Die Spieler steuern ihre Schiffe über die Ruhr, die sich auf dem mehrteiligen Spielplan wie eine Schlange durch die Landschaft schlängelt und dabei Städte, Kleinindustrien und Kohleniederlagen der örtlichen Zechen miteinander verbindet. Zusätzlich wird der Flusslauf immer wieder durch Wehre und niedrige Steindämme gestört, an denen zunächst kein Schiff vorbeikommt und deshalb die Kohle umgeladen werden muss. Sehr schön ist dieser historische Aspekt mit der Reduzierung des Kohlewertes umgesetzt, bei dem ein Würfel einfach auf niedrigere Werte gestellt wird. Im Lauf des Spieles entwickelt sich allerdings die bessere Schiffbarkeit der Ruhr durch den Bau von insgesamt 14 Schleusen.
Das Spiel verläuft insgesamt über 12 Spielrunden, in denen die Spieler ihre auf der Ruhr transportierte Kohle für möglichst viele Thaler an Kleinindustriestandorte, den Städten oder im Hafen Ruhrort verkaufen. Zunächst können nur schwarze Kohlewürfel aus den Gebieten Essen und Berg/Broich auf die Schiffe geladen werden und erst wenn die Grafschaft Mark über ein Fortschrittsplättchen freigeschaltet wurde, dürfen auch weiße Würfel aus dieser Region transportiert und verkauft werden.
Die so wichtigen Siegpunkte erhalten die Spieler durch den Ankauf von Lagerhäusern, Kohlelager und den Bau von Schleusen. Fortschrittsplättchen werden über gesammelte Entwicklungssteine freigeschaltet und erlauben ihrem Besitzer fortan Lagerhäuser in bestimmten Regionen, Kohlenlager oder Schleusen zu bauen, sowie die „weiße“ Kohle aus der Grafschaft Mark zu transportieren oder ganz profan Lohn zu kassieren und für Kohle-Nachschub zu sorgen. Dies alles wird mit Plättchen und Entwicklungssteinen kenntlich gemacht, wobei die weißen Fortschrittsplättchen nur in begrenzter Zahl vorhanden und somit nicht für alle Spieler zugänglich sind. Hier heißt es dann, wer zuerst kommt mahlt zuerst.
Zu Beginn jeder Runde wird zunächst ein historisches Ereignis ausgeführt, das dann alle Spieler im positiven wie negativen Sinne trifft. Danach wird ein Hindernis-/ Nachfragemarker gezogen und ausgeführt. Hierbei werden überwiegend Thaler auf Felder der Städte und Kleinindustrien gelegt. Hoch- oder Niedrigwasser dagegen behindern die Schiffbarkeit der Ruhr, weshalb bei einem entsprechend gezogenen Plättchen die Sonderoptionen mit Lotsenfunktion nicht verfügbar sind. Als nächstes setzen die Spieler ihr Ruhrschiff auf eine Kohleniederlage mit Kohlewürfel und wählen eventuell eine der Sonderoptionen aus. Es beginnt immer der Spieler, der mit seinem Schiff weiter flussaufwärts steht. Danach fahren die Schiffe mit der Kohle flussabwärts zu einem Verkaufsfeld. Jeder Spieler muss in jeder Runde zwingend einen Kohlewürfel transportieren und verkaufen. Wird dabei ein Hindernisfeld überschritten, reduziert sich der Wert des Kohlewürfels um eins. Für die verkaufte Kohle erhält der Spieler jetzt einen Entwicklungsstein, der auf das passende Feld seines Tableaus abgelegt wird, sowie für die restlichen Punkte des Kohlewürfels entsprechend viele Thaler. Die Kohle wird auf die Transportbahn gelegt und kann bei bestimmten Konstellationen wieder ins Spiel kommen. Die nach Ruhrort gelieferte Kohle wird ab der vierten Runde nach Belgien, in die Niederlande oder ins Rheinland exportiert und bringt dann den Spielern Siegpunkte, die in Ruhrort entsprechende Lagerhäuser errichtet haben.
Sobald das zwölfte historische Ereignis und die darauf folgende Runde gespielt wurde, endet die Ruhrschifffahrt und eine letzte Punktewertung folgt. Hier wird dann geschaut, wer Lagerhäuser in bestimmten Städten und Kohlenniederlagen sein eigen nennen darf oder mit Mehrheiten aufwarten kann. Bestimmte Fortschrittsplättchen werfen ebenfalls Siegpunkte ab, wohingegen noch ausstehende Schulden mit Minuspunkten bestraft werden. Wer jetzt während des Spieles und am Ende die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.
Spieletester
Fazit
Plus
Minus
Besucherkommentare
Die erste Partie Ruhrschifffahrt ist einfach nur Arbeit. Hier sind extrem viele Punkte und Regelfeinheiten zu beachten. Danach war ich einfach nur platt. Aber schon im Laufe des nächsten Tages regte sich die Lust auf eine neue Partie und welche höhere Auszeichnung gibt es für ein Spiel als die Lust es wieder zu spielen? Trotzdem sollte man beachten dass Ruhrschifffahrt ein Spiel für Vielspieler mit einer Spielzeit nicht unter 3 Stunden ist. Ist man bereit dieses zu investieren wird man mit einem an- und aufregendem Spielabend belohnt!
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Details
1 großer Spielplan aus mehreren Teilen 4 Spielertableaus 100 Plättchen 4 Ruhrschiffe 1 Rundenanzeiger 8 Markierungsscheiben 14 Kohlewürfel 48 Entwicklungssteine 40 Münzen 44 Lagerhäuser 1 Exportanzeiger 1 Beutel 1 Regelheft
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