Fairy Land

Im Wald ist der Teufel los. Der König der Feen ist für einige Zeit verreist und kaum ist er weg, verlieren die daheim gebliebenen Angehörigen der Adelshäuser keine Zeit mehr: Wenn der König zurückkommt, soll ein rauschendes Fest mit allem was dazu gehört zu seinen Ehren stattfinden. Also macht man sich eifrig daran, Partygäste und Blumendekos zu sammeln. Schließlich wird das Adelshaus, das am meisten zum Fest beisteuert, dem König sicherlich in angenehmer Erinnerung bleiben.

Der tiefe, tiefe Wald

Im Feenland wächst alles, was man für so eine Feier braucht, auf den Bäumen. Genauer eigentlich bei den Bäumen, nämlich im Wald. So kommt es, dass die Adelshäuser jeden Tag Lichtungen durchstreifen, um nach Blumen, Tieren und anderem zu suchen, was dem König eine Freude macht.

Spieltechnisch bedeutet das Folgendes: In der ersten Phase des Zuges, der Morgendämmerung, zieht der aktive Spieler zwei Karten vom Waldkartenstapel. Diese zwei Karten muss er nun auf zwei verschiedene Lichtungen verteilen. Es gibt im Spiel immer genau drei Lichtungen, auch wenn eine davon gerade leer ist, ist sie vorhanden. Die Waldkarten beinhalten hauptsächlich Tiere und Blumen, es gibt allerdings auch üble Kreaturen, die Oger und die Goblins, die immer auf die Lichtung platziert werden müssen, auf der sich am wenigsten andere üble Kreaturen befinden.

Die zweite Phase ist der Tag, an dem der Spieler eine Aktion ausführen kann. Zur Wahl stehen eine Audienz bei der Feenkönigin oder dem Druiden, das Erkunden einer Lichtung oder das Ausspielen eines Gegenstandes.
Ersucht man um eine Audienz, muss man dafür Feenkarten (also Handkarten) bieten. Jede Farbe hat Karten mit den Werten 1 bis 7. Man darf vom Königin- bzw. Druidenstapel Karten gemäß der Summe der Werte -1 abheben, allerdings immer nur eine Karte behalten. Der Stapel mit den Druidenkarten setzt sich aus normalen Waldkarten zusammen, die am Anfang von den Waldkarten getrennt wurden. Der Königinstapel ist voll mit Gegenständen, von denen jeder eine ganz eigene Wirkung hat.
Erkundet man eine Lichtung, gibt der Spieler links neben dem aktiven Spieler ein Gebot ab. Von ihm geht es einmal im Uhrzeigersinn bis zum aktiven Spieler. Wer am Ende dieser Runde das höchste Gebot abgegeben hat, darf die Lichtung erkunden, er muss also alle Karten aufnehmen, die sich auf dieser Lichtung befinden – auch üble Kreaturen. Oger haben dabei einen sofortigen Effekt: Man muss zwei seiner bereits gesammelten Karten wegwerfen. Goblins geben später bei der Wertung Minuspunkte. Hauptsächlich finden sich auf Lichtungen aber Tiere und Blumen. Manchmal verirren sich auch spezielle Feen dorthin, die man sofort auf die Hand nehmen darf.
Spielt man einen Gegenstand, führt man einfach das aus, was auf selbigem steht. Es gibt Gegenstände, die einen permanenten Effekt auf das Spiel ausüben, und solche, deren Einsatz einmalig ist.

Die dritte und letzte Phase jeder Runde ist der Sonnenuntergang. Hier werden alle Lichtungen geleert, auf denen sich sechs oder mehr Karten befinden.

Ist ja soweit ganz einfach. Beim Bieten ist allerdings zu beachten, dass man nur einmal im Spiel seine ausgespielten Handkarten wieder erhält. Wenn man also zu schnell zu viele Karten ausspielt, steht man bald mit leeren Händen da – und kann den Mitspielern nur noch beim Fertigspielen zusehen!

Ist der Waldkartenstapel verbraucht, endet das Spiel und es kommt zur Wertung. Dabei erhält für eine Tierart nur derjenige Punkte, der die meisten Karten dieser Art hat. Selbiges gilt für Goblins, da allerdings mit Minuspunkten. Für Blumen erhält jeder Spieler Punkte, und das nicht nur für viele einer Farbe, sondern auch für viele verschiedene Farben. Außerdem bringen einige Gegenstände noch Punkte, bisweilen sogar ziemlich viele. Feenkarten, die man noch auf der Hand hält, bringen zusätzliche Punkte ein, weil sie dem König bei seiner Rückkunft applaudieren (kein Witz, darauf steht der alte Herr). Wer die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.

Spieletester

01.04.2013

Fazit

Fairy Land überrascht. Im Gegensatz zu dem, was die Optik vermuten lässt, nämlich ein sehr träumerisches und märchenhaftes Spiel, handelt es sich hierbei um ein knallhartes Taktikduell. Ständig wird gerechnet, welche Lichtung die potentiell lukrativste ist und zu welchem Preis. Das ist gar nicht so leicht herauszufinden, weil die Wertungs-Mechanismen recht gefinkelt ausgefallen sind. Über die Qualität des Materials kann man nicht meckern, stabile und angenehm große Karten präsentieren sich in schicker, zwar sehr kindlicher, aber schöner Fantasy-Optik – mehr kann ein Kartenspiel auf diesem Sektor nicht bieten. Ein Suchtfaktor oder der dringende Wunsch nach einer Revanche stellt sich nicht ein, dafür hat die Rechnerei doch zu viele Durststrecken. Ansonsten ist Fairy Land aber funktionstüchtig und durchaus unterhaltend und somit als grundsolide zu bezeichnen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 17,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Autor: Luca Iennaco
Grafiker: Mara Aghem
Genre: Glück
Zubehör:

1 zweisprachiges Regelheft (Deutsch, Italienisch) 38 Hof-Karten der Königin (Deutsch, Italienisch) 36 Feenkarten (Deutsch, Italienisch) 84 Waldkarten (ohne Text)

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