Edel, Stein & Reich

Das Geschäft mit Edelsteinen kann einen steinreich machen. Aber nur dann, wenn man vorausahnt was die anderen machen werden. Schließlich will man ja möglichst keine Konkurrenz haben! Wer wird im Verlauf von drei Durchgängen der reichste Spieler?

Jeder Spieler zieht eine Edelsteinkarte und legt sie offen vor sich ab. Diese Karten zeigen eine Zahl zwischen vier und sieben (=mögliches Einkommen) und zwei bis vier Edelsteine (=möglicher Edelsteinnachschub). Nun gilt es, geheim zu entscheiden: möchte ich Einkommen? Oder Edelsteine? Oder passt mir keines von beiden und ich wähle eine Ereigniskarte?
Habe ich als Einziger die entsprechende Aktion gewählt, darf ich sie kampflos ausführen. Haben drei oder mehr Spieler dieselbe Aktion gewählt, darf sie niemand ausführen. Ist die Wahl von genau zwei Spielern auf die selbe Aktion gefallen, kommt es zu einer Handelsrunde, in der man dem anderen die Aktion abkaufen kann um sie durchzuführen.

Egal ob man von seiner Edelsteinkarte profitiert oder überhaupt eine Aktion durchgeführt hat, wird die Edelsteinkarte abgeworfen und eine neue gezogen. Oben genannter Ablauf geschieht so lange, bis der Nachziehstapel aufgebraucht ist. Das Ende eines Durchgangs ist erreicht und es kommt zur Wertung: Pro Sorte wird geprüft, wer die meisten Edelsteine besitzt. Nur dieser Spieler erhält Punkte, dafür muss er die Hälfte der Edelsteine abgeben. Mitunter können gesammelte Wertungskarten das Ergebnis modifizieren. Weiters gibt es Punkte für den oder die Spieler mit den meisten „Zertifikaten“ (einer bestimmten Art von Ereigniskarte).
Nach drei solchen Durchgängen steht der Sieger fest, es ist der Spieler mit den meisten Punkten.

Spezielle Regeln gelten für das Spiel zu zweit (Achtung, diese Regeln liegen dem Spiel nicht bei sondern müssen von der Website des Verlages heruntergeladen werden): Ein Spieler ist an der Reihe und wählt eine Aktion, der andere versucht die Aktion zu erraten. Schafft er das, verfällt die gewählte Aktion. Liegt der Ratende jedoch falsch, hat er eine zweite Chance (50:50). Hat er diesmal die Aktion vorausgeahnt, gibt es eine Handelsrunde. War auch der zweite Tipp falsch, darf der aktive Spieler seine Aktion ohne Beeinträchtigung ausführen.

Spieletester

18.06.2013

Fazit

In meinen Augen funktoniert Edel, Stein & Reich am besten in den Besetzungen zu viert und zu fünft. Zu dritt passiert es immer wieder, dass alle Spieler ihre gewählte Aktion ausführen dürfen. Das Moment des Handelns, das es zu viert und fünft gibt, fehlt in einer Dreier-Partie manchmal. Speziell zu fünft wird es spannend, weil Aktionen auch ersatzlos verfallen können – und zwar dann, wenn sich drei oder mehr Spieler geheim für dieselbe Aktion entschieden haben. Zu fünft kommt allerdings noch eine zusätzliche Aktionsmöglichkeit ins Spiel: die „Freie Wahl“. Sie darf in jedem Fall durchgeführt werden, egal wie viele Spieler sie gewählt haben, und bringt den Spielern einen zusätzlichen Edelstein. Die Regeln für ein Spiel zu zweit konnten überhaupt nicht überzeugen. Es ist nämlich viel zu glückslastig, ob man eine Aktion ausführen darf oder sie total blockiert ist; und der Kampf um Mehrheiten gestaltet sich eintönig. Edel, Stein & Reich erfordert zwei Fähigkeiten: Zum einen muss man sich in andere Personen hineinversetzen können, zum anderen benötigt es Verhandlungsgeschick. Ist es sonnenklar welche Aktion die gewinnbringendste für mich wäre? Tja, vielleicht nehme ich ja doch eine andere, weil für andere Spieler derselbe Aktionstyp augenscheinlich ebenfalls der optimalste wäre. So entgehe ich mitunter Konflikten, die ich mit mühsam erworbenen Edelsteinen ausfechten müsste. Allerdings ist es auch ein probates Mittel, absichtlich „Gleichstände“ herbeizuführen und den Konkurrenten um ein paar Diamanten und Rubine zu erleichtern. Die Edelsteine sind übrigens hübsch anzusehen, die Illustrationen der Karten klar und deutlich. Was mir jedoch weniger gefällt, sind die Geldtäfelchen: hierbei handelt es sich um kleine Papprechtecke, die vor der ersten Partie aus einem Stanzbogen gebrochen werden müssen. Zu Edel, Stein & Reich gibt es übrigens ein Vorgängerspiel namens Basari (ab 1998 bei F.X. Schmid im Programm), das allerdings überarbeitet wurde (damals gab es unter anderem noch einen Spielplan auf dem Figuren ihre Runden gedreht haben).
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 9 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 28,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: alea
Zubehör:

88 Edelsteine, 30 Edelsteinkarten, 39 Ereigniskarten, 20 Aktionskarten, 1 Wertungskarte, 60 Geldscheintäfelchen, 1 Anleitung

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