Mafia City

In einem düsteren Frachthafen stehen sich Männer mit Trenchcoats gegenüber. Der Worte sind genug gewechselt, etwas ist ganz offensichtlich schief gelaufen. Ein Blatt Papier wird zerrissen, ein Schuss löst sich... Es werden keine Fragen mehr gestellt. Kugeln sprechen eben nur eine Sprache, kompromisslos und deutlich: die der Mafia!

Eine Stadt in der Hand des Verbrechens

Bevor das Spiel losgehen kann, werden die sieben Ortsplatten auf dem Tisch aufgelegt. Dabei bildet das Rathaus stets die Mitte, alle anderen Orte werden zufällig darum angeordnet. Jeder Spieler erhält seine Start-Mafiosi und zwei Karten.

Der Spielfluss gliedert sich in vier Phasen.

Handlungsphase: In dieser Phase kann vom Startspieler weg jeder Spieler einen Mafiosi auf einen beliebigen Ort legen, eine Karte spielen oder passen.
Mafiosi sind später wichtig, um Orte zu kontrollieren. Wenn ein Mafiosi auf einen Ort gelegt wird, an dem sich bereits ein anderer befindet, wird er einfach darauf gelegt. Es können also viele Familien an einem Ort zugange sein. Sie freuen sich nicht besonders darüber, aber es geht.
Karten erfüllen bei Mafia City immer zwei potentielle Zwecke. Neben dem aufgedruckten Text ist jeder auch ein Symbol zu eigen. Wenn man eine Karte spielt, spielt man entweder den Effekt der Karte oder den Effekt des Symbols, nie beides! Da fällt die Wahl oft schwer... Die Vorteile als solches sind eher klassisch: andere Mafiosi versetzen oder töten, Karten kontern, Karten ziehen... keine großen Überraschungen.
Wenn ein Spieler passt, heißt das, er möchte in der Handlungsphase keine weiteren Aktionen durchführen.
War jeder Spieler am Zug, fängt die Runde erneut beim Startspieler an. Dieser Art geht es weiter, bis alle Spieler gepasst haben, also keine Karten mehr spielen oder Mafiosi platzieren wollen.

Ortsphase: Jetzt werden die Orte, die zuvor in der Handlungsphase von Mafiosi besetzt wurden, abgehandelt. Frei nach dem Motto "Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide!" kann dabei immer nur eine Familie, also ein Spieler die Oberhand haben. Was zählt ist die Anzahl der Mafiosi auf dem Ort, bei Gleichstand gewinnt derjenige, der zuerst da war, dessen Mafiosi also ganz unten im Stapel ist.
Erringt man die Kontrolle über einen Ort, hat das zwei Folgen: a) Man erhält Siegpunkte und b) man darf den Ortseffekt auslösen. Diese Effekte sind bei allen sieben Orten grundverschieden und jeder hat seinen Reiz. So erlaubt es etwa der Hafen, den Auftragskiller einzusetzen, oder der Geschäftsbezirk, drei Karten zu ziehen, kontrolliert man stattdessen die Polizeiwache, darf man den Mitspielern zu jedem beliebigen Zeitpunkt in die Karten sehen und und und...

Strategiephase: In der Strategiephase wird entschieden, welche Mafiosi die Spieler wieder auf die Hand nehmen und welche sie liegen lassen. Auch hier wird jeder Ort der Reihe nach durchgeführt.

Ende der Runde: Zum Abschluss wechselt der Startspieler im Uhrzeigersinn und jeder Spieler zieht Karten nach. Das Ziehen der Karten erfolgt nach einem ausgeklügelten System:

Schritt 1: Wenn ein Spieler alleinig die geringste Anzahl an Siegpunkten UND an Karten auf der Hand hält, zieht er eine Karte.
Schritt 2: Wenn ein Spieler alleinig die geringste Anzahl an Siegpunkten hält, zieht er eine Karte (auch wenn er im vorigen Schritt schon eine gezogen hat).
Schritt 3: Jeder Spieler zieht eine Karte.

Danach geht es wieder mit der Handlungsphase los.

Das Spiel endet, wenn am Ende der Ortsphase ein Spieler die benötigte (von der Spielerzahl abhängige) Anzahl an Siegpunkten hat.

Spieletester

25.04.2013

Fazit

Mafia City als reines Strategiespiel zu bezeichnen wäre übertrieben, aber es hat doch einen sehr geringen Glücksanteil. Klar, die gezogenen Karten sind nicht unwichtig und in seltenen Fällen können sie durchaus einen erheblichen Teil zum Sieg beisteuern, aber man kriegt sie ja auch nicht umsonst. Die Nachfrage ist diesbezüglich oft recht hoch, man muss sich also sehr wohl überlegen, wieviele Mafiosi einem die drei Karten wert sind. Optisch gibt das Spiel einiges her. Die Mafiosi-Chips erinnern an Jetons und sind aus Plastik, die Figuren kommen schon angemalt (das hat man gaaaanz selten) und auch die Orte sind ausgezeichnet verarbeitet. Dazu ist alles in einem schwarz-grauen Ton gehalten wie ein guter Nadelstreifenanzug – das Gefühl, als Pate die Geschicke seines Clans zu leiten, kommt wirklich gut rüber. Alles in Allem konnte Mafia City duchaus überzeugen. Tiefgehende Strategie mit wenig Glück, Regeln in moderater Länge, spielbar in einer angemessenen Spielzeit – supidupi, gerne wieder!
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 70 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Stragoo Games
Autor: Petr Belik
Grafiker: Marek Píza
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielregel (Deutsch, Englisch) 1 Startspielermarker 3 vorbemalte Figuren (Polizist, Auftragskiller, Bürgermeister) 7 Markierungssteine 7 Orte 30 Siegpunktsteine 49 Handlungskarten 10 Referenzkarten 7 leere Ersatzkarten 60 Mafiosi-Jetons (12 in jeder Farbe)

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