwerge nicht wie Zwerge, sondern eher wie rauschebärtige Wikinger aussehen muss ich - meiner Frau geschuldet - hier auch noch erwähnen.
Auch die Besteuerung der Einnahmen hätte man eleganter lösen können. Ich habe den Eindruck, die Steuern dienen nur zur Reduzierung der Goldmenge für Spieler, die viele Gebäudekarten vor sich liegen haben.
Als vorbildlich ist das Heft "Regeln & andere Bürokratie" - also die Spielregel – zu bezeichnen. Witzig, toll aufgebaut, mit nützlichen Beispielen versehen. Auch die Ausstattung generell ist wahrlich erfreulich. Viel Holz und dicker Karton.
Belfort ist ein Mehrheitenspiel mit typischem Worker Placement.
Es dauert für das Gebotene vielleicht eine Spur zu lange, macht aber wirklich Spaß.
"Zur Herstellung dieses Spiels wurden keine Gnome misshandelt. Einige Trolle schon."
Plus
Minus
Kommentar verfassen
Kommentar verfassen
Details
Details
Auszeichnungen:
Spieleranzahl:
2 bis 5
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer:
120 Minuten
Preis:
35,00 Euro
Erscheinungsjahr:
2012
Verlag:
Pegasus Spiele
Autor:
Jay Cormier
,
Sen-Foong Lim
Grafiker:
Joshua Cappel
Genre:
Strategie
Zubehör:
5 Spielplan-Bezirke, 1 Stadtschlüssel, Kalendertafel, Kalenderanzeiger, Einnahmentafel, 5 Zugabfolgewappen, 50 Gebäudekarten, 5 Spielertafeln, 12 Gildenplättchen, 30 Holzstämme, 30 Steinblöcke, 20 Metallbarren, 46 Goldmünzen, 6 Multiplikatorchips, 35 Zwerge, 35 Elben, 22 Gnome, 2 Blätter mit Aufklebern, 60 Gebäudefiguren, 5 Wertungsanzeiger, Spielanleitung
Statistik
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7373 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2222 Berichte.