Tf22 - Load!

Was heute das Erdöl, ist im 22. Jahrhundert Weißes Ranium. Das gibt's aber leider nur im weit entfernten Panajay System auf GH-328, was die Anschaffung zu einer etwas umständlichen Sache macht. Klar, dass da dann jeder sein Schiff möglichst voll machen will. Im besten Fall noch ein bisschen voller als die Konkurrenz...

Das Spiel

Zu Beginn werden die Containerkarten gemischt und vier davon verdeckt beiseite gelegt. Der Rest wird gleichmäßig auf die Spieler aufgeteilt. Außerdem erhält jeder eine Zähl- und eine Raumschiffkarte.

Was nun folgt ist im Grunde ein klassisches Stichspiel. Beide Spieler spielen eine ihrer Karten gleichzeitig aus. Derjenige, der die höherwertige hat, bekommt einen Container in der entsprechenden Farbe. Wer jetzt an Kreuz (oder Treff), Pik, Herz und Karo und an Skat oder Ähnliches denkt, liegt allerdings völlig falsch, denn die Rangfolge der Karten ist eine gänzlich neue.

- Grün sticht Blau oder Rot
- Blau sticht Rot oder Gelb
- Rot sticht Gelb
- Gelb sticht Grün

Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Anita spielt eine rote Karte aus, Arno eine Blaue. Arno gewinnt also den Stich und darf sich daher einen Container in der Farbe seiner ausgespielten Karte nehmen, in diesem Fall Blau.

Zusätzlich zu den Farben ist auf den Containerkarten auch ein Zahlenwert ersichtlich, der den Verkehr regelt, wenn die gleiche Farbe ausgespielt wurde. Sind Farbe UND Zahl gleich, gewinnt keiner den Stich.

Was aber jetzt tun mit den Containern? Die legt man auf seine Raumschiffkarte. Ziel des Spiels ist es, dort möglichst viele Container liegen zu haben. Das geht aber auch nicht einfach so, auch die müssen in einer gewissen Reihenfolge gestapelt werden.

- Gelb darf nicht auf andere Farben gelegt werden
- Rot darf auf Gelb gelegt werden
- Blau darf auf Rot und Gelb gelegt werden
- Grün darf auf alle anderen Farben gelegt werden
- Natürlich darf jede Farbe auch an unterster Stelle platziert werden

Eine Farbe darf also niemals auf die gleiche gelegt werden, woraus folgt: Ein Containerstapel ist maximal vier Container in dieser Reihenfolge (von unten nach oben) hoch: Gelb, Blau, Rot und Grün. Auf einer Raumschiffkarte befinden sich aber auch nur 5 Stellplätze für Containerstapel.

Daher geschieht es bisweilen, dass man einen Stich macht, mit diesem aber keinen neuen Container legen darf. Daher kann man auch "reloaden", also umladen. Statt einem neuen Container wird hier ein schon aufgeladener Container in der Stichfarbe umgeladen. Das geht aber nur mit solchen, die sich ganz oben auf einem Stapel befinden. Gewinnt man einen Stich, darf aber weder aufladen noch umladen, erhält stattdessen der Gegner die Aktion!

Haben beide Spieler alle ihre Karten ausgespielt, kommt es zur Wertung und – wer hätt's gedacht – auch dieses System ist recht gefinkelt. Erstmal wird ausgezählt, wer die absolute Mehrheit an Containern in welcher Farbe hat. Jeder Spieler erhält dann Punkte im Wert von den zusammengezählten Zahlenwerten auf den Containerkarten der entsprechenden Farbe seiner absoluten Mehrheit(en). Wow! Was für ein Satz! Abermals wird es am Beispiel deutlicher:

Anita hat drei rote Container, Arno nur zwei davon. Anita hat also die absolute Mehrheit an roten Containern. Daher zählt sie die Zahlenwerte aller roter Karten in ihrem Besitz zusammen und hält das Ergebnis auf ihrer Zählkarte in Form von Punkten fest. Auf die gleiche Art und Weise wird mit allen Farben verfahren.

Sollte in einer oder mehreren Farben Container-Gleichstand herrschen, werden für diese Farbe(n) keine Punkte vergeben.

Nun fängt es wieder von vorne an, Containerkarten mischen, vier davon beiseite legen usw.... Dieser Vorgang findet insgesamt dreimal statt. In der Wertungsphase der dritten Runde erhält man noch drei Bonuspunkte für jeden Containerstapel, der alle vier Farben beinhaltet. Wer danach am meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Spieletester

23.12.2012

Fazit

Das Prequel zum Brettspiel TF22 verbindet Traditionelles mit Neuem und das funktioniert auch. Der Stich-Mechanismus wird duch die völlig ungewohnte Rang-Reihenfolge (die ich auch nach einigen Testspielen noch nicht verinnerlicht hab – Gott sei Dank gibt's die Übersichtskarte ;-)) erfrischend aufgelockert. Noch dazu muss man ständig querdenken, wie denn jetzt die Container gestapelt werden müssen – auch das in einer gar nicht intuitiven Reihenfolge. Zum Teil macht eben dieses Novum der Ränge den Spielspaß aus, aber auch so ist TF22 – Load! auf jeden Fall interessant. Dass die schicke Metallbox mit für ein Kartenspiel exorbitanter Ausstattung daher kommt (toll gestaltete und stappelbare Container, Weißmetallfiguren), soll dem Spiel nicht zum Nachteil gereichen. Also, einen Blick drauf werfen lohnt sich!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: TF Verlag UG
Autor: Dennis Kirps
Grafiker: Harald Lieske
Genre: Karten
Zubehör:

2 Raumschiffkarten 40 RCU-Container (je 10 in den vier Farben) 28 Containerkarten 2 Zählkarten 2 modellierte Zählerfiguren 1 Übersichtskarte 3 Spielanleitungen (Deutsch, Englisch, Französisch)

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