Schatten über Dolmvay

Schatten über Dolmvay ist ein Softcover, dessen 83 Seiten in schwarz-weiß gehalten sind. Das Cover und die Bilder des Buches sind in dem Stil der frühen D&D Publikationen gehalten. Man weiß nicht so recht, ob die Künstler nicht wollen oder nicht können, aber für Erheiterung ist gesorgt. Mit dem Platz wird großzügig umgegangen und die Schriftgröße ist auch für Weitsichtige gut lesbar. Die Karten geben die notwendigen Informationen wieder. Es hat sich aber auf der Karte des Tempels ein Fehler eingeschlichen, die im Text angegebene Verbindung von Raum 7 nach 18/19/20 ist nicht erkennbar.

Wie der Klappentext uns verrät, handelt es sich hier um ein Solo- und ein Gruppenabenteuer der Stufen 1-3. Das Soloabenteuer umfasst die ersten 47 Seiten, das Gruppenabenteuer 16 Seiten und 10 Seiten Anhang folgen. Die Abenteuer sollen sich an Einsteiger richten, offensichtlich nicht an Einsteigerinnen. Mal Hand auf's Herz, muss es mal wieder die (nackte) Frau in der Opferrolle sein? Müssen Zauberinnen halbdurchsichtige Oberteile tragen? Muss der Charakter im Solo-Abenteuer ein HauptMann sein?

Das Solo-Abenteuer findet zunächst in der Ortschaft Dolmvay und später in einem kleinen Gewölbe statt. Der Autor hat die Problematik der freien Wahl des Spieler-Charakters gut gelöst. Eine Gruppe, in der alle wichtigen Klassen vorhanden sind, begleitet den Charakter. Diese Gruppe kommentiert das Geschehen immer wieder und stellt ihre Fertigkeiten sozusagen vor. Für jemanden, der einen Überblick erlangen möchte, eine gute Idee.
Der Spieler hält eine Reihe von Dingen nach wie die vergangene Zeit, Proviant, Kampfdistanz usw.
Mit den sogenannten Abenteuerfeldern verschlankt sich die Struktur der Erzählung. Diese enthalten Abschnittszahlen, die nach Bedarf notiert werden und Fortschritte und Verkürzungen freischalten. Dadurch sind auch Variationen möglich, die ein wiederholtes Durchspielen reizvoll machen.

Das anschließende Gruppenabenteuer enthält gemäß Klappentext einen uralten Tempel, bösartige Fischmenschen und Menschenopfer. Mehr kommt in den 28 Räumen auch nicht vor. Die beworbenen Hilfen für den Spielleiter fallen dann aber eher mager aus. Es wird darauf hingewiesen, dass die Monster tödlich sein können, aber wäre eine konkrete Beschreibung des Verhaltens des 'gewarnten' Stammes und dessen Aktionen gegen die Charaktere nicht viel sinnvoller gewesen?
Was das ganze Gewölbe anbetrifft, seien wir doch mal ehrlich an dieser Stelle: Der 'Random Dungeon Generator beta' von D&D kann genauso viel und ist kostenlos auf der Homepage von Wizards Of The Coast zu finden.
Das es wesentlich besser geht, sieht man schon bei Modul D2 'Shrine of the Kuo-Toa', wo die Kuo-Toa zum ersten Mal erscheinen, bis hin zur Dungeon-Ausgabe 156 'The Last Breaths Of Ashenport'.

Es folgt noch ein Anhang mit den Kuo-Toa, die hier in in Koa-Tau umbenannt wurden, einem neuen Zauberspruch, neuen Göttern, Karten, vorgefertigten Spielercharakteren, der Liste aller Gegner und der OGL.

Spieletester

02.10.2012

Fazit

Wenn man völlig konservative und klischeehafte Abenteuer mag, ist man hier ausgezeichnet bedient. Man kann sich sicher sein, dass alles an der richtigen Stelle ist und keinerlei Überraschungen auftreten. Die Monster, Orte und Personen sind so typisch, dass erfahrene Spieler beim Auftreten jedes Monsters dessen Spielwerte im Kanon singen könnten. Das Solo-Abenteuer weiß durchaus für Neueinsteiger zu gefallen, auch wenn ein wenig Buchführung gefordert wird.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 7
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Genre: Rollenspiel
Zubehör:

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