Die Speicherstadt: Kaispeicher

Durch die Erweiterung Kaispeicher wird das Grundspiel „Die Speicherstadt“ nicht nur durch sehr schönes Material ergänzt, sondern auch spielerisch bereichert. Die grundlegenden Mechanismen des Spieles bleiben vollständig erhalten, so dass es für alle Kenner der Speicherstadt ein Leichtes ist, sofort wieder ins Spiel zu finden. Eine marginale Regelergänzung betrifft die Handelskarten, die jetzt in doppelter Menge vorhanden sind und zu Beginn einer Runde auch in doppelter Anzahl ausgelegt werden. Während die Karten in der Phase „Angebot“ wie gehabt auf die Wasserfelder unterhalb der Speicherstadt gelegt werden, wird nun die gleiche Menge an Karten oberhalb der Speicherhallen gelegt. Diese können jeweils nur von einem Spieler reserviert werden und kosten den ersten Käufer so viel Geld, wie zum Kaufzeitpunkt noch Karten reserviert sind – adäquat zum Bietmechanismus der üblichen Handelskarten auf den Wasserfeldern. Somit werden im Laufe einer Runde die Karten immer billiger.

Hinzugekommen sind neben den 50 neuen Handelskarten auch noch drei neue seltene Waren wie Hanf, Tuch und Glas. Das Geld wurde in Form echter Metallmünzen nicht nur optisch, sondern auch haptisch enorm aufgewertet. Sie wiegen schwer in der Hand und man mag sie gar nicht mehr weggeben. Insgesamt bringen die neuen Karten einige Effekte ins Spiel, die das an sich schon gute Grundspiel um einiges aufwerten. Einige Karten bringen am Spielende Punkte, andere lösen Aktionen aus oder geben zusätzliche Vorteile.

Durch die Auslage der zusätzlichen Karten wird die Handelsphase erweitert und bringt dem Spiel jetzt mehr Spieltiefe. Da die Spieler einen weiteren Arbeiter zur Verfügung haben, muss das immer knappe Geld jetzt noch intensiver verwaltet werden. Leider kann dies auch negative Konsequenzen haben, da die lieben Mitspieler natürlich die Preise auch „versauen“ können. Bei uns ist es immer wieder vorgekommen, dass nur wenige Karten den Weg in die Auslage der Spieler fanden, weil die Preise exorbitant in die Höhe schnellten. Wir haben sehr oft wertvolle Karten auf den Ablagestapel legen müssen, weil keiner bezahlen konnte.


Spieletester

Fazit

Kaispeicher bringt ohne Frage zusätzlichen Spielraum und Spieltiefe in die Speicherstadt, kann aber auch den negativen Effekt der Langeweile auslösen, weil keiner kartentechnisch vorankommt. Je mehr Spieler mitwirken, umso teurer können die einzelnen Karten werden, was sich insgesamt negativ auf das Spielgefühl auswirkt. Die Spieldauer verändert sich eigentlich nur geringfügig, da die einzelnen Handelsrunden relativ schnell abgehandelt sind.

Trotzdem löste die Erweiterung Kaispeicher bei mir und meinen Spielrunden zwiespältige Gefühle aus. Zum einen möchte ich unbedingt, dass mir die Erweiterung gefällt – allein schon wegen der wertigen Münzen – zum anderen hat mich das neue Spielgefühl nicht vollends überzeugen können.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 75 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Eggertspiele
Autor: Stefan Feld
Grafiker: Michael Menzel
Genre: Glück
Zubehör:

50 Handelskarten 1 Startspielerkarte 2 Pausenkarten 7 Arbeiter 9 Warensteine 25 Metallmünzen 1 Spielanleitung

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